Hier mal ein sinnvoller Beitrag auf Bild.de wie es zu einer Massenpanik kommt.
Ausschnitt:
Zitat
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Wie entsteht daraus eine Massenpanik?
Dr. Martin Voss, Leiter der Katastrophenforschungsstelle der Universität Kiel, erklärt, in welchen Stufen sich eine Massenpanik aufbaut:
1. Ausgelassene Stimmung: Zunächst begibt sich der Einzelne bereitwillig in eine Festival-Atmosphäre. Gerade weil Groß-Events so eine Anziehungskraft haben, sind wir bereit, dafür Grundrechte wie freie Bewegung aufzugeben.
2. Ausblendung der Gefahren: Beim Feiern in der Masse blenden Menschen bedrohliche Situationen aus. Sie sind mit sich selbst, der Stimmung und den Menschen in der näheren Umgebung beschäftigt. Bei Events wie der Loveparade stehen außerdem viele Menschen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, was Euphorie und Zusammengehörigkeitsgefühl verstärkt, Enge und mögliche Gefahren werden falsch eingeschätzt.
3. Umschlagen der Stimmung: Wenn es immer enger wird und dann noch etwas Unvorhergesehenes passiert, dazu reicht ein Hilferuf oder das Stolpern eines Einzelnen, kann die kollektive Stimmung schnell umschlagen. Es ist wie Aufwachen, man fragt man sich: Wo bin ich hier? Dann nimmt man die Enge und die Menschen um sich herum plötzlich als bedrohlich wahr.
4. Ausbreiten der Panik: Geraten Menschen in Panik, versuchen sie sich Raum zu verschaffen, etwa durch den Einsatz der Ellbogen. Sie drängeln und schieben.
Dadurch wird der Nächste geschubst, der den Nächsten schubst und so weiter. Wie eine Welle breitet sich die Bewegung in der Masse aus. Ist zwischen den Menschen kein Platz zum Ausweichen, fallen sie übereinander, was noch mehr Panik auslöst.
Was passiert bei Paniksituationen im Kopf?
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Punkt 1 bestätigt genau das was ich in meinem Anfangspost geschrieben habe. Wer zu solch einer Veranstaltung geht, gibt Grundrechte wie freie Bewegung auf und sollte sich deswegen im Vorfeld immer der Gefahr eines Massenevents für das eigene Leben bewusst sein.
Dieser Beitrag wurde von I.I: 26 Jul 2010, 14:51 bearbeitet
Okay, könnte man eigentlich schon aufhören zu lesen.
Aber genau: weil ich als Besucher einer beliebigen Veranstaltung mein Grundrecht auf freie Bewegung ( ) am Eingang abgebe, ist der Veranstalter davon befreit für ausreichend Fluchtwege zu sorgen.
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Just because I don't care, doesn't mean I don't understand.
Okay, könnte man eigentlich schon aufhören zu lesen.
Aber genau: weil ich als Besucher einer beliebigen Veranstaltung mein Grundrecht auf freie Bewegung ( ) am Eingang abgebe, ist der Veranstalter davon befreit für ausreichend Fluchtwege zu sorgen.
Was ist an Grundrecht auf freie Bewegeung so lustig. Es ist vielleicht kein Grundrecht (EDIT: [Die Freiheit der Person ist in Deutschland ein Grundrecht gemäß Artikel 2 Abs. 2 Satz 2 und Artikel 104 Grundgesetz und bezeichnet die körperliche Bewegungsfreiheit] ) nach dem Grundgesetzt aber trotzdem ein wichtiges Grundrecht eines jeden Menschen, welches man zum Beispiel Straftätern nimmt indem man sie in Gefängnisse steckt.
Du kannst eigentlich noch soviele Fluchtwege anlegen wenn eine Millionen um dich herumstehen kommst du trotzdem nicht weg. Die einzige Möglichkeit wäre, wie schon angesprochen ein Straßenzug und man kann ständig links und rechts weg oder dazu. Das würde das Riskiko wahrscheinlich um einiges minimieren, da sich die Masse im Extremfall sehr schnell ausdehnen kann.
Dieser Beitrag wurde von I.I: 26 Jul 2010, 15:24 bearbeitet
Du kannst eigentlich noch soviele Fluchtwege anlegen wenn eine Millionen um dich herumstehen kommst du trotzdem nicht weg. Die einzige Möglichkeit wäre, wie schon angesprochen ein Straßenzug und man kann ständig links und rechts weg oder dazu. Das würde das Riskiko wahrscheinlich um einiges minimieren, da sich die Masse im Extremfall sehr schnell ausdehnen kann.
Ich warte jetzt eigentlich nur noch darauf, dass du dir in einem einzigen Satz widersprichst. Aber auch das schaffst du noch, bin ich mir sicher.
Nochmal: es geht doch gar nicht darum, jedwege denkbare Gefahr bei (Massen-)VAs auszuschließen. Aber hier wurde ja wohl eindeutig bei der Planung versagt, indem man für eine zu gering kalkulierte Besuchermenge in den einzigen Zu- und Abgängen (welche anscheinend auch noch in beide Richtungen genutzt wurden) keinerlei Fluchtmöglichkeiten bereitstellte. Und das hat eben nichts mit der Masse der Leute oder dem Stereotyp der Besucher zu tun, sondern war einfach menschliches Versagen. Wenn ich in einem 10-Mann-Luxus-Altenheim alle Rollstuhlfahrer im zweiten Stock unterbringe und für den Brandfall ausschließlich das Treppenhaus zur Verfügung stelle, kann ich mich nachher auch nicht hinstellen und sagen "Die Alten haben doch gewusst, was sie hier erwartet.". Warum ist denn in Berlin nie etwas in dieser Richtung/Größenordnung passiert? Weil es ein weitläuferiges Areal war, wo man zur Not in mehrere Richtungen ausweichen konnte und nicht die gesamte Meute wie Vieh durch einen Tunnel gequetscht hat.
Ich warte jetzt eigentlich nur noch darauf, dass du dir in einem einzigen Satz widersprichst. Aber auch das schaffst du noch, bin ich mir sicher.
Nochmal: es geht doch gar nicht darum, jedwege denkbare Gefahr bei (Massen-)VAs auszuschließen. Aber hier wurde ja wohl eindeutig bei der Planung versagt, indem man für eine zu gering kalkulierte Besuchermenge in den einzigen Zu- und Abgängen (welche anscheinend auch noch in beide Richtungen genutzt wurden) keinerlei Fluchtmöglichkeiten bereitstellte. Und das hat eben nichts mit der Masse der Leute oder dem Stereotyp der Besucher zu tun, sondern war einfach menschliches Versagen. Wenn ich in einem 10-Mann-Luxus-Altenheim alle Rollstuhlfahrer im zweiten Stock unterbringe und für den Brandfall ausschließlich das Treppenhaus zur Verfügung stelle, kann ich mich nachher auch nicht hinstellen und sagen "Die Alten haben doch gewusst, was sie hier erwartet.". Warum ist denn in Berlin nie etwas in dieser Richtung/Größenordnung passiert? Weil es ein weitläuferiges Areal war, wo man zur Not in mehrere Richtungen ausweichen konnte und nicht die gesamte Meute wie Vieh durch einen Tunnel gequetscht hat.
Ja ist richtig, dem habe ich nie widersprochen. Das sah jeder blinde mit Krückstock im vorraus, dass das nie hätte gut gehen können. Ich bleibe trotzdem dabei das auch ein sehr gut geplantes Massenevent mit höchsten Sicherheitsvorkehrungen immer ein gewisses Risiko birgt und wer dort hingeht sollte sich dessen auch bewusst sein. Spätestens seit Samstag ist das wahrscheinlich sowieso der Fall.