In der heutigen Sendung "Zur Diskussion" im Deutschlandfunk wurde darüber palavert, ob es in Deutschland eine Wehrpflicht geben sollte oder einen allgemeinen Pflichtdienst. Dabei kam auch die Frage zur Sprache, ob - wenn denn ein solcher allgemeiner Pflichtdienst eingeführt würde - dieser auch für Frauen gelten sollte.
Befürworter argumentieren, dass das nicht nur konsequenterweise im Rahmen der Gleichberechtigung geschehen müsse, sondern dass besonders die Pflegebereiche davon profitieren würden und nicht zuletzt die jungen Menschen in diesem Jahr eine wichtige Phase der Selbstfindung vor der weiteren Ausbildung/Karriere durchlaufen würden. Im Nachhinein sprächen jene, die einen solchen Dienst durchlaufen hätten immer davon, wieviel sie dabei gelernt hätten und dass es ihnen auf jeden Fall geholfen hätte. Zudem sei nichts verwerflich daran, dem Staat ein Jahr zu dienen.
Gegner des Pflichtdienstes führen neben den hohen Kosten, die ja gerade durch die Pseudoabschaffung der Wehrpflicht gemindert werden sollten, auch die entstehende Beschränkung der Freiheit eines jeden Menschen an. Man könne junge Leute nicht einfach in ihrer Lebensplanung derart einschränken, indem man ihnen ein Jahr "stehle". Zudem sei dieses Konzept nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.
Wie seht ihr das? Sollte es einen Pflichtdienst für alle, Männlein oder Weiblein, geben oder wird hier unter Umständen ein grundgesetzwidriges Millionengrab ausgehoben?
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Dieser Beitrag wurde von bunglefever: 06 Sep 2010, 12:20 bearbeitet
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wer braucht schon liebe, wenn man dinge mit käse überbacken kann
"Ihren Ansatz halte ich für interessant, aber irrelevant"
Sprechen wir hier von einem ähnlich dem Zivildienst "vergüteten" Modell oder von einem nicht bezahlten Dienst? Das letzteres weniger in Frage käme is klar, aber mir gefällt die Idee, beispielsweise einen Pflichtdienst mit dem Erlass von Studiengebühren zu belohnen. Problem hier: was ist mit jenen, die nicht studieren, sondern eine Berufsausbildung anstreben?
Und was ich sehr interessant finde: die Geschlechterdebatte findet in diesem Thread quasi nicht statt. Bedeutet das, dass alle bei der Diskussion von vornherein davon ausgehen, dass ein solcher Pflichtdienst alle betreffen sollte? Und was hat das für Folgen? Kann man bei einem Durchschnittsalter einer Frau beim ersten Kind von etwa 31 überhaupt noch davon ausgehen, dass so ein Jahr den demographischen Wandel weiter nähren würde?
Dieser Beitrag wurde von bunglefever: 08 Sep 2010, 20:34 bearbeitet
Durchschnittsalter einer Frau beim ersten Kind von etwa 31
vor 2 jahren lag der noch bei 29.. is der mittlerweile angestiegen.. wunderte mich auch schon, warum noch niemand das 9-monate-schwanger-argument brachte