https://www.dnn.de/lokales/dresden/neue-men...7VF33J4TXQ.htmlAufwendiges Vorhaben
Neue Mensa und Bierstube in Dresden: Eröffnung auf Anfang 2026 verschoben
Seit Ende 2020 wird die Neue Mensa auf dem Campus der TU Dresden aufwendig saniert. Doch die Arbeiten ziehen sich – während die Kosten weiter steigen.Sebastian Kositz
21.07.2025, 13:24 Uhr
Dresden. Gut Ding will Weile haben: Sechs Jahre benötigten Planer und Arbeiter zu DDR-Zeiten für den Bau der Neuen Mensa – und auch die seit Ende 2020 laufende Sanierung zieht sich zunehmend in die Länge. Die sollte eigentlich bis 2024 erledigt sein, später hatten die Verantwortlichen
den April dieses Jahres avisiert. Jetzt gibt es abermals einen neuen Termin: Voraussichtlich erst Anfang 2026 wird die Neue Mensa im Herzen des Campus der Technischen Universität endlich wieder ihre Türen öffnen.
Wegen Baumängeln waren vor zehn Jahren erst die Neue Mensa und später auch die darin befindliche Bierstube dichtgemacht worden. Ende 2020
startete schließlich die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes – nachdem zuvor sogar über den Abriss der nach Plänen des Dresdner Architekten Ulf Zimmermann errichteten und 1981 eröffneten Mensa diskutiert worden war. Doch Corona, Lieferengpässe und fehlende Fachkräfte hatten das Vorhaben stetig ausgebremst.
Speisesäle in der Neuen Mensa so gut wie fertigDarüber hinaus waren laut Studentenwerk Dresden zwischenzeitlich immer wieder Abstimmungen mit den Fachleuten vom Denkmalschutz nötig – was zusätzlich Zeit kostete. Bis Ende des Jahres, so lautet nun das neu gesteckte Ziel, sollen dann endlich alle Bauarbeiten am Gebäude erledigt sein. Danach könnten die technischen Anlagen und die neue Küche in Betrieb genommen werden. Eine Eröffnung des Gebäudes am Fritz-Foerster-Platz wäre dann im ersten Quartal 2026 denkbar.
In den vergangenen Wochen hatten die Bauleute die Arbeiten in den Speisesälen der Neuen Mensa weitgehend abschließen können. Zugleich hatten Fachleute damit begonnen, im Erd- und Obergeschoss die Technik für die Küche zu installieren. Fertig sind zudem die Außenbereiche hin zum Zelleschen Weg und zur Bergstraße. Aktuell werden die neuen Sitzbereiche für die neue Dachterrasse und die Südseite angefertigt. Die werden voraussichtlich Anfang September aufgestellt.
Wegen des Denkmalschutzes wird sich am bisherigen Erscheinungsbild der Neue Mensa wenig ändern. Auch die Bierstube kehrt im alten Chic zurück. „Die Möbel der Bierstube wurden aufgearbeitet. Hierbei wurde großer Wert auf den Erhalt und die Sichtbarkeit der etwa 40 Jahre genutzten Möbel gelegt“, erklärt Sandy Hofmann vom Studentenwerk. Nur vereinzelt mussten Oberflächen ergänzt werden.
Ein Blick in die Bierstube kurz vor deren Schließung: Die Möbel und andere Teile des Interieurs sind inzwischen aufgearbeitet worden.
Quelle: Dominik BrüggemannDas Studentenwerk ist Betreiber der Mensen in Dresden – und will künftig auch den Betrieb der Bierstube selbst in die Hand nehmen. Bis zur Schließung vor zehn Jahren hatte sich noch ein Studentenclub darum gekümmert. Fürs kulturelle Programm in der Neuen Mensa wird indes ein Verein zuständig sein.
Kosten fast verdoppeltFür die aufwendige Sanierung der Neuen Mensa hatten die Planer ursprünglich 24 Millionen Euro veranschlagt. Doch die Summe musste immer wieder nach oben korrigiert werden. Zuletzt standen 39 Millionen Euro im Raum. Wegen der Verzögerungen, gestiegener Material- und Lohnkosten und zusätzlicher Arbeiten seien inzwischen weitere Mehrkosten aufgetreten. Um wie viel Geld es sich handelt, dazu machte das Studentenwerk keine Angaben.
Nach der Sanierung wird das Gebäude mit 850 Sitzplätzen in drei Speisesälen laut Studentenwerk die größte Mensa auf dem Campus sein. Die Besucher erwarte ein umfangreiches Speisenangebot. Neben der Bierstube wird es zudem eine Cafeteria und eine Café-Lounge in dem Gebäude geben.
Zeltschlösschen vorerst weiter in BetriebAls Ersatz für die geschlossene Neue Mensa hatte das Studentenwerk 2014 wenige hundert Meter weiter am Nürnberger Platz das „Zeltschlösschen“ eröffnet. Die Leichtbauhalle hatte das Studentenwerk zuvor für knapp eine Million Euro erworben. Das eigentlich nur für wenige Jahre gedachte Interim wird so lange in Betrieb bleiben, bis die Neue Mensa wieder genutzt werden kann.
DNN