Soll das Gebäude auf Kosten der namentlich bekannten Mafiamitglieder in der Jury, Stadtverwaltung, Dresdner TLG abgerissen werden,
da es den Postplatz entweiht und sämtliche angrenzende Innenstadtstraßen weitreichend verschandelt ?
Sollen Schulz und Schulz Architekten aus Leipzig vor ihrem Werk campen und das Gespräch mit dem barocken Volk suchen ? Wer hat Kinder im Vorschulalter, die sich einen besseren Entwurf (wie etwa den Zweitplatzierten) zutrauen ? Die können aber nicht direkt dafür, da sie lediglich ein Angebot unterbreitet haben.
Die unüberbietbare Hässlichkeit hat die immer gleiche Architektenjury mit ihrem unakademischen Gesülze zum Sieg verholfen, deren Geist sich in dem Gestänge auf dem "Dach" des Hauses wiederfindet:
“Die Arbeit überzeugt durch die Stringenz der gerasterten, angenehm richtungslosen Fassadengliederung. Der Verzicht auf eine horizontale Strukturierung des Gebäudes erzeugt eine in sich ruhende Kraft und eine wohltuende Erdung. Dieser Charakter wird durch den Sandstein unterstrichen, der durch die Aufdopplung im Bereich der Fensterbrüstungen noch betont wird. Die zweigeschossige Öffnung zum Postplatz überzeugt ebenso wie die zweigeschossige Arkade mit ihrer partiellen vertikalen Öffnung über die Dachfläche hinaus.”
Renaissance heiß immer auch Töten des Falschen, Abriss ist Wiedergeburt.
Es is teurer und so störts ja auch niemanden. Und die, die es stört schreibens lieber in irgendwelche Foren
Ja, billig ist natürlich ein gutes Argument, wenn man die historische Altstadt um die Ecke hat. Und was heist hier, es stört niemanden? Es stört höchstens noch nicht genügend Bürger und so darf die schwarze Pest, die hier seit der Wende alte durch neue Bausünden ersetzt, das Werk der SED munter fortführen. Und immer dran denken: die Prager Strasse, die Ibis Hotels, die Platten, Prohlis und Gorbitz - das war alles mal "modern". Genauso "modern", wie die billigen Betonwürfel in 50 Jahren sein werden. Dann wird der Mist wieder abgerissen und durch neuen Mist ersetzt, während Architektur, die den Namen auch verdient hat, noch ein paar Hundert Jahre länger stehen wird.
Ja, billig ist natürlich ein gutes Argument, wenn man die historische Altstadt um die Ecke hat. Und was heist hier, es stört niemanden? Es stört höchstens noch nicht genügend Bürger und so darf die schwarze Pest, die hier seit der Wende alte durch neue Bausünden ersetzt, das Werk der SED munter fortführen. Und immer dran denken: die Prager Strasse, die Ibis Hotels, die Platten, Prohlis und Gorbitz - das war alles mal "modern". Genauso "modern", wie die billigen Betonwürfel in 50 Jahren sein werden. Dann wird der Mist wieder abgerissen und durch neuen Mist ersetzt, während Architektur, die den Namen auch verdient hat, noch ein paar Hundert Jahre länger stehen wird.
Setz dich doch erstmal mit Architekturgeschichte und meinetwegen auch Denkmalpflege auseinander. Vielleicht verstehst du dann die Zusammenhänge zwischen Bauen, Bauerhaltung und zeitgerechtem Bauen (nennen wir für dich mal "modern"). Für dich eine kurze Zusammenfassung: Nach dem Krieg hat man Plattenbauten usw. gebaut, weil viele Städte zerstört waren und es einen riesigen Bedarf an Wohnraum gab. Es wurde also nach einem Mittel gesucht wie man das Erledigen konnte. Rationalisierte und schematisierte Fertigteilbauten die kostengünstig und schnell aufzubauen sind, waren die Lösung. Ob man das persönlich schön findet oder nicht - es ist ein Teil unserer Geschichte und unserer Kulturentwicklung. Bauten wie z.B. der Kulturpalast stehen bereits unter Denkmalschutz um sie auch unserer Nachwelt zu erhalten. Da geht es doch nicht darum ob Proletarier wie du das Gebäude als "Mist" bezeichnen oder nicht. Wenn es nach der Mehrzahl der Bevölkerung gegangen wäre, hätte man Gebäude wie z.B. die Kunstakademie auf der Brühlschen Terrasse 1894 nie gebaut. Ein paar Jahre später bezeichnete man das Ganze bereits als "Balkon Europas". Heute ist die Kulisse eines DER Wahrzeichen der Stadt. Ebenso werden "billige Betonwürfel" wie du sie bezeichnest, vermutlich in den nächsten Generationen unter Schutz gestellt um sie als Zeitzeugnis zu erhalten. Den auch diese Gebäude sind Ausdruck einer Gesellschaft deren Teil du und auch "die schwarze Pest" (Danke, ich gehör da auch dazu... ) sind. Alles muss schnell gehen, günstig sein und zweckdienlich (Form follows function gilt immernoch.) Sei es im Eigenheim"bau" ala "polnische Sammlung an Baumängeln" oder meinetwegen auch der Ernährung (Maggi 5min Terrine - schnell, günstig und dient dem Zweck) - aus diesem und anderen gesellschaftlichen Gedankengut heraus entstehen auch solche Gebäude wie die Altmarktgalerie und ONTOPIC auch der Wilsdruffer Kubus. Frag dich doch mal wieviele Eigenheimbauer wirklich auf Architekten setzen. So gut wie niemand. Warum? Weils Geld kostet und auch länger dauert. Das höhere Qualität dabei entsteht und das Gebäude auf Persönlichkeit und Umgebung ausgerichtet werden können - intressiert niemanden.
Dieser Beitrag wurde von aMy: 21 Mar 2010, 12:00 bearbeitet
Ebenso werden "billige Betonwürfel" wie du sie bezeichnest, vermutlich in den nächsten Generationen unter Schutz gestellt um sie als Zeitzeugnis zu erhalten.
Ne, ich denke nicht, dass das passieren wird. Das sind Gebäude, die man in jeder Stadt finden kann, die relativ fantasielos und ohne großen Anspruch dorthin gestellt wurden.
In der Architektur ist es genauso, wie überall in der Kunst. Werke, die mit viel Liebe und Leidenschaft geschaffen werden, die Einzelstücke sind und prägend auffallen, diese Werke werden später geschützt. Der Rest wird, wie das Linde Haus, für moderne Interessen wieder abgerissen, bzw. wie der Riegel auf der Prager Straße saniert und nach 30 Jahren nochmal mit den selben Argumenten wie beim Bau vermarktet.