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Sinn und Unsinn von Castorblockaden
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 01 Jun 2005, 00:11
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Mahatma Cosmo     
Punkte: 661
seit: 06.01.2004
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ich muß nun auch mal wieder n bissel klugscheißen, nachdem ich in den letzten tagen nich dazu gekommen bin salzstöcke = endlager: deutschland hat noch kein endlager, da selbst die wissenschaftler nicht sicher sind, ob die salzstöcke ausreichende sicherheit für viele 10-tausende jahre bieten. das geringste problem ist die strahlung abzuschirmen, dazu gibt es aber mit sicherheit bessere möglichkeiten als salz (je höher die dichte eines stoffes um so besser schirmt er strahlung ab, also selbst luft schirmt strahlung ab, aber im vergleich zu blei oder noch schwereren elementen vernachlässigbar gering (bsp: die strahlung der sonne, die u.a. auch radioaktiv ist wird von der atmosphäre abgeschirmt)). wie schon mal erwähnt, bieten salzstöcke einen hervorragenden schutz gegen (grund-)wasser, was aber weniger interessant für die korrosion der castorbehälter ist, die kommen eh nicht unter die erde, mehr dazu weiter unten. wasser würde radioaktive stoffe auspülen und diese weiträumig verteilen. ein weiter grund für salzstöcke ist ihr plasisches verhalten unter (hohem) druck (und der herscht nun mal unter der erde), d.h. auch bei bewegungen in der erdkruste entstehen keine verwerfungen, risse oder ähnliches, die den müll an die oberfläche / zu wasserführenden schichten oder was auch immer bringen könnten, also salzstöcke gelten als geologisch sicher und in sich abgeschlossen. castorbehälter: kommen nicht unter die erde! sie sind nur für den transport und das abklingen des mülls von bedeutung, denn der müll wir anschließend in glasblöcke eingeschmolzen und diese sollen dann unter die erde. wie auch schon erwähnt sind die teile schweine heiß, aber nur im inneren, nicht außen, ich bin mir sicher, daß man die problemlos anfassen kann, ohne sich die finger zu verbrennen, sie sind außen vielleicht ein wenig warm, das ist aber schon alles. Ursache ist, der müll zerfällt weiterhin und produziert wärme und strahlung, aber nicht mehr ausreichend, um damit ein kraftwerk zu betreiben. bis der müll so abgeklungen ist, dass man ihn in glasblöcke einschmelzen kann, vergehen auch schon mal ein paar jahrzehnte und darum stehen die castorbehälter in zwischenlagern ("baracken") die durch kontrollierten luftaustausch gekühlt werden. rückstellungen der energieunternehmen sind keine subventionen: rückstellungen darf jedes unternehmen machen, um reserven für folge-schäden/-kosten zu haben, das sind steuerfreie gewinne, die aber nur für ihren vorgesehenen zweck verwendet werden dürfen. werden diese nicht verbraucht, werden anschließend auch steuern fällig. also rückstellungen haben nichts mit subventionen zu tun. diese rückstellungen sind auch nötig, denn genauso wie der bau der AKWs geld kostete, kostet der abriss auch unsummen, da der großteil der baumaterialien stark verstrahlt ist und somit auch atommüll ist, der "unter die erde muß". also sondermüll ist und nicht einfach, bsp. stahl des druckbehälters und der rohrleitungen, wieder eingeschmolzen und erneut verwendet werden kann. desweiteren müssen die zwischenlager und das noch nicht vorhandene endlager ausgerüstet / eingerichtet und betrieben werden. das sind alles folgekosten, die auch nach der abschalltung noch nötig sind und dazu werden rückstellungen gebildet. vorteile der kernfusion: - nahezu unerschöpflicher brennstoffvorrat auf der erde (wasserstoff ist im wasser, in kohlenwasserstoffverbindungen (= öl und biomasse) u.a. vorhanden) - sicherer prozess, es befindet sich nur soviel brennstoff im reaktor wie gerade gebraucht wird, nicht ein vorrat für mehrere monate. die fusion an sich ist sehr schwer zu handeln (extrem hoher druck und temperatur), die durch geringste unstimmigkeiten in den parametern zusammenbricht. - die abfallprodukte sind auch radioaktiv, deren halbwertszeiten betragen aber nur jahrzehnte und nicht jahr(zehn)tausende, somit werden endlager unnötig, außer für reaktorbauteile an sich, denn die werden genauso verstrahlt wie die von klassischen AKWs.
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"Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen." - Pearl S. Buck -
"Wir haben die Pflicht, stets die Folgen unserer Handlungen zu bedenken." - Mahatma Gandhi -
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