Zitat(PeterLustig @ 06 Jan 2010, 23:41)
Kann es sein, dass die neuen Bahnen um einiges schneller als die alten Tatras sind und der Leistungsdruck höher-Angst um Pünktlichkeit-auf die Minute genau sein (Jobverlust) - die Tramfahrer um einiges rücksichtsloser als 1990 sind?

Eine Tatrazug mit einem Beiwagen fährt ca. 60 km/h und wiegt 30 Tonnen, ein NGT D8DD bringt es auf 40 Tonnen und 70 km/h Höchstgeschwindigkeit. Trotzdem kenn ich kaum eine Strecke in der Stadt, in der man die Höchstgeschwindigkeit ausfahren darf.
Beim Bremsen für Fußgänger spielen zwei Dinge eine Rolle:
1. 40 Tonnen haben eben einen langen Bremsweg (sprich, wenn der Typ nicht von der Gleisen geht, erwischt man ihn in jedem Fall).
2. Jede Notbremsung zieht die Gefahr auf sich, dass sich die Insassen der Bahn verletzen.
Angesichts dieser Betrachtung ist es völlig nachzuvollziehen, dass die Bahnfahrer klingeln anstatt zu bremsen. Die Chancen, dass es sowohl außerhalb als auch innerhalb der Bahn weniger Verletzte gibt, sind bei der Klingellösung wesentlich höher.
Zudem glaube ich kaum, dass ein Bahnführer Bock drauf hat, sich einen Toten ans Bein zu binden. Der Psychostress hört nämlich dann nie wieder auf.
Womit wir dargelegt hätten, dass Bahnen vor Fußgängern Vorrang haben, und nun zurück zum Thema Ampelfaschismus