Erst der Heckmeck mit'm VZ und nun verwandelt sich Facebook in den Teufel. Abgesehen von der Datenspeicherei und lockern die den Datenschutz nun seit geraumer Zeit immer mehr; Daten sollen mittlerweile automatisiert an Dritte weitergegeben werden. Frau Aigner äußerte sich darüber bereits*, am besten treten wir alle aus. Um dem "Selbst-schuld"-Zeige-Finger-heb-Blabla mal einhalt zu gebieten: Mein Facebook-Profil habe ich lediglich zur Kommunikation mit meinen Freunden im Ausland erstellt. Es ist die praktikabelste Möglichkeit mit ihnen in Kontakt zu bleiben, deswegen möchte ich mein Profil ungern löschen (mal davon abgesehen das meine - größtenteils natürlich falschen - Daten sowieso auf immer und ewig gespeichert und wohl auch verwendet werden).
Was denkt ihr? Wie geht ihr damit um und denkt ihr, Aigners offener Brief ist ein Schritt in die richtige Richtung?
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Lore Inga Rick hat dem Wellensittich beigebracht "Hitler" und "Goebbels" zu sagen
Die Stiftung Warentest berichtet über erste Urteile nach erfolgreicher Hacker-Attacke auf Facebook/Meta und stellt sogar eine Musterbrief-Datei bereit und rät dazu, selbst aktiv zu werden!
So schlimm ist es.
Zusammenfassung des Artikels:
Missbrauch von Facebook-Funktion. Über den Missbrauch einer nicht richtig gesicherten Facebook-Funktion griffen Hacker die Daten Hunderter Millionen Facebook-Nutzer ab, sechs Millionen davon in Deutschland.
Recht auf Schmerzensgeld. Erste Urteile bestätigen: Facebook hätte die Daten der Nutzer besser schützen müssen. Betroffenen steht bis zu 3 000 Euro Schmerzensgeld zu. Die Urteile sind aber noch nicht rechtskräftig.
Prüfung. Ob Sie betroffen sind, können Sie schnell und unverbindlich prüfen, zum Beispiel über die Seite haveibeenpwned.com („Have I been pawned?“, auf Deutsch in diesem Zusammenhang: Wurde ich übernommen?): Mobilfunknummer eingeben und los geht‘s. Wichtig: Geben Sie statt der 0 die 49 für Deutschland an. Beachten Sie: Das US-Angebot ist gemessen an der Datenschutzgrundverordnung in Europa rechtswidrig. Bei Nutzung werden Daten von Ihnen ohne ausreichende Rechtsgrundlage übertragen. Der Betreiber der Seite gilt aber als seriös und steht nicht im Verdacht, Daten zu missbrauchen oder weiterzugeben. Sie sind aber rechtlich nicht ausreichend gegen den Zugriff von US-Behörden abgesichert.
Forderung. Die Rechtsexperten von test.de empfehlen: Fordern Sie zunächst selbst Schadenersatz von Facebook-Mutterkonzern Meta. Die test.de-Experten helfen mit einem Mustertext mit genauer Anleitung. Aufwand: Einmal zur Post und höchstens 7,60 Euro Porto für den rechtssicheren Versand.
Rückenwind. Auch der oberste Datenschützer in Irland ist der Meinung: Facebook hat gegen Datenschutzregeln verstoßen. Er verhängte ein Bußgeld in Höhe von 265 Millionen Euro.
Antwort. Meta nimmt die Forderungen offenbar sehr ernst. Als Antwort kommt jedenfalls in einzelnen Fällen ein Schreiben von der renommierten Großkanzlei Freshfields. Sie weist die Forderung zurück. test.de überzeugt das Schreiben der Kanzlei nicht. Betroffene ohne Rechtsschutzversicherung sollten weitere Urteile abwarten. Wer eine Rechtsschutzversicherung hat, kann Rechtsanwälte – möglichst mit einschlägigen Erfolgen – beauftragen.
Weitere Datenpannen. Etliche weitere Datenpannen unter anderem beim Kurznachrichtendienst Twitter, Streaminganbieter Deezer, Fahrdienst Uber oder Vermögensverwalter Scalable Capital geben Betroffenen womöglich auch ein Recht auf ein Datenschmerzensgeld.