Vor einigen Tagen las in einem lokalen Stadtmagazin, dass am Elbufer in Pieschen eine Hochwasserschutzmaßnahme geplant ist, die mich regelrecht entsetzt hat. Nicht nur dass die Art der Planung so ziemlich das letzte ist, auch die Vorgehensweise vom Stadtplanungsamt, in dem beispielsweise mit dem Fällen von diversen Bäumen einfach vollendete Tatsachen geschaffen werden, erschreckt.
Der Anblick vor dem von der entsprechenden Bürgerinitiative bezeichneten "Baummassaker"
und der Anblick danach:
Doch das wars noch nicht. Wenn es nach den Plänen der Stadt geht, soll in den nächsten Monaten eine Flutschutzmauer auf dieser Wiese errichtet werden, Höhe 2,50, neben dem Radweg. Die Entwurfsplanung zeichnet folgendes Bild:
Und wie zum Hohn sprechen die Planer vom Einbau von sogenannten "verglasten Gucklöchern"
Ich bin der Meinung, dass dieses Thema nicht nur Pieschener interessieren sollte. Das Gebiet ist Naherholungsgebiet für viele andere Dresdener auch wenn es besonders stark aus diesem Stadtteil frequentiert wird. Was nicht zuletzt daran liegt, dass die Grünflächen hier eher rar sind.
Es gibt eine Brügerinitiative, die sich inzwischen aktiv gegen die Mauer wehrt und die sicher auf jede Form der Unterstützung angewiesen ist.
Unter keinemauer.de gibt es die entsprechenden Infos und Hintergründe
PS: Dumme Kommentare von wegen "Ist ja in Pieschen, so what" bitte lassen.
Dieser Beitrag wurde von bunglefever: 02 May 2010, 10:56 bearbeitet
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wer braucht schon liebe, wenn man dinge mit käse überbacken kann
"Ihren Ansatz halte ich für interessant, aber irrelevant"
@MafiaGirl: dass es eine dumme Initiative ist, hast nicht du, sondern jemand anderes geschrieben. Das sollte klar werden mit der Anrede "Ey Leute". Und an Studium, Job und Familie denke ich mehr, als du dir vielleicht vorstellen kannst. Das bedeutet aber nicht, dass mein Horizont an dieser Stelle aufhört. Und der hört auch nicht bei Bildungspolitik oder dem Bundeswehreinsatz in Afghanistan auf. Das hier ist eine Sache, die mein Lebensumfeld betrifft, warum sollte es mir also egal sein? Ich empfehle in diesem Zusammenhang btw. mal Neil Postman zu lesen.
Und nein, bis auf eine Protestemail habe ich mich bisher noch nicht engagiert weil mir einfach bisher noch nichts von dieser Geschichte um die Ohren gekommen ist. Liegt warscheinlich daran, dass ich zu sehr mit Studium, Job, Familie und Bundespolitik beschäftigt war
SIcher ist ein Hochwasserschutz nötig, das möchte ich nicht bestreiten, aber ein entsprechender Bürgerentscheid der dortigen Anwohner hat ergeben, das 98% der Menschen dagegen sind.
Und wenn man konsequent wäre, müsste man den Hochwasserschutz an äquivalenten Stellen ähnlich ausbauen. Das bedeutet beispielsweise eine derartige Mauer in Johannstadt oder vorm Finanzministerium. Aber das ist ja wieder stadtbildverschandelnd denn das sind die Gegenden in denen Touristen unterwegs sind. Also werden ein paar Mille extra investiert um in diesen Gebieten mobile Hochwasserschutzsysteme (Siehe der Bereich vorm Landtag) zu errichten, die bei Bedarf in Nullkommanix aufgestellt sind. In Wohngebieten, weitestgehend abseits vom Touristenstrom wär das natürlich rausgeschmissenes Geld.
Stattdessen gibt man lokalen Investoren (Stichwort Elbepark) klein bei und kettet sich möglichst billig an deren Bedingungen, damit diese auch schön weiter in der Gegend investieren.
Und mal am Rande eine Frage: K.Rieger ausgenommen, der sich ob seiner Herkunft ja offensichtlich mit Hochwasser auskennt. Wer ist denn Anwohner in der Gegend und wer hat denn das Hochwasser überhaupt miterlebt?