Ich habe heute in meinem 5-stündigen Dienst in der allseits beliebten Bierstube einmal mitgezählt: Ich musste 18 (in Worten achtzehn) Einzelpersonen darauf hinweisen, dass der Genuss von selbst mitgebrachten (d.h. nicht bei uns erworbenen) Getränken unerwünscht ist und sie darum bitten, die Flaschen wenigstens unter dem Tisch verschwinden zu lassen.
Das beschreibt in meinen Augen sehr gut die Umstände, was das Mitbringen von eigenen Getränken angeht. Die Reaktionen auf meinen Hinweis reichen von überraschten Blicken über blöde Sprüche bis hin zum bewussten Ignorieren meiner Person und Bitte. Ich bin davon immer wieder überrascht, weil mit persönlich eine solche Verhaltensweise nie in den Sinn käme
Und damit nicht genug! Viele Gäste essen ihren bei Firat gekauften Döner bei uns oder öffnen sich ihr Sterni zu ihrem bei uns erworbenen Cheeseburger. Auch gibt es Extremfälle, wie Leute, die am Tresen um Gläser bitten um sich am mitgebrachten Wein zu laben oder "Gäste", die fragen, ob sie ihr Steak in unserer Küche in der Pfanne braten können ganz abgesehen von den Leuten, die in der Prüfungszeit einfach nur zum Lernen kommen, ohne IRGENDWAS zu bestellen, die dann aber zu dritt einen Tisch brauchen. Auch kommen die Abendkellner regelmäßig in den Genuss, bei der Dienstnachbereitung größere Mengen an Leergut unter den Tischen und Stühlen hervorholen und entsorgen zu dürfen
Ich denke nicht, dass wir in der Bierstube sonderlich pingelig sind. Schokolade und Kuchen o.Ä. für Geburtstagskinder sind logischerweise kein Problem...
Daher meine Frage: ist das normal? Muss man dafür Verständnis aufbringen? Oder wie geht man am Besten mit solchen Situationen um?
Ich will mich nicht beschweren, ich will es nur verstehen! Mir verbietet das meine Erziehung
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Lore Inga Rick hat dem Wellensittich beigebracht "Hitler" und "Goebbels" zu sagen
Als Gast wird man ja genauso krumm angeguckt, wenn du nur ein Leitungswasser bestellst. In manchen Kneipen weigert sich schon das Personal das rauszugeben. Bleibt also dabei: der Kunde will alles möglichst billig und der Wirt alles möglichst teuer.
Man bestellt kein Leitungswasser in Kneipen. Nicht, wenn man dazu nicht nen Kaffee/Wein/Whiskey trinkt, wo dich in der "gehobenen" Gastronomie der Kellner eh danach fragt. Meine Chefin hat damals dreist irgendwann 20cent für 0,4L LW verlangt, wenn sonst nichts konsumiert wurde. Mit "armer Student" braucht mir hier echt keiner kommen. Dann brauch ich auch nicht in ne Kneipe zu gehen, nur um ein Dach überm Kopf zu haben.
Ich für meinen Teil hab ein schlechtes Gefühl, wenn ich (egal wo) mein eigenes Wasser/meine eigene Stulle auspack, und sonst nix verzehre. Evtl muss man aber auch mal mit solchen "Kunden" zu tun gehabt haben, um das zu verstehen.
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[22:17] cantrella: ich bin der männergarten bunglefever was here!
Man bestellt kein Leitungswasser in Kneipen. Nicht, wenn man dazu nicht nen Kaffee/Wein/Whiskey trinkt, wo dich in der "gehobenen" Gastronomie der Kellner eh danach fragt.
Das günstigste Getränk auf der Karte soll auch alkoholfrei sein. Wenn ich aber für einen halben Liter Wasser mehr bezahlen soll, als für einen halben Liter Bier, dann bestell ich mir auch schon mal Leitungswasser. Ansonsten gibt es zum Beispiel in der usamerikanischen Speisegastronomie den Brauch, dass man immer einen Krug Wasser auf den Tisch bekommt, der sogar immer neu aufgefüllt wird. Keine Ahnung, warum es dort normal ist, und in Deutschland nicht?
Zitat
Meine Chefin hat damals dreist irgendwann 20cent für 0,4L LW verlangt, wenn sonst nichts konsumiert wurde. Mit "armer Student" braucht mir hier echt keiner kommen. Dann brauch ich auch nicht in ne Kneipe zu gehen, nur um ein Dach überm Kopf zu haben.
Sag ich auch nichts dagegen. Einfach nur für das Ambiente braucht man nicht in die Kneipe gehen. Aber wenn ich schon mein Essen vor mir stehen habe und dazu noch die Cola und dann meinem Wunsch nach einem Leitungswasser nicht nachgekommen wird ....
Zitat
Ich für meinen Teil hab ein schlechtes Gefühl, wenn ich (egal wo) mein eigenes Wasser/meine eigene Stulle auspack, und sonst nix verzehre. Evtl muss man aber auch mal mit solchen "arschlochgästen" zu tun gehabt haben, um das zu verstehen.
Hab ich auch. Streitfall ist für mich nur, wenn ich dazu ordentlich was verzehre.
Wie Proxima das erklärt finde ich gut. Trifft den Kern, dass der Student eigentlich einen Platz haben möchte, an dem er sich kostengünstig austauschen kann, dieser Platz aber nicht wirtschaftlich genug ist, um ihn anbieten zu können. Ich dachte ja, dass das "wenig konsumieren" ein Problem von Läden wäre, die etwas für die junge Generation anbieten, die wenig Geld haben. Aber laut wombat1st ist man sich scheinbar auch mit viel Geld nicht zu blöd dafür.
Für alle Fälle fand ich es immer sympathisch, wie der Besitzer im "Maze" das rübergebracht hat: "Hey Jungs, ich finde es zwar toll, dass ihr gerne hierher kommt und Spaß habt, aber ich muss den Ort auch bezahlen. Wollt ihr was trinken?".