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wikileaks' neuester coup
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 01 Dec 2010, 13:37
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fuk da hataz         
Punkte: 15000
seit: 27.05.2003
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komisch, gibt noch gar keinen thread dazu.. was haltet ihr von der geschichte? ich finde das unglaublich brisant, und vermutlich sind die folgen noch gar nicht zu erahnen. ich tendiere inzwischen zu der meinung, dass diese dokumente nicht hätten veröffentlicht werden sollen. darüber gibt es aber verschiedene ansichten. für us-außenministerin clinton ist das der 11. september der außenpolitik. blogger sascha lobo sagt zum beispiel: "Das ist nur ein kleiner Teil des Kontrollverlusts, den die Gesellschaft in den nächsten Jahren erleben werde". ist das die rache der elektronischen kommunikation? hintergrund: der plattform wikileaks wurden über 250.000 papiere übermittelt, die vertrauliche bis streng geheime korrespondenzen zwischen den amerikanischen botschaften und dem us-außenministerium enthalten. seit vorgestern werden die dokumente geprüft und nach und nach unter dem namen "cablegate" veröffentlicht (derzeit nicht abrufbar). die gesamten informationen gingen zugleich an mehrere redaktionen großer zeitungen (le monde, the guardian, el pais und der spiegel). die dokumente enthalten einschätzungen der politischen Lage im jeweiligen land, gesprächsprotokolle, hintergründe zu personalentscheidungen und ereignissen, oder auch psychogramme einzelner politiker. besonders problemländer sind betroffen, aber auch deutschland ist wird erwähnt. dabei gehören abfällige äußerungen über merkel, westerwelle und seehofer noch zu den amüsantesten informationen. dem handelsblatt zufolge ist offenbar us-obergefreite und sicherheitsexperte bradley manning die quelle der veröffentlichten daten.
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onkelroman war hier
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Antworten
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 06 Dec 2010, 09:41
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Schwer zu sagen. Klar ist, der schlechteste geofaschistische Staat braucht Geheimnisse.
Sicherlich sind einige Geheimnisse durchaus zulässig. Z.B. bei der Polizeiarbeit (z.B. verdeckte Ermittlungen), auf der anderen Seite sind selbst dort einige Geheimnisse eher hinderlich (z.B. Agent Provocateur). Ebenso könnte man es bei einer Militäraktion verstehen, dass dort in der laufenden Operation einige Dinge geheim gehalten werden. Aber braucht ein Staat Geheimnisse, wenn die UNO viele außenpolitische Entscheidungen öffentlich trifft? Kann ein Staat nicht einfach dazu stehen, was er auf internationaler Ebene für seine Bürger aushandelt? Wird ein Kompromiss besser oder schlechter, wenn man beiderseitig die Ziele der Kompromisspartner kennt?
Ich könnte mir aber durchaus auch den Matrix-Fall vorstellen, dass das Wissen über die aktuellen Zustände zu einem deutlich schlechteren Leben führt. Allerdings ist hier wieder die Frage, ob nicht der aktive Kampf in dem deutlich schlechteren Leben zu einem deutlich besseren Leben für alle nachfolgenden Generationen führen würde.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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