Oh, mal ein bisschen aufräumen

1. Der Bachelor ist ein berufsbefähigender Abschluß. Deswegen könnte auf ihn schon zutreffen "schnell fertig werden und rein in die Wirtschaft".
2. 3 Jahre Bachelor halte ich persönlich für falsch. Zwei Jahre hätten es auch getan (entsprechend dem schon vorhanden Vordiplom/Zwischenprüfung). Denn dort lernt man die Grundlagen, der Rest wird in der Firma spezialisiert. Diese Spezialisierung ist von vielen Unternehmen erwünscht, warum also mehr an der Uni machen?
3. Das Bachelor/Master-System gibt es auch in England. Ich halte es auch nicht für grundlegend schlecht, wenn ich sehe, wieviele Absolventen in meinem Fachbereich nicht in die Forschung, sondern in die Wirtschaft gehen.
4. Die Bologna-Vertäge sehen eigentlich eine Vereinbarkeit von Studium und Arbeit vor. Deswegen ist das Studium auch modularisiert und eigentlich von einem Zeitplan abgekoppelt. Theoretisch könnte man also seinen Bachelor und Master neben seinem Beruf durchführen. Sachsen hat es aber verbockt in dem es seiner traditionellen Begrenzung der Studiendauer festhält.
5. Es werden doch jetzt erst die Bachelorstudenten in größerer Anzahl fertig, so dass man sich auf dem deutschen Arbeitsmarkt auch jetzt erst langsam mit diesem Problem konfrontiert sieht. Auf lange Dauer wird sich das ganze einrenken, weil ein Großteil der Studenten den Bachelor-Abschluss nutzen wird. Diese ersetzen dann die "Studienabbrecher", die bislang häufig in die Wirtschaft gegangen sind. Der Master-Absolvent, ersetzt den Diplom-Absolvent. Und man wird sich gar nicht die Frage stellen, ob man lieber den Master oder den Bachelor nimmt, weil es für beide Absolventen unterschiedliche Aufgaben gibt.