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Schweres Erdbeben und Tsunami vor Japans Küste 1.200 Tote, 210.000 Obdachlose
Antworten(90 - 104)
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 24 Mar 2011, 01:35
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... und der Rest ist Schweigen.         
Punkte: 4439
seit: 03.05.2005
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Zitat(Kickstart @ 22 Mar 2011, 13:38) XKCD hat sich auch schon mal der Sache angenommen Edit: Laut der Einheit Micromort muss man sogar eine Milliarde Bananen essen um durch die Strahlung zu sterben.  Also das mit den Bananen ist noch etwas komplizierter... es hat nämlich auch demit zu tun, wie schnell Du die Bananen isst. Isst Du sie zu schnell erreicht das Blut eine Kaliumsättigung und nimmt kein weiteres (und damit auch nicht das böse Isotop) auf. Isst Du sie zu langsam, dann zerfällt das Isotop und Du erreichst nicht die nötige Anreicherung, um zu sterben. Fazit: Bananenessen aus suizidalem Antrieb erfordert extreme Selbstkontrolle... und wer sich so gut im Griff hat, der muss sich auch nicht umbringen.
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Ich bin nur noch bis 31.05.2017 in DD, danach weit weg... last orders please! #DDexit #nocheinstudentenclubsauftritt #bestelesung
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 24 Mar 2011, 01:46
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Also ich und die Kernkraft, das sind ja zwei verschiedene Welten. Kann mir einer von den Verstehern hier mal zwei verschiedene Sachen erläutern:
1. Warum geht ein Siedewasserreaktor kaputt, wenn man die ableitenden Stromkabel durchtrennt?
2. Warum braucht der Siedewasserreaktor Stromzufuhr von außen für die Kühlung? Das Ding wird doch wärmer als zuvor, da muss doch genügend Dampf durch die Turbinen gehen um genügend Strom herzustellen.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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 28 Mar 2011, 23:18
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Leisetreter        
Punkte: 1723
seit: 20.10.2004
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Zitat(Chris @ 24 Mar 2011, 01:46) Also ich und die Kernkraft, das sind ja zwei verschiedene Welten. Kann mir einer von den Verstehern hier mal zwei verschiedene Sachen erläutern: 1. Warum geht ein Siedewasserreaktor kaputt, wenn man die ableitenden Stromkabel durchtrennt? 2. Warum braucht der Siedewasserreaktor Stromzufuhr von außen für die Kühlung? Das Ding wird doch wärmer als zuvor, da muss doch genügend Dampf durch die Turbinen gehen um genügend Strom herzustellen.  Zuersteinmal hängt ein Kernreaktor nicht direkt am elektrischen Energieversorgungsnetz, sondern er versorgt einen Dampfkreislauf mit Energie. Der Dampf triebt eine Dampfturbine an, die auf einer Welle mit einem Synchrongenerator sitzt, der nun elektrisch mit dem Übertragungsnetz verbunden ist. Für den Fall, dass "man die ableitenden Stromkabel durchtrennt", also die Generator vom Netz trennt, existieren Sicherheitsschaltungen. Der Reaktor geht also nicht gleich kaputt. Dieser Fall wird auch Lastabwurf genannt und bedeutet, dass Turbine und Generator wegen der fehlenden Last sehr stark beschleunigen. Die Turbine muss also abgeschaltet werden, um das System zu schützen. Dafür gibt es Schnellschlussventile, die den Dampf direkt in den Kondensator leiten. Außerdem wird der Reaktor gedrosselt. Der Fall ist erst einmal nicht kritisch. Kritisch wird es erst, wenn zu viel Energie im System ist und die Kühlung nicht mehr gewährleistet werden kann. Ein Siedewasserreaktor braucht einen funktionierenden Kühlkreislauf, weil er auch nach dem Herunterfahren noch Wärme produziert. Wenn die Pumpen des Kühlkreislaufs nicht mehr an einem funktionierenden Stromnetz hängen, fallen sie aus und die Energie des Reaktors kann nicht mehr abgeführt werden. Der Reaktor wird also immer heißer. Es gibt zwei Arten von Lastabwurf, den "Lastabwurf auf Null" und den "Lastabwurf auf Eigenbedarf". Bei ersterem wird zusätzliche elektrische Energie für die Pumpen benötigt, bei zweitem versorgt sich das Kraftwerk selbst. Warum der "Lastabwurf auf Eigenbedarf" bei Fukushima nicht angewendet wurde, kann ich nicht sagen. Vielleicht konnte er, wie im Fall von Forsmark, nicht aufrecht gehalten werden. Dieser Beitrag wurde von Silenzium: 28 Mar 2011, 23:24 bearbeitet
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 29 Mar 2011, 20:38
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Leisetreter        
Punkte: 1723
seit: 20.10.2004
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Zitat(Sigurd @ 29 Mar 2011, 07:33) Ein Lastabwurf auf Eigenbedraf wäre theoretisch gar nicht notwendig gewesen, da man die Energie, die nach dem scramen des Reaktors und dem Betätigen der Schnellschlussventile noch in Form von Rotationsenergie in den Turbinen gespeichert ist, nutzen kann, da der Generator durch die auslaufenden Turbinen weiter angetrieben wird. Dies verschafft eigentlich genug Zeit um die Notstromaggregate anspringen zu lassen, die die Last für den Eigenbedarf dann übernehmen. Dies funktioniert freilich nur, wenn der Abwurf bei relativer Vollast erfolgt.   Der Lastabwurf auf Eigenbedarf ist eine Ebene der Redundanz im Kernkraftwerk. (Sofern er denn funktioniert.) Wenn das Kraftwerk in diesem Zustand stabil betrieben werden kann, muss man gar nicht erst auf die Notstromversorgung umschalten und hat noch eine Sicherheitsebene in der Hinterhand. Warum sollte man freiwillig drauf verzichten? Außerdem bezweifle ich, dass die Kraftwerkskomponenten auf den Strom eines auslaufenden Generators ausgelegt sind, da dieser keine 50 Hz mehr liefert, sondern einen Strom mit kontinuierlich sinkender Frequenz.
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 29 Mar 2011, 21:03
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P R N D       
Punkte: 1104
seit: 17.03.2006
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Zitat(Silenzium @ 29 Mar 2011, 20:38) ... Außerdem bezweifle ich, dass die Kraftwerkskomponenten auf den Strom eines auslaufenden Generators ausgelegt sind, da dieser keine 50 Hz mehr liefert, sondern einen Strom mit kontinuierlich sinkender Frequenz.  Würde ich jetzt nicht so verbissen sehen. Wenn von einer unter Last (MW-Bereich) laufenden Turbine mit angeschlossenem Generator die elektrische Last am Generator von X MW auf ein paar wenige KW (für die paar Kühlwasserpumpen) sinkt und gleichzeitig der Antrieb durch Dampf auf der Turbinenseite wegfällt, wird die Turbine und der Generator durch die Massenträgheit nicht so wahnsinnig schnell langsamer werden ... die drehen schon noch ne ganze Weile. Und wenn dann über einen Zeitraum von XX Minuten ein Strom mit einem Abfall von 50 auf z.B. 46 Hz entsteht, ist das für einen lokalen Stromkreis, der nicht mit einem externen Kreis mit 50 Hz - Einspeisung in Verbindung steht, unkritisch. Und für die Pumpenmotoren sind Frequenzen unter 50 Hz unproblematisch. Im Gegenteil, heutzutage sind immer mehr Leistungsregelungen per FU ausgeführt, dabei drosselt man StiNo-Wechselstrommotore stufenlos bis auf 20 Hz runter (und tw. noch darunter) ... hab ich selber schon mit StiNo-Halberg-Industriepumpen gemacht. Man muss nur beachten, dass dabei natürlich auch die Leistung der Aggregate sinkt. Aber über die ersten 4 bis 5 Hz macht das den Kohl noch nicht fett.
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