Griechenland ist abgebrannt

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass Griechenland zur Abwehr einer Staatspleite in den nächsten Jahren deutlich mehr Geld braucht als angenommen. Brüderle sprach von insgesamt 135 Milliarden Euro bis 2012 .*

Also damit hätte wirklich niemand rechnen können!

700 überflüssige Staatsbetriebe, Ausschüsse, Träger - in Griechenland sind im großen Stil Steuern und EU-Mittel versickert, die Wut der Bevölkerung ist groß. Die Liste alimentierter Günstlinge und Beamter ist riesig. Der Zwangssparkurs der Regierung trifft jetzt gerade diejenigen, die hart arbeiten. *

Und so.

"Nein, die (Zahl) weiß niemand", gab auch sein Kabinettskollege Wolfgang Schäuble zu. Doch der Finanzminister versuchte die Steuerzahler auch zu beruhigen: "Wir hoffen, dass es gar nichts kostet, weil das nicht um Steuergelder gehen wird, sondern es geht um die zur Verfügungstellung eines Kredits damit Griechenland auch weiterhin zahlungsfähig bleibt"*



Kann mir mal bitte jemand diesen Wahnsinn erklären?

Dieser Beitrag wurde von Stormi: 29 Apr 2010, 10:21 bearbeitet

Um Steuergelder geht es spätestens dann, wenn die Kredite nicht zurückgezahlt werden. Dagegen ist jede Bad Bank dann n Tante Emma Laden.

Da hilft dann nur noch "Relese the Kraken!" ;-)

so so onkel fritz...

griechenland verrecken lassen, schwächt den euro... that's it!

wie, was? und der euro wird staerker, wenn die wirtschaftlich starken laender demnaechst auch noch spanien und italien stuetzen duerfen?

Griechenland kriegt keine Kredite mehr auf dem globalen Geldmarkt.
Grund: Ratingagenturen haben Griechische Staatsanleihen (das ist sowas wie ne Aktie nur von nem Staat und nicht von der Telekom oder so) als "Junk" eingestuft.

Griechenland ist also nicht Kreditwürdig, braucht aber Kredite um alles am Laufen zu halten (wie Deutschland z.B. auch, Stichwort "Neuverschuldung").

Wenn nun nicht die EU-Länder Griechenland Kedite gewähren gehen die Pleite, was eine Kettenreaktion auslösen würde. Das geht dann über "der Euro wird schwächer" auch mal hinaus.

Geht Griechenland trotz der Kredite von z.B. Deutschland pleite, bleiben die Kreditgeber auf dem Kredit sitzen. Dann zahlt das der Steuerzahler. Oder auch nicht, dann gehts weiter abwärts.

Heute gelernt: PIGS - Portugal, Italien, Irland, Griechenland, Spanien ... so nennen die überbewerteten Bewerterfuzzis die saure Milch im EUter.
Wir helfen den Helenen und unabhängig davon, ob die jemals zurückzahlen, wird damit der Euro schwächer. Was aber wiederum den Export stärkt ... Weltmeister und so. Also Licht & Schatten, auch wenn die Fahrt generell talwärts geht. Devise: Die Zeit geniessen, Brot & Wurst fressen solange man das Geld dafür nicht im Wäschekorb mitbringen muss. Und mal die Glotze aus, sowie den Spiegel zugeschlagen lassen.

Dieser Beitrag wurde von the ox: 29 Apr 2010, 12:15 bearbeitet

du bist SO meine muse ey. bald muss ich dich bezahlen

Interessanter Artikel dazu auf Telepolis: Bravo, Frau Kanzlerin! Merkel löst Flächenbrand aus*

Kurz: Die Ratingagenturen waren nur der letzte Tropfen. An sich sind die anderen EU Länder dran Schuld, dass es so weit gekommen ist, da man zum einen bei der Ausweitung der Eurozone über die offensichtlichen Bilanzfälschungen und zu hohen Defizite Griechenlands hinweggesehen hat und zum anderen taktische Wahlkampfspielchen für NRW auf dem Rücken der Griechen und nicht zuletzt der deutschen Steuerzahler ausgetragen hat.

Außerdem wird noch ein weitere Interessanter Artikel verlinkt: Am deutschen Wesen kann Europa nicht genesen* Kernaussage: Deutschland ist nur Exportweltmeister, weil alle anderen keine Deutschen sind. Oder anders: Wer mit Billiglöhnen viel in Länder mit hohen Löhnen (==mehr Kaufkraft) exportiert und wenig importieren muss (Niedriglöhne==wenig Kaufkraft), macht die andern absichtlich kaputt und muss trotzdem selber sparen. Wir sind quasi das europäische China, aber ich schweife ab.

Die Griechenlandstory ist jedenfalls ein schöner Murks und ein weiterer Beweis dafür, dass sich grundlegend was ändern muss. Des Weiteren finde ich es zum kotzen, dass da drölfzehntausend Millionen Euro versickern, die EU da nichts macht und wir den Mist dann bezahlen dürfen, um nicht bald selber dran zu sein.

Das kam gestern schon im heute-Journal. Erzähl doch ma was neues!


Also ich persönlich bin gespannt auf deine Voschläge.

Ja, oder einfacher: Wir sind der Dealer für die Konsumabhängigkeit, der gleichzeitig noch das Geld in Form von Krediten (Deutsche Bank allen voran) geliefert hat. Also gleich zwei Einnahmequellen. Und nun ist halt die Überdosis erreicht. Blöd nur, dass wir dann einen wichtigen Kunden verlieren. Also wider bissl Geld "leihen", ne Therapie verordnen die reicht, bis sich der Konsumjunkie erholt hat und danach wieder auf Exportweltmeister auf Kosten der anderen EU und Nicht-EU-Länder machen.

Jo, quasi wie China das so gescheit macht.

Dieser Beitrag wurde von Mr_T: 29 Apr 2010, 13:47 bearbeitet

Wir sollten in Naturschutzgebiete einbrechen und erstmal jede Menge Eulen zusammenpferchen. Diese müssen dann nur noch nach Athen. Fertig. Das wurde schonmal versucht und könnte diesmal Erfolg bringen.

Eigentlich existiert all das Geld doch garnicht. Und damit meine ich das gesamte Geld der Welt.

Quatsch. Geh mal in die WU und versuch die zu überzeugen, dass Geld nicht exisitiert. Du wirst ernüchtert resp. nüchtern wieder gehn.

Jetzt haltet doch mal beide Disziplin an Deck
Wir wollten grad mit gebündelter sozusagen eXmatischer Hirnmacht Griechenland retten.
Gibt das nicht vielleicht irgend nen Scheich der die Akropolis kaufen würde?
Wenn ich n Scheich wäre würd ich die mir glatt in meinen Einkaufswagen packen.
Direkt neben Island.

Dieser Beitrag wurde von lovehina: 30 Apr 2010, 00:47 bearbeitet

Du verwechselst da was. ERST muss Griechenland pleite gehn, DANN kommt die Zwangsvollstreckung.
Aber, wozu die Rettung, wenn doch eh klar ist, dass es kein Rettung sondern nur eine Verschiebung ist. Das faulende Fleisch fällt von selbst vom morschen Körper des Kapitalismus und wenn alles zusammengefallen ist und ein "kurze" Phase der "Selbstreinigung" überstanden ist kommt das kommunistische Wunderland.

Schon die Finanzkrise hat doch gezeigt, dass es kein echte Krise ist, nur eine Frage der Verteilung. Eine echte Krise wäre, wenn z.B. Dürre herrscht und nach der Ernte nix zu fressen da ist. Oder wenn das Öl wider Erwarten doch zuende geht. Jetzt ist es nur wieder ein Teilprozess, nach dem wieder ein Teil der demokratischen Macht an das Großkapital abgegeben wurde. Von politischer Beeinflussung oder Korruption ist hier nicht die Rede. Die gewählten Vertreter dürfen tun was sie wollen/sollen aber am Ende steht ein Herr im Anzug mit seinem Koffer vor der Tür und sagt "Ich will mein Geld!".
Hab ich schonmal irgendwo geschrieben: Politik macht man nicht mir Wahlen sondern mit Schuldverschreibungen (und mit dem Märchen vom bezahlbaren Zinseszins).

Off-Topic: Schokokeks-Flash kommt gut

Dieser Beitrag wurde von Euronymus: 30 Apr 2010, 01:30 bearbeitet