Es interessiert mich ja doch, weil dieses Thema immer wieder hochgekocht wird:
Reden z.B. die etablierten Parteien über die DDR, war der DDR ein fieser Unrechtsstaat. Jeder wurde unterdrückt. Tun, was man für richtig hielt ging nur, wenn man der SED oder der Stasi nahestand. Wer sich nicht linientreu erklärte wurde in miese Jobs abgeschoben, die man nicht wollte. Studieren konnteste sowieso vergessen und auch einen guten Job und Wohnung bekam man nur mit Parteibuch. Eine Diktatur eben, wie sie im Buche steht.
Aber kaum kommt mal das Wort auf unsere Kanzlerin, die angeblich Funktionärin in der FDJ war und nur deswegen an die Akademie der Wissenschaften durfte, wird die DDR plötzlich zu einem Hord der Freiheit. Selbst an der Eliteakademie konnte man gehen, ohne sich irgendwie als mit dem Regime einverstanden zu erklären. Auch attraktive Arbeitsplätze gab es scheinbar ohne SED-Mitgliedschaft.
Ja was denn nun? Was soll man denn glauben? Was kann man denn glauben?
Roger that. Herausragende Leistungen wurden auch ohne SED-Mitgliedschaft gefördert. Anders verhält es sich, wenn man als "Feind der Republik" eingestuft wurde (was ziemlich einfach war) - Steine in den Weg legen konnte man sehr gut
Hinterher ist es schwierig, Mitläufer und Nutznießer des Systems zu unterscheiden. Wer kann schon von sich behaupten, dass er zum eigenen Nachteil gegen den Strom geschwommen wäre.