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Spyware sind kleine Programme ähnlich wie Cookies, die Systemressourcen ausnutzen oder simple Spionage betreiben. |
Da muss ich mal wiedersprechen. Cookies sind keine Programme. Ein Cookie ist eine Textdatei, bzw. ein Abschnitt in einer Textdatei, der vom Browser ausgelesen und verändert wird. Die meisten Cookies sind (wie z.B. bei eXma) dazu vorhanden um Nutzereinstellungen zu speichern. Es gibt aber auch eine kleine Abart davon, die von diversen Werbefirmen genutzt wird. Hierbei werden beim Anzeigen der Werbung Informationen über vorher besuchte Websiten, Clicks auf die Werbung und andere Seiten, die auch mit Werbung von der Werbefirma versehen sind aufgezeichnet und ausgelesen. Dank dem Cookie kann man den Nutzer hierbei eindeutig identifizieren. Das dient zur Erstellung von Nutzungsprofilen, um die Werbung besser auf den "Interessenten" abzustimmen. Cookies können, ausser dem Vertrauensmissbrauch, keinen Schaden auf der Festplatte anrichten.
Spyware hingegen ist wirklich ein kleines Programm, bzw. kann in andere Programme eingebaut werden. Spyware dient zur aktiven Aufzeichnung des Nutzungsverhalten. Manchmal wird dort neben den Verkehrsdaten auch noch interessante Daten der Festplatte (wie Passwörte etc.) übertragen. Auch Spyware richtet keinen Schaden an den Daten der Festplatte an, sondern spät "nur" den Benutzer aus.
Spyware ist eng verwandt mit den sogenannten Trojanern (Trojanische Pferde). Ein Trojaner ist ganz simpel ein Programm, dass eine andere oder zusätzliche Funktion ausführt als die gewünschte. Demnach ist jede Spyware auch ein Trojaner. Trojaner bieten die Möglichkeit jede beliebige Schadensroutine auf einem Rechner auszuführen. Die meisten heutigen Trojaner agieren in einem passiven Zustand. D.h. er erwartet, sobald er installiert ist, auf Eingaben von einem entfernten Nutzer. Dieser verwendet dann den Trojaner, um Spammails zu verschicken, Nutzerdaten auszuspähen oder um Dateien zu löschen.
Die nächste Gruppe, die wir ansprechen sollten ist die Gruppe der Viren. Diese funktionieren im Gegensatz zu den Trojanern auf eigene Faust. Es ist keine Eingabe erforderlich. Meistens werden irgendwelche Schadensroutinen ausgeführt, die wichtige Dateien löschen und dadurch zu großem Datenverlust und/oder zu Systemabstürzen führen. Ein Virus ist ein unselbstständiges Programm. Es muss erst eine Datei infizieren (sich dort anhängen) um mit diesem ausgeführt zu werden.
Als letztes bleiben uns noch die Würmer. Würmer sind uns aus dem Internetgeschehen bekannt wie das kleine Einmaleins. Ein Wurm ist im Gegensatz zu einem Virus ein selbstständiges Programm. Es muss aber von dem Benutzer ausgeführt werden. Die häufigste Verbreitungsmethode ist über Email, indem die Emailadressen des befallen Systems zur Weiterverbreitung genutzt werden.
Was kann man also gegen das alles tun:
Gegen Würmer und Viren hilft eine vernünftige Rechteverwaltung. Jedes Programm sollte lediglich die Rechte besitzen, die es braucht. D.h. nur Schreibrechte im benötigten Ordner, keine Ausführrechte, wenn es keine weiteren Programme ausführen soll, etc.. Da dies aber unter Windows für den normalen User ein Wunschtraum bleibt, da es diese Lösung nicht vorgefertigt gibt, hilft in der Mehrzahl aller Fälle, dass man Dateien aus dem Internet (und dazu gehören auch Emailanhänge) nicht ausführt. Jede Datei, die man ausführt, sollte vorher mit einem Virenscanner geprüft werden. Dabei muss man sich aber bewusst sein, dass diese keinen hunderprozentigen Schutz bieten, da auch die neuesten Viren erst einmal von jemanden bemerkt werden müssen, damit die Scanneranbieter diese integrieren können.
Gegen Trojaner hilft nichts. Natürlich finden Trojanerscanner bekannte Trojaner. Da aber ein Trojaner jedes beliebige Programm sein kann (siehe Definition) ist es nicht möglich einen guten Schutz zu bekommen. Eine große Hilfe gegen Trojaner ist Open Source. Diese Software wird von vielen verschiedenen Programmierern bearbeitet und durchgesehen, so dass es relativ schnell auffällt, wenn ein Programm Routinen enthält, die nicht gewünscht sind. Aber auch hier gilt, dass man dem Vertreibenden vertrauen muss, der Schutz wird nie perfekt sein.
Da Spyware auch zu den Trojanern zählt ist es auch hier nicht möglich, jegliches Schnüffelprogramm zu finden.
Ähnliches gilt für Cookies. Da diese meistens nur eine ID zur Identifikation enthalten, ist es auch hier nicht möglich die guten von den schlechten zu unterscheiden. Die bösen Cookies basieren auf Erfahrungswerten. Hier hilft es, im Browser alle Cookies zu unterdrücken. Da meistens Schnüffelcookies von Werbeeinblendungen von Drittdomains (gehören nicht zur aktuellen Domain der Website) gesetzt werden, dürfte es größtenteils auch genügen, nur Cookies von Dritten zu blockieren. Wer nicht auf Cookies verzichten will oder kann, kann diese auch nach jedem Surfvorgang automatisch löschen lassen.
Viel Spass noch weiterhin im Internet.