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Sinn und Unsinn von Castorblockaden
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 27 May 2005, 23:32
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4. Schein    
Punkte: 456
seit: 01.12.2003
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Welch wunderbare Diskussion, nun denn, nach dem Überfliegen wollen wir mal ein bißchen Wissenschaftlichkeit rein bringen: 1) Fakt ist, die Transporte sind völlig sinnlos, denn bisher gehts immer nur ins Zwischenlager und nicht ins Endlager, eine Endlagerung findet nicht statt. Castorcontainer strahlen und sind Schweineheiß, wie ich in einem Artikel der Zeit vor einiger Zeit lesen durfte. Die Teile stehen in Gorleben in ein paar Baracken und sind definitiv nicht unter der Erde. Sie können daher genauso dort verbleiben, wo sie bisher sind. Ergo, bisher kosten Castortransporte nur ein Schweinegeld, und haben keinen Effekt, außer, dass merkwürdigerweise die Krebsrate in der Umgebung der Zwischenlager höher ist, als anderswo. Soviel zur Strahlensicherheit der Transportbehälter. Im übrigen, würden Castor-Transportbehälter absolut strahlensicher sein, bestünde überhaupt kein Bedarf für eine Endlagerung im Salzstock (der Strahlung abfängt). Es würde aus Schönheitsgründen genügen, diese Behälter im Otto-Normal-Bergwerk verschwinden zu lassen. 2) Die Emissionsbilanz (CO2 und Treibhausgase) von Atomkraft ist mit der alternativer Energien vergleichbar. siehe dazu hier: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/16/16762/1.html und hier: http://www.heise.de/tp/r4/html/result.xhtm...%20Alternativen3) Atomenergie ist OHNE Subventionen kaum wirtschaftlich, siehe oben genannte Heise-Artikel. Mir sind da einige weitere Artikel in Erinnernung, nach denen die Kosten von AKWs OHNE Subventionen vergleichbar mit denen alternativer Energien OHNE Subventionen sind (Links habe ich leider nicht). Auch Atomkraft wird erheblich subventioniert, und zwar über Rückstellungen in den Bilanzen der Energiekonzerne, die nichts anderes als gigantische steuerfreie Gewinne darstellen. Die Begründung für die Rückstellungen liegt darin, dass man bisher (angeblich) nicht weiß, was eine Endlagerung mal kosten wird. Die Rückstellungen sollen also künftig die Kosten für die Endlagerung abdecken. 4) Zur Endlagerung: Nach Meinung meines Geologie-Profs sind genug und vor allem sichere Salzstöcke vorhanden, die eine Endlagerung bereits heute möglich machen !!!! 5) O.g. Heise-Artikel kommen zu dem Schluß, dass in mittelfristiger Zukunft die global notwendige Energie durchaus (Fast) allein durch alternative Energiequellen gedeckt werden könnte. Potential haben hier vor allem Wellen- und Meeresenergie (die Norweger bauen Generatoren, die allein durch die Gezeitenkraft betrieben werden) und Windenergie. Das Potential ist also da. Und die Subventionskritik ist nicht berechtigt, da AKWs genauso subventioniert werden. Globale Lösungen sind sowieso vorzuziehen, weil ich immer den hässlichen Fleck Erde oder das unbewohnte Gebiet finde, in dem es wurscht ist, obs schön aussieht oder explodiert. 6) Fazit: Bezogen auf die Emissionsbilanz ist derzeit wohl ein gleichberechtigtes Nebeneinander von AK und alternativer Energie angebracht. Darüber hinaus ist die Gefahr eines Super-GAUSs nach wie vor latent vorhanden und zwingt zumindest mittelfristig zum Ausstieg ODER zu erheblichen Sicherheitsverbesserungen. Meinetwegen können sie ja die Wüste GOBI mit AKWs zupflastern, da stört ein Super-GAU herzlich wenig. Die Argumentation der Energiekonzerne basiert auf rein wirtschaftlichen Gründen, denn mit der Subvention durch die Rückstellungen in den Bilanzen, denen jede Grundlage fehlt, weil eine Endlagerung möglich ist, und der langen Laufzeit von AKWs, lässt sich prima Geld verdienen. Ohne Subvention ist AK den alternativen Energie hinsichtlich Emmissionen GLEICH, mit dem zusätzlichen Restrisiko eines Super-GAUs und der Tatsache, dass wir dennoch Müll im Endlager verklappen. 7) Mein Wunsch: ich wäre dankbar für ein paar Aussagen zur Möglichkeit eines Super-GAUs. Dazu hab ich bereits gelesen, dass diese Wahrscheinlichkeit bei 150 AKWs in Europa bei 16% innerhalb der nächsten 40 Jahre liegt, und bei 440 AKWs weltweit bei 40% innerhalb der nächsten 40 Jahre !!!!
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Dry your eyes mate, I know you want to make her see how much this pain hurts. But you've got to walk away now, it's over.
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