Zitat(Fuchs @ 02 Sep 2009, 11:07)
hmmm so habe ich das gar nicht verstanden. eher so, als nehme man das historisch gewachsene parlament, nimmt es als grundlage und schaut mal was passiert. der angestrebte realpolitische einfluss geschieht dann doch lediglich medial (infos, wie "das volk" zu bestimmten dingen steht)... im ergebnis stellt das sicher nicht mehr als eine online-petition da (und da haben wir doch sicher alle mal unterschrieben)... der rest bleibt soziales netz und diskussionsplattform...

Völlig unabhängig von dieser völlig richtigen Aussage: Es ist auch unpraktikabel ein Gebäude zu errichten, in welchem sich das Volk treffen könnte, in Ausschüssen uzsammensitzen könnte und über Dinge abstimmen könnte. Schon aus logistischen Gründen (wir sind schließlich ein großes Volk

)
Sollte man den Sinn und Zweck tatsächlich nur in der medialen Resonanz für bestimmte Anliegen sehen, so glaube ich, dass mit der Online-Petition beim Bundestag ein besseres Instrument vorhanden ist.
Ansonsten sehe ich es insgesamt auch gar nicht als VL Ersatz irgendwelcher RL Akivitäten. Wenn man politisch etwas verändern will, muss man meist immernoch auf etablierte Organisationen zurückfallen und sich dort engagieren. Oder selber eine gründen. Das ist aus Gründen der lokalen Betroffenheit (Nazis im Viertel, Bau einer Brücke, Bau einer Deponie um nur einige Dresdener Beispiele zu nennen [obwohl ich mir nicht sicher bin, dass es tatsächlich Leute gibt, die etwas gegen Nazis im Viertel tun

]) meist sowieso eher RL lastig. Für Leute die nur reden, und wenig tun wollen, bieten sich dagegen neben den etablierten Instrumenten (NGO-Kampagnen, Spendenmitgliedschaften, Petitionen) jetzt zusätzlich dieses.
Gleichzeitig ist es ein spannendes Experiment, politischen Willen zu formulieren. Wie gut das funktioniert, wird ja gesehen werden

Liebe Grüße