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> Kulturflatrate Fluch oder Segen?

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post 23 Jul 2009, 22:41
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Nu, so isser halt.
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Was haltet ihr von einer Kulturflatrate? Ich komme gerade darauf, weil die deutschen Schriftsteller, Übersetzer und Verleger der SPD und den Grünen einen Fragenkatalog mit 16 Fragen zugesand haben. Alle der Fragen ergeben auf den ersten Blick einen Sinn und die meisten sind sicher auch sehr schwer beantwortbar.

Die Vorteile lägen auf der Hand, die Hürden sind zum Teil formulier.
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Antworten(1 - 10)
post 24 Jul 2009, 10:19
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Automatix
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Würdest du mir erläutern, was mit "Kulturflatrate" gemeint ist? smile.gif

So wie ich das momentan sehe, würde ich es Kultursteuer nennen wollen

Dieser Beitrag wurde von Sigurd: 24 Jul 2009, 10:20 bearbeitet


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Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.
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post 24 Jul 2009, 10:48
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Nu, so isser halt.
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Darauf würde es wohl hinauslaufen. Wobei sich ja u.a. auch eine Frage damit beschäftigt, wer diese Steuer denn zu zahlen hätte.
Flatrate scheint also nur ein toller "neuer" englischer Begriff für Steuer oder Gebühr zu sein.
Die Frage ist dennoch: ist es sinnvoll? Was wird abgedeckt?
Ich denke das Hauptproblem für die Bürger/Kunden ist die Höhe der Bezahlung. Was wäre es wert jedem wert, sich alles herunterladen zu können? Angefangen von den Fernsehnachrichten, der Tageszeitung, der neuesten Musikalben bis hin zum letzten Harald Töpfer Band?
Toll wäre es schon. Bezahlbar aber sicherlich nicht. Oder?
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post 24 Jul 2009, 13:18
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dLikP
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seit: 06.10.2006

Das ist eben genau das Problem. Ich fürchte dass es eine zwingende Abgabe für alle wäre, aber dann doch wieder nur ein kleiner Teil überhaupt legal nutzbar ist. Man zahlt also mal wieder für etwas, was man am Ende doch gar nicht will. Wäre eine gute Sache, wenn danach wirklich alles an urheberrechtlich geschütztem Material privat ohne weitere Kosten zugänglich wäre, aber da frage ich mich wieder wer das bezahlen und wie die Verteilung aussehen soll.

Ich denke, wenn das überhaupt kommt, wird das ne teure Mogelpackung die außer der Contentmafia niemandem was bringen wird. Da sind einfach zu viele Lobbyisten unterwegs, als dass da eine für den Bürger sinnvolle Sache bei rumkommt.

Interessant wäre dann auch die Frage, ob die Gebühren auf CD-Rohline und verschiedene andere Geräte wegfallen, immerhin sind die zur Kompensation von Einnahmeverlusten durch eigentlich nicht erlaubte Kopien gedacht. Da die Kopien dann erlaubt sind, müssten die Abgaben wegfallen. Naja, ich wette schon mal, dass sie das nicht tun smile.gif.


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post 24 Jul 2009, 14:25

3. Schein
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seit: 10.05.2009

Eher gibt es eine Wohn- und Lebensmittelflatrate, als die GEZ sich an Blogs beteiligt.

Kommunismus, Betrug, Überwachungsstaat, Bürokratenstaat. Journalismus, Fußball und Rotlichtgewerbe würden eine Finanzbubble aufbauen, als Nächstes gibt es dann eine Steuer für Software, Kunsterziehung und die Erfassung des tatsächlichen Konsums. Downloadflashmobs bringen dann Volkswirtschaften zum Einsturz. Man kann jetzt schon beobachten wieviel Prozent unserer Nachrichten mit Stadtbegriffen Fußballergebnisse darstellen, dabei ist das nur eine ganz kleine Marktmanipulation.

Die Downloadzahl wäre kein sinnvoller Verteilungsschlüssel, es fehlt der Preis.

Dieser Beitrag wurde von Rainwater: 24 Jul 2009, 15:11 bearbeitet
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post 25 Jul 2009, 20:58
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eXma Poltergeist
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seit: 20.10.2004

Während der Musikpiraten-Vorsitzende Christian Hufgard detailliert auf die Fragen eingeht, lehnt der FDP-Kulturexperte Hans-Joachim Otto die Kulturflatrate grundsätzlich ab. Seiner Meinung nach sei ein solches Vergütungssystem der "Einstieg in den Kultur-Sozialismus": Wenn Eigentumsrechte nichts mehr zählten [...]

Quelle: heise.de

War ja klar, dass die gelben Arschmaden gleich wieder den bösen Sozialismusteufel an die Wand malen.


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post 25 Jul 2009, 23:57
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dLikP
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seit: 06.10.2006

Zitat(Stormi @ 25 Jul 2009, 20:58)
Während der Musikpiraten-Vorsitzende Christian Hufgard detailliert auf die Fragen eingeht, lehnt der FDP-Kulturexperte Hans-Joachim Otto die Kulturflatrate grundsätzlich ab. Seiner Meinung nach sei ein solches Vergütungssystem der "Einstieg in den Kultur-Sozialismus": Wenn Eigentumsrechte nichts mehr zählten [...]
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Die Frage ist, was sind denn dann die pauschalen Abgaben auf Leer-Datenträger, CD-Brenner, Kopierer und co.?
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post 26 Jul 2009, 00:16
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tangel
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seit: 18.01.2005

Wie soll denn die Ausschüttung an die Künstler funktionieren? Schon die GEMA ist ein einziger Filz, an dem vor allem Funktionäre aber eher weniger die Künstler verdienen. Wie funktioniert ein Schutz vor Trittbrettfahrern, die keine Kunst produzieren wollen, dafür aber Kohle aus der Kulturflatrate absahnen?
Bin auch skeptisch, ob diese Zwangsbeglückung grundgesetzkonform hinzubekommen wäre.


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post 26 Jul 2009, 00:24
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seit: 06.10.2006

Zitat(tingel @ 26 Jul 2009, 00:16)
Bin auch skeptisch, ob diese Zwangsbeglückung grundgesetzkonform hinzubekommen wäre.
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Tjo, die Durchsetzung der Urheberrechte ist wohl genau so wenig Grundgesetzkonform zu machen.
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post 26 Jul 2009, 00:40
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tangel
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Zitat(Polygon @ 26 Jul 2009, 00:24)
Tjo, die Durchsetzung der Urheberrechte ist wohl genau so wenig Grundgesetzkonform zu machen.

Verstehe ich nicht. Du wirst nie ein Gesetz exekutiv so vollkommen umsetzen können, daß es keine Verstöße mehr gibt. Also läuft das Argument ins Leere.

Es gibt doch schon genügend Beispiele, die zeigen, daß schon relativ einfache Umverteilungsprobleme nicht leicht zu lösen sind. Wie soll das in so einem sensiblen Bereich wie der Kultur funktionieren? Wenn plötzlich begabte Schriftsteller sich mit Internettrolls messen müssen?
Wo bleibt da die künstlerische Freiheit, wenn eine Behörde bestimmt, was und ob ein Autor für sein Werk eine Vergütung erhält?
Um diese Fragen ernst zu nehmen, müßte man erst noch geschätzte 3-9 Bier trinken (je nach Trainingsstand und Alter) biggrin.gif
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post 26 Jul 2009, 01:23
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Zitat(tingel @ 26 Jul 2009, 00:40)
Verstehe ich nicht. Du wirst nie ein Gesetz exekutiv so vollkommen umsetzen können, daß es keine Verstöße mehr gibt. Also läuft das Argument ins Leere.
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Der Unterschied zu anderen Gesetzen ist nur, dass es bei Urheberrechtsverletzungen nun mal sehr viele Vergehen pro Tag gibt. Und ich würde auch mal grob schätzen, dass sich die meisten "Verbrecher" nicht mal im Klaren darüber sind, dass sie überhaupt etwas verbotenes tun.

Auf was ich eigentlich hinaus wollte ist aber, dass die Gesetze die nötig wären um gerade die kleinen Verstöße im privaten Bereich effektiv verfolgen zu können, wohl kaum mit dem Grundgesetz in Einklang zu bringen sind.
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