Zitat(Hot Doc @ 02 Jul 2010, 18:51)
[...]Aber unter den realistischen Möglichkeiten war er die beste Möglichkeit mit zumindest minimalen Chancen.
Nun, das siehst DU so und das sieht vll. auch Stormi so. Und die SPD und die GRÜNEN sehen das sicher auch so, aber WIE OFT sollen wir denn noch die gleichen Argumente wiederholen, dass
sowohl Gauck
als auch Wulff für DIE LINKE nicht wählbar war? Und aufgrund der zuletzt von Herrn Gauck getätigten Äußerungen war dieser sogar "noch weniger" wählbar, als Wulff. Ist das so schwer zu verstehen? Offenbar ja.
Zitat
[...] ich kontastiere nur, dass die Linke für mich durch diese unwürdige Schwubblelei komplett verkackt hat. (Und das obwohl ich, auch geleitet von der "das kleinste Übel-Theorie", sie sogar schon einmal - mit Bauchweh - gewählt habe, weil mir die andere Option noch schlimmer vorkam - was sich dann leider auch bestätig hat.)

Ich persönlich empfinde übrigens Wulff als das kleinere Übel. So viel mal dazu. Und das hat mit Sicherheit nichts damit zu tun, dass Gauck mal Chef der Stasiunterlagenbehörde war.
Was du als "unwürdige Schwubbelei" bezeichnest scheint ja mittlerweile die Ausnahme in der deutschen Parteienlandschaft zu sein: Dass nämlich eine Partei zu ihren Prinzipien steht und nicht aus rein machtpolitischen Gründen umfällt. Hätte DIE LINKE tatsächlich Gacuk mitgewählt, wäre das ein Affront gegen die gesamte Wählerschaft gewesen. Die SPD hat da gute Erfahrungen, wie man sowas anstellt. Unwürdig ist es, dass SPD und GRÜNE einen Kandidaten an der LINKE (nur für dich, lieber Stormi!) vorbei aussuchen, der weder in das politische Spekturm von SPD und GRÜNE und schon gar nicht in das von DIE LINKE passt, aber dann allen Ernstes verlangt, DIE LINKE solle gefälligst diesen Kandidaten mittragen. Und dann der LINKE vorwerfen, sie hätte sich mal früher bewegen sollen, einen für SPD und GRÜNE ebenfalls tragbaren Kandidaten vorzuschlagen. Geht's noch? Manchmal zweifle ich echt am Verstand von einigen Leuten hier. Als ob rotgrün tatsächlich von ihrem Messias abgefallen wären, nachdem aus dem Willy-Brandt-Haus schon so eine umfassende Medienkampagne gestartet wurde (falls es noch nicht angekommen ist, die Gruppe bei Facebook und Seiten wie wir-fuer-gauck wurden von FDP- und SPD-Leuten initiiert).
Es wurde argumentiert, dass eine Wahl Gaucks mit Hilfe der LINKE ein Befreiungsschlag für die Patei gewesen wäre und diese in den Olymp der demokratischen Parteien aufgesteigen wäre. Vorbei das Schmuddelkinder-Image. Plötzlich regierungsfähig. Auf einmal keine Chaotentruppe mehr. SPD und GRÜNE hätten daraufhin erkennen können, dass man mit DIE LINKE ja doch regieren kann! Wenn, ja wenn DIE LINKE nur mal umfallen würde und der SPD und den GRÜNEN das Wort redete. Wie lächerlich geht es bitte noch? Wenn sich hier jemand unglaubwürdig, unwürdig und undemokratisch verhalten hat, dann SPD und GRÜNE aufgrund ihres Verhaltens im Vorfeld der Wahl und ihres reflexhaften Beißens während und nach der Wahl. DIE LINKE wird dafür kritisiert, bei ihrer bereits zuvor erklärten Ablehnung geblieben zu sein. Wenn also eine Partei ihren pazifistischen und sozialen Prinzipen treu bleibt und zu dem hält, was sie vorher versprochen hat, dann ist sie plötzlich "undemokratisch" (wohl noch undemokratischer als sie es vorher sowieso schon galt?) und ihr Verhalten "unwürdig". Wer sowas allen Ernstes behauptet, der hat nichts, aber auch gar nichts von Demokratie verstanden.
Vielleicht möchte der ein oder andere noch einen tieferen Einblick in Gaucks politische Ansichten haben? Die
Blätter für deutsche und internationale Politik können da u.U. helfen.