Wegen der Brandgefahr in den Baracken in der Bayreuther Straße hat die TU deren Nutzung ab dem 11.01.2013 untersagt. Ersatzräume wurden bisher nicht gefunden, werden aber gesucht. http://tu-dresden.de/aktuelles/news/flachb...ewsarticle_view
Weiß einer was die Besetzung bringen soll? Wäre es nicht sinnvoller sich mit der TU zusammenzusetzen oder selber nach Ersatzräumen zu suchen? Oder hat man das schon getan?
Dieser Beitrag wurde von tarzan: 14 Jan 2013, 13:42 bearbeitet
Du liest nicht richtig. Ich mahnte bezüglich der Kosten die Zweckbindung an. Die sehe ich bei euch nicht gegeben. Ihr verschwendet Mittel die vom Freistaat für Bildung vorgesehen waren - in meinen Augen.
Bezüglich der Immobilie empfehle ich dir noch einmal den Unterschied zwischen Eigentum und Besitz zu recherchieren.
In den POT81 passn 450 Leute laut Uni-Info. Das sind nach deinen Angaben 1.3% der Dresdner studierenden. Das ist in meinen Augen keine ausreichende Masse für eine Legitimation. Der Vergleich mit dem "nicht wählen gehen" ist Schwachsinn. Wenn ich heute mit meinen 20 Kumpels eine Initiative für Xy gründe die keinen interessiert, dann kann ich auch nicht von Legitimation reden nur weil es zur vorletzten "offenen" Sitzung keinen interessiert hat. Ihr seid einfach eine Minderheit - ohne Legitimation. Und ihr versucht die Uni mit euren Ideen zu erpressen mit der Besetzung.
Die Baracke wurde - so wie ich es mitbekommen habe - als Alternative zur Besetzung (wir erinnern uns: Illegale Inbesitznahme) des POT81 angeboten - also erpresst. Die Alternative wäre eine gewaltsame Räumung gewesen. Da von einer "Übergabe" zu sprechen, welche jetzt zu irgendwelchen Ansprüchen berechtigt ist Hirntot.
So, ist noch verdammt früh - hat lange mit der Registration gebraucht. Bevor ich in die Debatte einsteige mal ein paar Worte zu meinem Hintergrund diesbezüglich.
Ich selbst studiere nicht, habs auch nicht vor. Ich bin ein einfacher Arbeiter. Bei der Bildungsprotestwelle 2009 war ich im Pot81 und auch drei Wochen in Düsseldorf aktiv. Habe mich da eher als Unterstützer von Außen begriffen, bei der Versorgung der Besetzungen geholfen (kochen, putzen, mit Arbeiter_innen an der Uni in Kontakt kommen, Berichterstattung etc.) und habe bei der Optimierung der Entscheidungsfindungsprozesse im Hinblick auf flache Hierarchien mitgewirkt. Ich fühlte mich den Protesten verbunden, weil ich sie für alle Teilnehmenden als wichtige Sozialisierungserfahrung im Hinblick auf hierarchiekritische und spontane Organisation begriff, ich die damaligen Bildungsreformen als antiemanzipatorisch ansah und weil in den Besetzungen (in Düsseldorf mehr als in Dresden) der Wille mitschwang, das sozialdarwinistische Leistungsdenken in seiner gesellschaftlichen Gesamtheit anzugreifen.
Aus diesem Grund fühle ich mich auch dem KOK16 immernoch verbunden und unterstütze aktiv die laufende Besetzung.
Wie gesagt, es ist noch verdammt früh. Da an die KOK-Besetzer_innen viele Fragen gestellt wurden, stelle ich mal ein paar zurück:
Wann wird der Steuerzahler denn wirklich gefragt wieviel Kohle er für etwas hergeben oder eingesetzt sehen möchte? Welche Möglichkeit haben wir, herauszufinden ob der Stromverbrauch des KOK16 von der Mehrheit der Steuerzahler_innen weniger gern getragen wird als die Anschaffung neuer Blitzer durch die Verkehrspolizei? Ist das eine wirklich zielführende Fragestellung für die Debatte?
Wer entscheidet darüber was Bildung ist, für die die TU Geld ausgeben sollte? Lässt sich Bildung objektiv in wertvoll und wertlos einteilen?
Welche Legitimation haben andere Hochschulgruppen für den Erhalt ihrer Räumlichkeiten? Wieviel Legitimation braucht es für gerechtfertigte Raumvergabe durch die TU? Haben die Architekt_innen auch keinen legitimen Anspruch auf Räumlichkeiten? Steht die TU der Raumnot machtlos entgegen oder will sie einfach durch Rationalisierung mehr Überschuss erwirtschaften?
Allgemein fand ich die Debatte bis jetzt von beiden Seiten ziemlich unsachlich und würde mich darauf beschränken auf sachliche Beiträge einzugehen. Was mich allerdings besonders erschreckt hat, waren sozialdarwinistische Anklänge und Beiträge à la "selbst Schuld wenn sie soviel nerven". Ich denke nicht, dass irgendjemand die Besetzung des KOKs nachvollziehen kann der "Alle gegen alle!" oder den Opportunismus als Ideal anssieht. In diesem Fall brauch mensch wirklich nicht zu diskutieren.
Im KOK versammeln sich eher die Ideale der Solidarität, der gemeinsamen Durchsetzung studentischer Interessen, der Kritik und des Protestes gegen Zustände die als untragbar empfunden werden.
Zum Mittel der Besetzung: Vielleicht ist diese Übertrieben und dem Rektorat wird hier zu Unrecht politisches Kalkül unterstellt. Fakt ist jedoch, die Besetzer_innen können es nicht wissen. Fakt ist auch, dass die Besetzung erst den Anstoß und die Öffentlichkeit der aktuellen Debatte erzeugt hat. Ohne die Besetzung würde Öffentlichkeit, Politikum und Druck für die Seite der KOK-Nutzer_innen fehlen und wenn gewollt wäre es dem Rektorat dann um ein vielfaches leichter die Sache zu verschleppen und irgendwann im Sande verlaufen zu lassen. Schließlich bleibt zu dem Thema festzustellen: Der Raum wird anderweitig nicht benötigt, vom Versicherungsanspruch ist die Uni bereits zurück getreten, damit aus dem Schneider wenn etwas passiert und Strom + Wasser würde das Projekt ja auch verbrauchen wenn die Uni schon neue Räume zur Verfügung gestellt hätte. Da es ja offiziell nicht um ein Ende des KOK16 geht, ist dieser Diskussionspunkt also auch hinfällig.