Liebste Anna, es sind doch die kleinen Dinge im Leben, die es lebenswert machen, sagt man. Und ich würde Dir da eher widersprechen und das Gegenteil behaupten, nämlich, dass einen die Liebe allenfalls für einen kurzen Moment aus der Gewohnheit herausreisst. Ähnlich vielleicht wie Sternschnuppen am Sommerhimmel. Ganz kurz da und schon wieder weg und geben einem irgendwie dieses wohle Gefühl, dass man nicht so ganz alleine in dieser Welt ist. Ich mag Sternschnuppen jedenfalls irgendwie. Auch wenn ich je kaum wage, mir dabei etwas zu wünschen. Es könnte schliesslich doch noch in Erfüllung gehen und die Gewohnheit völlig aus dem Konzept bringen. Das Gefühl, dieses Beobachtetsein, wenn jemand fremdes bei einem schläft ist genauso Gewähnungssache. Ich habe auch länger gebraucht, meine Gewohntheit mit meiner Katze in Einklang zu bringen, als ich sie neu bei mir hatte. Meine Katze hatte damit weniger Probleme als ich, was mich schliesslich überzeugt hat und ich glaube, so ähnlich ist es auch mit fremden Menschen: Wenn Du eine Katze hast, bist Du im Vorteil, weil Du dann weniger ein Problem damit hast, als der Fremde im Nachbarbett. Und ich glaube, er hätte wohl auch genauso viel Grund, sich mehr am falschen Ort zu fühlen, teilnahmslos deplatziert oder einfach unbehaglich fühlen, wenn Du als Fremde ihm gegenüber neben Schlafen auch noch den Versuch machen würdest, Spass zu haben. Allerdings ist allein der Versuch selten von Erfolg gekrönt, denn Spass hat man nur, wenn man dabei auch im Gleichgewicht und ausgelassen ist; Grenzen bringens da nicht so ganz.
--------------------
Please allow me to adjust my pants so that I may dance the good time dance and put the onlookers and innocent bystanders into a trance