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post 05 May 2005, 12:38
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1. Schein
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seit: 26.04.2005

Das Holocaust-Mahnmal in Berlin ist ein rätselhaftes Monument. Doch sechs Millionen ermordete Juden sind kein Rätsel

Von Michael Naumann

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Das »Denkmal für die ermordeten Juden Europas« in Berlin ist das erste Nationaldenkmal der Bundesrepublik. Am nächsten Dienstag wird es eröffnet. Der Bundestag hatte seinen Bau vor sechs Jahren beschlossen. Das Stelenfeld am Brandenburger Tor verkörpert den Höhepunkt einer geschichtspolitischen Debatte über den symbolischen, künstlerischen Umgang mit deutscher Schuld und Verantwortung für den Holocaust. Das Denkmal in seiner heutigen Form lehnte die Opposition im Bundestag mit wenigen Ausnahmen, zum Beispiel Wolfgang Schäuble, geschlossen ab.

Es ist auch das weithin sichtbare Zeichen einer im Krieg oder kurz danach geborenen Generation, die über das Projekt mit sich selbst in Streit geriet. Als wäre es ein kommunikationstheoretisch interessantes Thema gewesen, begütigten sich seine Teilnehmer – des Konflikts am Ende müde geworden – mit der These, die Diskussion selbst sei ein Teil des Mahnmals.

Der Streit kreiste um ästhetische Fragen (»Wie schön darf ein Denkmal für die Schoah sein?«), um identitätspolitische Probleme (»Für wen ist das Denkmal eigentlich? Für die Nachfahren der Täter, Mitläufer und NSDAP-Wähler – oder der Opfer?«) und schließlich auch um die Kosten (»Keinesfalls mehr als 50 Millionen Mark«).

Europas politische Monumente stehen seit der Antike in der Tradition sinnstiftender Heldenverehrung. Die kriegerische Germania oberhalb von Rüdesheim und das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald erinnern an die ersten kulturpolitischen Versuche des Deutschen Reichs nach 1871, künstlerische Allegorien nationaler Gemeinsamkeit zu bauen. Es entstanden patriotisch überladene Ausflugsziele. Ein Zentraldenkmal, das in einer Hauptstadt an die nationale Schande oder ihre Opfer erinnert, hatte es weder in Deutschland noch anderswo gegeben. Ein Verbrechen vom Ausmaß des Holocaust allerdings auch nicht.

Im Sommer 1998 fragte mich Gerhard Schröder, ob ich als Staatsminister für Kultur und Medien in seiner zukünftigen Regierung mitarbeiten wolle. Ich lebte damals in New York. Über das Denkmal sprachen wir nicht. Die Debatte hatte ich seit der ersten Ausschreibung eines künstlerischen Wettbewerbs 1994 verfolgt. Die meisten Entwürfe, die ein Jahr später vorgelegt wurden – von der 100 mal 100 Meter großen Betonplatte bis zum Vorschlag, eine fiktive Omnibushaltestelle mit dem Zielort »Auschwitz« einzurichten –, galten in den Feuilletons wohl zu Recht als pompöser Denkmalkitsch. Die gewaltige Grundfläche am Berliner Tiergarten war verführerisch.

Groß war die Angst, in Berlin würde ein Schlussstrich gezogen

Für viele der heute 60-Jährigen stand die Frage »Auschwitz – wie war das nur möglich?« am Anfang der »Politisierung«, wie man derlei Erwachen aus der Kindheit später nannte. Der obszöne Schock, den zum Beispiel die Lektüre des Gerstein-Protokolls einem 15- oder 16-jährigen Schüler versetzte, öffnete den ersten kritischen Blick auf den Staat der späten fünfziger Jahre. Wo steckten die Täter, wo die unmittelbar Verantwortlichen des mörderischen Rassismus? Es stellte sich heraus: Viele waren noch im Amt, in den Behörden, in Gerichten, an den Universitäten, sogar im Bundestag und im Kanzleramt, überall. Vier Jahrzehnte später waren sie aus dem öffentlichen Leben verschwunden und verzehrten, wenn sie noch lebten, ihre Pensionen. Das war die politische Urerfahrung der inzwischen viel geschmähten 68er. Dass manche von ihnen ein Gefühl prinzipieller moralischer Überlegenheit entwickeln sollten, war damals nicht abzusehen.

Sollte das Berliner Denkmal womöglich einen mächtigen Schlussstein im Bogen der Enttäuschung aller Nachgeborenen angesichts der Vergangenheitspolitik der bundesdeutschen Gründerjahre bilden? Was genau sollte »die Botschaft« für seine Betrachter sein? Es gab Fragen, doch der kämpferische Tonfall der Mahnmal-Initiative um Lea Rosh ließ im Wahljahr kaum noch Fragen zu. Sie hatte bereits alle möglichen Antworten in einer Art präventiver Rechtschaffenheit parat.

Ich war gegen das Mahnmal, weil ich glaubte, dass es keinen architektonischen Gestus gab, der den Abgrund der Tat, das Leiden und den millionenfachen jämmerlichen Tod der ermordeten Juden repräsentieren könnte. Denkmäler, so kann man bei Robert Musil lesen, haben die Eigenschaft, nach einer gewissen Zeit unsichtbar zu werden. Wenn das eine Folge auch dieses Projekts sein sollte, würde es irgendwann einmal sein Gegenteil bewirken, Gleichgültigkeit und schließlich Vergessen.

Als bekannt wurde, dass Lea Rosh kritischen Einwänden deutscher Juden bei Gelegenheit entgegnet habe, dass es ein Denkmal für die Deutschen sein sollte (also doch nicht für die ermordeten Juden?), stand fest, dass sehr verschiedene Vorstellungen einer denkmalgeschützten Erinnerung an den Holocaust im Lande kursierten. Nach einem Abendessen im Frankfurter Haus von Ignatz Bubis wurde mir klar, dass der Streit um das Mahnmal in Deutschlands jüdischen Gemeinden heftiger war, als ich ahnte. Inzwischen entsprach die Lautstärke der Diskussion in den Medien überhaupt nicht mehr dem Schweigen, das jeden umhüllt, der eine der KZ-Gedenkstätten, ob in Bergen-Belsen, Dachau, Sachsenhausen oder gar in Auschwitz besucht.

In New York hatte ich mich mit jüdischen Freunden über das Mahnmal unterhalten, mit Lektoren, Autoren und Künstlern. Einige von ihnen waren Kinder von KZ-Überlebenden, und keinem schien das Denkmal sinnvoll zu sein. Jeder hatte andere Gründe. Henry Kissinger zum Beispiel hielt es für gefährlich, einer Nation das Monument seiner historischen Niedertracht in die Hauptstadt zu stellen. Einige befürchteten, dass aus dem Stelenfeld neuer Antisemitismus aufsteigen würde. Da hatte Martin Walser seine zwiespältige Frankfurter Rede noch nicht gehalten.

Einer der privaten Stifter des Holocaust Memorial Museum in Washington erzählte, dass er und seine Freunde ursprünglich ein Denkmal errichten wollten, bis sie einsahen, dass das nicht ginge. Es wäre zu abstrakt gewesen. Stattdessen bauten sie das Museum. Seine emotionale und zugleich aufklärende Kraft schöpft es aus erschreckenden und beschämenden Bildern und Filmen, aus Augenzeugenberichten von Davongekommenen und aus Dokumenten des Völkermords. Es ist ein didaktisches Museum. Das Berliner Mahnmal hingegen sollte reine Kunst sein, eine Stein gewordene Idee von Gedenken an und für sich.

Helmut Kohl hatte im Januar 1998 seine Vorliebe für den Entwurf des New Yorker Architekten Peter Eisenman und seines Künstlerfreundes Richard Serra bekannt gemacht. Statt 4500 Stelen, EisenmanI, sollten es aber nur 2700 sein, EisenmanII. Serra zog sich zurück. Die FAZ beklagte die »schleichende Monopolisierung kulturpolitischer Ratschlüsse im Kanzleramt«. Doch bis dahin hatten die Befürworter des Mahnmals eine parlamentarische Abstimmung über seine künstlerische Form abgelehnt. Der Bundestag trug und trägt zwar die Verantwortung für eine Wahl zwischen Krieg und Frieden, aber ästhetische Urteilskraft wurde ihm nicht zugetraut. Der Kanzler verschob seine Entscheidung aus taktischen Gründen auf die Zeit nach den Wahlen im September 1998. Sie wurde ihm abgenommen.

Der neue Bundestag gründete einen Kulturausschuss. Die rot-grüne Regierung war der Ansicht, dass die Mahnmal-Diskussion aus den Initiativgruppen und der Exekutive ins Parlament wandern sollte. Es konnte für mich nicht bedeuten, den Abgeordneten in dieser Sache meinungs- und ideenlos gegenüberzutreten. Dies galt als Naivität, wenn nicht gar als Arroganz eines politischen Frischlings in einer alten Debatte, in der sich schon längst ein eigener Jargon, eigene Rituale und diskursive Kraft- und Machtzentren entwickelt hatten.

Das Modell von Eisenman II hatte ich nach meinem Amtsantritt gesehen. Es war eindrucksvoll und schön, ein kolossales Exemplar architektonischer, urbaner Land-Art, wenngleich weniger subtil als vergleichbare Arbeiten von Walter de Maria oder Richard Long. In seiner ästhetischen Freiheit für jegliche Interpretation verkörperte es, mit Umberto Eco gesprochen, ein »offenes Kunstwerk«. Peter Eisenmans Weigerung, den Betonquadern irgendeine allegorische Bedeutung zu unterlegen (kein wogendes Ährenfeld, keine Grabsteine, keine Anspielung auf den alten jüdischen Friedhof in Prag), gipfelte in seiner großzügigen Bemerkung, die Stelen bedeuteten »nichts«.

Die ernsthafte Verspieltheit der Stelen wird die Besucher beeindrucken

Fatal schien jedoch die Hoffnung seiner Interpreten zu sein, dass sich beim Gang durch das Stelenlabyrinth ein Gefühl existenzieller Irritation einstellen möge. Das sollte die Ängste der todgeweihten Juden in den Vernichtungslagern empathisch reproduzieren. Das klang anmaßend, nein, unglaublich. Im Gegenteil, allenfalls in der schieren Unmöglichkeit dieses abstrakten Nachvollzugs könnte für aufgeklärte Besucher ein blasser Erkenntnisgewinn liegen. Vielleicht war gerade diese hauchdünne Dialektik reizvoll genug, um die Kunstkritiker der großen Feuilletons für das Stelenfeld zu begeistern? Dann hätte eine Bemerkung der neuen Kulturausschussvorsitzenden Elke Leonhard den Kern ihrer hermeneutischen Emphase getroffen. Das Mahnmal begrüßte sie in »seiner provozierenden Unverständlichkeit«.

Und tatsächlich – wer heute durch die schmalen Gänge zwischen den Betonblöcken geht, wird, sofern er für die Formen moderner Kunst empfindlich ist, wenn nicht provoziert, so doch tief beeindruckt sein. Der »optische Schauder« (Duchamp) des gigantischen Feldes ist ein Gemütszustand, der sich angesichts der ernsthaften Verspieltheit der Stelen bei vielen Besuchern verlässlich einstellen dürfte. Zugleich ist es rätselhaft wie das numinose Stonehenge. Aber sechs Millionen Tote sind kein Rätsel.

Mit Peter Eisenman, der, wie er sagte, jedes Mal als Amerikaner nach Deutschland flog und als Jude zurückkehrte, hatte ich 1999 einen alternativen Entwurf verabredet. Auf der Grundfläche des Mahnmals sollte ein Forschungszentrum zur Geschichte der Schoah mit Bibliothek, aber auch ein Genocide Watch Institut entstehen, eine wissenschaftliche Warnstation für die politische Gegenwart mitsamt ihren genozidalen Verbrechen und »ethnischen Säuberungen« nicht nur in der Dritten Welt. Akten und andere deutsche Dokumente des Holocaust sollten hier versammelt werden. Viele von ihnen sind noch immer nicht der historischen Forschung zugänglich. Das Stelenfeld, auf 600 Blöcke verkleinert, bliebe stehen.

Das hochfliegende und kostspielige Vorhaben, EisenmanIII, fand die Zustimmung des Bundeskanzlers, des SPD-Vorsitzenden Oskar Lafontaine, des Fraktionschefs Peter Struck und des damaligen kulturpolitischen Sprechers der SPD-Fraktion, Gert Weisskirchen – allerdings blieb sie geheim, als der erste öffentliche Widerspruch zu vernehmen war. So scheiterte das Projekt zu Eisenmans Bedauern an meiner politischen Naivität.

Lea Rosh und Elke Leonhard hatten sofort einen fraktionsinternen Widerstand unter rhetorischer Leitung des ehemaligen SPD-Vorsitzenden Jochen Vogel organisiert. Sein Auftritt sollte mir unvergesslich bleiben. Mit hochrotem Kopf schrie er seine Meinung zu EisenmanII und gegen EisenmanIII in den vollen Fraktionssaal. So hatte ich noch niemanden über Kunst, Architektur und erst recht nicht über den Holocaust reden hören. Es ging offenbar um historische und politische Deutungsmacht, aber dass sie in Dezibel gemessen werden könnte, war neu.

Schon jetzt ist klar: Der Ort der Information wird viel zu klein sein

Damit schrumpfte EisenmanIII im Laufe eines Jahres zu EisenmanII plus – vielleicht als Mitleidsgeste der Fraktionsführung für das gerupfte Kabinettsmitglied, vor allem aber dank der Zustimmung junger Abgeordneter, an ihrer Spitze Michael Roth, SPD. Das »Plus« stand für einen »Ort der Information über die zu ehrenden Opfer und die authentischen Stätten des Gedenkens«, wie es im Bundestagsbeschluss vom 25. Juni 1999 heißen sollte. 312 Abgeordnete stimmten zu, 201 lehnten EisenmanII plus ab.

Danach verlagerte sich die öffentliche Debatte in die diskreten Sitzungen der alsbald gegründeten Mahnmal-Stiftung unter Wolfgang Thierses kundiger und strenger Leitung, um noch einmal mit aller Wucht an die Öffentlichkeit zu dringen, als sich voriges Jahr herausstellte, dass der Graffiti-Schutz Protectosil für die Stelen von der historisch inkriminierten Firma Degussa stammte. Eine ihrer Tochterfirmen hatte ZyklonB für die Gaskammern geliefert. Degussa und ihre Mitarbeiter gerieten sechs Jahrzehnte nach Kriegsende vorübergehend in eine Geiselhaft politischer Korrektheit. Eisenman, dem diese Krise zu deutsch vorkam, musste sich nach einer ironischen Bemerkung von Lea Rosh vorhalten lassen, dass seine Eltern im Holocaust nicht ermordet worden seien – weshalb ihm die nötige Sensibilität fehle. Die Schamlosigkeit solcher moralischer Selektion überraschte den Architekten selbst kaum noch. Er wusste inzwischen, mit wem er es zu tun hatte.

Auch diese Krise ging vorüber, als klar wurde, dass kaum eine bedeutende deutsche Firma und erst recht kein Berliner Grundstück rings um das Brandenburger Tor existierten, die mit einem ideellen Protectosil vor den Vergiftungen der deutschen Geschichte geschützt werden können. Unter den grauen Betonstelen liegt der wahrscheinlich intakte, wenngleich verschlossene Privatbunker Josef Goebbels’.

Sechs Jahre nach dem Bundestagsbeschluss wird das Mahnmal eröffnet. Für den unterirdischen »Ort der Information« erwartet die verantwortliche Stiftung jährlich mehr als 500000 Besucher. Für diesen Ansturm ist er viel zu klein. Der Vorschlag der Gruppe um Lea Rosh, ihrer Initiative mit einer eigenen Stele im Eingangsbereich zu gedenken, fand kein Gehör. Dass der »Ort«, wie seinerzeit in der ZEIT befürchtet, »das Mahnmal verjuxt«, ist kaum zu glauben. Im Gegenteil, in den vier großen Ausstellungsräumen gibt es nichts zu lachen. Trauer und Scham sind die Gefühle, die den Besucher im eindrucksvoll gestalteten Keller des Denkmals überwältigen werden. Von Historikern ausgewählte und dokumentierte Geschichten jüdischer Familien ergänzen das abstrakte Bild des Stelenfelds mit konkreten, repräsentativen Schicksalen von Opfern des Völkermords.

So wachsen Einkehr und historische Aufklärung dem verstörenden Monument in der Mitte Berlins aus dem Untergrund zu wie ein wiedergefundener Sinn, auch wenn sie eines nicht beantworten können: Wie konnte es nur geschehen? Das Mahnmal wird an die Toten des größten Massenmords in der Geschichte erinnern. Aus dieser Erinnerung steigen weder Trost noch Erlösung und erst recht nicht die viel zitierte »Versöhnung« – mit wem denn? – auf. Vielleicht aber verleiht es dem Gebot der Unantastbarkeit von Menschenwürde für jede kommende Generation neues Gewicht? Das Gebot verdankt sich dem historischen, religiösen Genie der Juden, dem biblischen Prinzip der »Lebensheiligkeit« – und mit ihm dem Gesetz »Du sollst nicht töten«.

Berliner Polizisten werden dem Stelenfeld besonderen Schutz vor Neonazis zukommen lassen. Auf den jüdischen Friedhöfen Deutschlands werden weiterhin und zunehmend Gräber mit Hakenkreuzen geschändet.

Eine historische Darstellung des Mahnmal-Projekts bietet das Buch von Claus Leggewie und Erik Meyer: »Ein Ort, an den man gerne geht«, München 2005; 397 Seiten, 23,50€

© DIE ZEIT 04.05.2005 Nr.19

Dieser Beitrag wurde von Prophet of Doom: 05 May 2005, 12:39 bearbeitet


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Please allow me to adjust my pants so that I may dance the good time dance and put the onlookers and innocent bystanders into a trance
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post 10 May 2005, 21:26
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5. Schein
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Punkte: 766
seit: 05.08.2004

noexpression.gif Der Text is ja ma viel zu lang. Die armen Studenten, die sowieso schon soviel lesen müssen, darf man aber nich so überfordern.

Aber ich find's gut mit dem Denkmal. Denn was damals abgelaufen ist, als man gegen die jüdischen Menschen gehetzt hat, muss eine Warnung für ewig bleiben, wie Menschen durch Medien und Bildung manipuliert werden können.
ProfilPM
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post 10 May 2005, 21:53
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old 's cool!
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Punkte: 9493
seit: 12.07.2003

sehr interessanter und schön geschriebener artikel! wer genau ist denn dieser Michael Naumann?


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Kleine Aster
Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster!
-Gottfried Benn (1912)-
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post 11 May 2005, 02:50
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alleingelassen.
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Punkte: 9598
seit: 22.10.2004

michael naumann is schon krasser kunde in der dt. publizisten-welt. offline lese ich seine artikel immer, - egal worum es geht (am monitor zu stressig grad).
der hat so ziemlich alles gemacht, was rang und namen hat: vom "SPIEGEL" über "rowohlt" bis zu "Die Zeit" und zwischendurch auch mal 'n staatsminister...

erinnere mich an ein seminar, in dem wir mal nen artikel zu robert steinhäuser (erfurt) von ihm "zerlegt" haben, das gab einigen diskussionstoff...

#Äon.


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