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Terry Lee Hale

Fr., 07.10.2016 - Kino in der Fabrik
off Agentour | post 05 Oct 2016, 10:37 | Themenlink
Terry Lee Hale
Kino in der Fabrik
am Freitag den 07.10.2016
angehängtes Bild
Konzert im Schwarzen Salon

Terry Lee Hale hat eine lange Reise hinter sich. Den gebürtigen Texaner (San Antonio) verschlug es nach Seattle zu Zeiten vor und während des Grunge-Hypes, sein erstes Lebenszeichen auf Tonträger kann man heute noch auf der legendären „Sub Pop 200“ Compilation von 1988 nach hören, zudem ihn Bruce Pavitt und Jonathan Poneman als einzigen Nicht-Grunge Act einluden.
Mit Veröffentlichung seines ersten Albums „Oh What A World“ im Jahr 1993 wurde er zum Vorzeige-Künstler der damals hippen Singer/Songwriter/Americana Szene, in Frankreich (seiner heutigen Wahlheimat) rollte man ihm den roten Teppich aus, Le Monde kürte sein Debut zum „Album of the Year“, Télérama adelte ihn mit dem Satz, dass seine besten Songs die Qualität eines Townes van Zandt erreichen, der legendäre Pariser Plattenmogul Patrick Mathé (New Rose, Last Call) nahm ihn unter seine Fittiche und in Deutschland war zu der Zeit Glitterhouse schon einmal Heimat für den Rastlosen.
Aufgenommen unter der Regie von Bob Coke (Ben Harper, Black Crowes) und in intimer, kleiner Besetzung eingespielt, faszinieren Gitarrenspiel und die wettergegerbte Stimme Terry Lee Hale’s ebenso, wie die exzellente (baskische) Rhythm Section Frantxoa Errecarret an den meist mit Besen gespielten Drums und Nicholas Chelly (Kontrabass). Dazu gesellen sich bei Bedarf Gastmusiker wie Jon Hyde (Laura Veirs, Jim White) an der Pedal Steel, Glenn Slater (The Walkabouts) an den Tasteninstrumenten oder sein alter Weggefährte Jack Endino (Bass). Um aus dieser musikalischen Ausgangsposition etwas so besonderes zu machen, wie „The Long Draw“ bedarf es allerdings einer weiteren wichtigen, elementaren Zutat: Herausragendem Songwriting. Und das findet sich auf diesem Album im Übermaß. Terry Lee Hale hat sich längst von seiner Alt.Country-Historie emanzipiert, sein musikalisches Universum permanent erweitert, einen über mehr als vier Jahrzehnte organisch gewachsenen, eigenen Stil entwickelt, der sich jenseits von Kategorisierungen findet.
Dazu ist er ein sehr genauer, einfühlsamer Beobachter des alltäglichen Scheiterns in all seinen Facetten, voller Empathie für seine Protagonisten, sein Blickwinkel ist speziell, platte Lebensweisheiten seine Sache nicht.
Terry Lee Hale ist ein Songpoet der Extraklasse, eine singuläre Erscheinung in der Musikwelt, dessen Kraft und Ausdrucksstärke -bei aller Zurückgenommenheit- mit den Jahren gereift sind, wie ein 20 Jahre alter Single Malt der Insel Islay, mit allen Ecken und Kanten.
Es ist Zeit, Terry Lee Hale neu zu entdecken.

www.terryleehale.com
Eintritt: 11.10 €
Beginn: 20:30 Uhr
Location: Kino in der Fabrik www.kif-dresden.de
Adresse: Tharandter Str. 33, 01159 Dresden
ProfilPM
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