Der Raab hat ja schon oft bewiesen, dass er zumindest versucht Dinge im deutschen Privatfernsehen ein wenig anders zu machen als die Anderen, wenn ich da z.B. an den "Bundesvision Song Contest" denke, der ja zumindest mal in der Theorie keine schlechte Idee ist, wenn man dort nicht so schwachsinnigerweise immer etablierte Bands gegen meist chancenlose Newcomer antreten lassen würde.
Dass jetzt "Unser Star für Oslo" doch wieder nur eine beliebige Castingshow geworden ist hat mich schon ein wenig enttäuscht, wenn auch nicht überrascht. Konzeptionell war da kaum etwas wirklich neu: Die billigsten Mainstream-Möchtegernmusiker als Jury und auch wenn teilweise eigene Lieder gesungen wurden, so wurde letztendlich doch nur wieder eine Stimme gesucht und kein Künstler.Junge, hoffnungsvolle Leute, die man schnell mal verheizen kann.
Da wird dann der deutsche Beitrag zum Eurovision SONG Contest irgendwo in den USA eingekauft und irgendein flacher,trivialer 0815-Text auf Englisch dahingeträllert. Für mich fehlt da völlig die nationale und künstlerische Komponente. Das Lied hätte sich auch Slowenien für ihren Beitrag kaufen können. Mal abgesehen davon, dass es durchaus ein solider Popsong ist.
Dass letztendlich eine nicht völlig gesichtslose und konventionelle Repräsentatin gewonnen hat, ist wohl einzig und allein dem Zufall geschuldet. Denn zugegebenermaßen ist diese Lena von ihrem Auftreten her durchaus das Originellste und Erfrischendste, was eine deutsche Castingshow wohl je hervorgebracht hat - aber das ist ja auch nicht wirklich schwer gewesen. Ich war schon etwas erstaunt, dass sich die Entscheidung der Masse zum ersten Mal mit meiner eignen gedeckt hat und ich wünsche ihr viel Glück in Oslo, aber ich fürchte sie wird danach den Weg eines jeden Castinggewinners nehmen und wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
Dieser Beitrag wurde von Somerset: 30 Mar 2010, 18:18 bearbeitet