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>Neues Bündnis für den Bundestag Gysi und Lafontaine

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post 11 Jun 2005, 10:34
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Straight Esh
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Wie die SZ-Online berichtet haben sich die WASG (Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit) und die PDS auf eine gemeinsame Liste Vereinigte Linke/PDS für die Bundestagswahl verständigt. Diese wird vermutlich mit den beiden Spitzenmännern Gregor Gysi und Oskar Lafontaine an den Start gehen. Schon 18% aller Deutschen würden diese Möglichkeit laut einer Vorumfrage in Betracht ziehen. Damit würde die Vereinigte Linke/PDS die drittstärkste Kraft im Bundestag werden.


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post 11 Jun 2005, 15:44
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Straight Esh
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Was bedeutet denn abschöpfen? Die Menschen sollten zumindest die Partei wählen, von der sie sich versprechen am besten vertreten zu werden. Wenn jetzt die bekannten Parteien es nicht auf die Reihe bekommen den "kleinen" Mann zu vertreten ist es natürlich immer leichter einer anderen Partei vorzuwerfen, dass sie nur verärgerte und enttäuschte Wähler fangen möchte anstatt sich einen Kopf darüber zu machen, warum 18 oder mehr Prozent enttäuscht sind.

Es geht hier weiterhin nicht um das Überleben einer Partei, sondern um Einflussnahme auf die Bundespolitik. Wenn die WASG jahrhundertelang unter der 5% Hürde herumdümpelt schön und gut, Einfluss kann sie aber mit ihren Zielen nicht nehmen.

In meinen Augen ist der Deal mit der PDS der größte pressetechnische Coup, denn eine kleine Partei wie die WASG reissen konnte. Mit dieser Darstellung ist sie einfach in den Medien und mit etwas Glück wird auch über deren Parteiprogramm berichtet. Das könnte schon einige Leute dazu animieren, sich eben dieses anzuschauen, und nicht gar nicht zu Wahl zu gehen, oder XXX zu wählen, weil sie das schon immer getan haben.

Und @Kramsky. Ich hab zwar nur die Präambel des Gründungsprogramms der WASG und die Präambel des Wahlprogrammes 2004 zur Sachsenwahl der PDS gelesen, aber vom Tenor wollen beide Parteien das selbe. Wie das ganze jetzt natürlich in Detailfragen aussieht weiss ich nicht, das müssen auch Oskar und Gregor selbst feststellen.

Ich persönlich finde, dass beide Programme sich wenigstens anders als der Einheitsbrei der aktuellen Parteien liest. Vielleicht sollten wirklich einige Leute dort mal rein schauen, anstatt die eine Partei als Selbstdarsteller und die andere als verklitterte SED Nachfahren zu bezeichnen. Schubladendenken bringt uns nämlich nicht weiter, da bleiben wir nur im aktuellen Sumpf stecken.
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post 11 Jun 2005, 16:01
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Ironieresistenz I.
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Zitat(Chris @ 11 Jun 2005, 14:44)
Was bedeutet denn abschöpfen? Die Menschen sollten zumindest die Partei wählen, von der sie sich versprechen am besten vertreten zu werden. Wenn jetzt die bekannten Parteien es nicht auf die Reihe bekommen den "kleinen" Mann zu vertreten ist es natürlich immer leichter einer anderen Partei vorzuwerfen, dass sie nur verärgerte und enttäuschte Wähler fangen möchte anstatt sich einen Kopf darüber zu machen, warum 18 oder mehr Prozent enttäuscht sind.

Da hast du mich glaub ich falsch verstanden. Meiner Meinung nach hat eine Partei dann eine Daseinsberechtigung, wenn sie Menschen zum Wählen animieren kann, die dies ohne ihre Existenz nicht tun würden (Mithin dasselbe, was du weiter unten sagst.). Ob sie dann außerdem noch Leute anderer Parteien an sich binden kann, ist nebensächlich.
Die WASG erfüllt aber diese Grundforderung nicht, weil sie kein eigenes Wählerpotential besitzt (Wie auch, wenn man erst seit 4 Monaten existiert?), sondern ausschließlich in den Gewässern von SPD und PDS fischt.

Zitat
Es geht hier weiterhin nicht um das Überleben einer Partei, sondern um Einflussnahme auf die Bundespolitik. Wenn die WASG jahrhundertelang unter der 5% Hürde herumdümpelt schön und gut, Einfluss kann sie aber mit ihren Zielen nicht nehmen.

Richtig, eine politische Beteiligung schon im 1. Existenzjahr einer Partei ist aber whl kaum das richtige, bedenkt man, dass politische Ideen und Strategien Zeit zum Reien brauchen.
Zitat
Ich persönlich finde, dass beide Programme sich wenigstens anders als der Einheitsbrei der aktuellen Parteien liest.

Das mag wahr sein, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das linke Potential Deutschlands ganz einfach nicht für 2 Parteien ausreicht. Eine gemeinsame Liste ist also die einzige Möglichkeit für beide, sich politisch zu behaupten. Ob die WASG aber Selbstständigkeit beweisen kann, wenn sie am Rockzipfel der PDS hängt, wage ich einmal zu bezweifeln.


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post 11 Jun 2005, 16:26
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Straight Esh
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Zitat(JoSchu @ 11 Jun 2005, 16:01)
Da hast du mich glaub ich falsch verstanden. Meiner Meinung nach hat eine Partei dann eine Daseinsberechtigung, wenn sie Menschen zum Wählen animieren kann, die dies ohne ihre Existenz nicht tun würden (Mithin dasselbe, was du weiter unten sagst.). Ob sie dann außerdem noch Leute anderer Parteien an sich binden kann, ist nebensächlich.
Die WASG erfüllt aber diese Grundforderung nicht, weil sie kein eigenes Wählerpotential besitzt (Wie auch, wenn man erst seit 4 Monaten existiert?), sondern ausschließlich in den Gewässern von SPD und PDS fischt.

Sie fischt auch in den Gewässern der Grünen, der FDP und der Union, weiterhin der Grauen Panther und der NPD und der anderen 4000 kleinen Parteien, die zur Bundestagswahl antreten. Irgendwann sind alle Wähler verteilt, würdest du bei einer Wahlbeteiligung von 100% neuen Parteien ihre Daseinsberechtigung absprechen, weil es ja keine Wähler mehr gibt, die sie wählen könnten, ohne von anderen Parteien abzuschwenken? Es ist mitunter so, dass vielen Wählern vielleicht die Wahlprogramme von XXX nur halbwegs passen, dann aber ihren Weg in der neuen Liste finden.
Ausserdem ist es doch immer das selbe. Man hat ein Produkt, und wenn das Produkt nicht mehr dem Geschmack entspricht, dann wird ein neues auftauchen, was eher dem Geschmack entspricht. Wenn der Hersteller klug ist, erkennt er den Massengeschmack und vertritt ihn. Wenn ers nicht drauf hat, dann kommt ein anderer her und setzt das um.
Irgendwo müssen die Wähler ja herkommen, und vom Parteiprogramm der WASG fischen sie nicht direkt in den Pfründen der SPD, denn wer sozial will, weiss spätestens seit der letzten Wahlperiode, dass die SPD das nicht bringt. Und mit PDS sitzen sie ja zusammen, von daher fischen sie auch nicht direkt dort die Wähler ab.

Zitat(JoSchu @ 11 Jun 2005, 16:01)
Richtig, eine politische Beteiligung schon im 1. Existenzjahr einer Partei ist aber whl kaum das richtige, bedenkt man, dass politische Ideen und Strategien Zeit zum Reien brauchen.

Die Köpfe der WASG und bestimmt viele deren Mitarbeiter sind nicht wirklich Neulinge im politischen Geschäft. Man kann schon davon ausgehen, dass diese Leute schon länger ihre Idee reifen liessen. Weiterhin muss ja nicht unbedingt alles was reift gut werden. Siehe die Hartz IV Sache. Von daher würd ich das jetzt mal nicht direkt auf die Existenzdauer der Partei schieben, da die Erfahrung da sein dürfte. Bei einer Partei, die sich wirklich von Grund auf neu gegründet hat (mit politikunerfahrenen 20igjährigen z.B.), würde ich es gelten lassen. Wobei diese auch nicht als ersten Schritt in die Landtagswahl und dann gleich zur Bundestagswahl streben dürften, weil sie selbst merken, dass ihnen die Erfahrung fehlt.

Zitat(JoSchu @ 11 Jun 2005, 16:01)
Das mag wahr sein, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das linke Potential Deutschlands ganz einfach nicht für 2 Parteien ausreicht. Eine gemeinsame Liste ist also die einzige Möglichkeit für beide, sich politisch zu behaupten. Ob die WASG aber Selbstständigkeit beweisen kann, wenn sie am Rockzipfel der PDS hängt, wage ich einmal zu bezweifeln.
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Ja, genau diesen Missstand haben PDS und WASG auch erkannt (schaut man sich zumindest auf den Seiten der WASG um). Wie viel der WASG dieses "Bündnis" bringt, wird sich zeigen, wenn man ein detailliertes Programm aufgesetzt hat.
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post 11 Jun 2005, 16:56
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Ironieresistenz I.
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Zitat(Chris @ 11 Jun 2005, 15:26)
Irgendwann sind alle Wähler verteilt, würdest du bei einer Wahlbeteiligung von 100% neuen Parteien ihre Daseinsberechtigung absprechen, weil es ja keine Wähler mehr gibt, die sie wählen könnten, ohne von anderen Parteien abzuschwenken?

Es gibt keine 100%ige Wahlbeteiligung. Selbst die SED schaffte zu ihren "Hoch"zeiten nur 99,8% wink.gif.
Du vergisst, dass das Wahlvolk eine dynamische Größe ist - es sterben ständig Menschen und es kommen ständig Erstwähler hinzu. Ergo gibt es immer ein Potenzial für neue Parteien. Im Übrigen sind bei unseren 60-70% Wahlbeteiligung doch nun wirklich genug Leute da, die man von einer neuen Partei überzeugen könnte.
Zitat
Es ist mitunter so, dass vielen Wählern vielleicht die Wahlprogramme von XXX nur halbwegs passen, dann aber ihren Weg in der neuen Liste finden.
Ausserdem ist es doch immer das selbe. Man hat ein Produkt, und wenn das Produkt nicht mehr dem Geschmack entspricht, dann wird ein neues auftauchen, was eher dem Geschmack entspricht. Wenn der Hersteller klug ist, erkennt er den Massengeschmack und vertritt ihn. Wenn ers nicht drauf hat, dann kommt ein anderer her und setzt das um.

Wie gesagt, ich verurteile das Wechseln von Parteien ja nicht komplett, es erscheint mir nur sinnvoll, wenn man seine Wählerschaft ausschließlich so rekrutiert. Wechselwähler sind etwas Gutes und wichtig, damit der Zeitgeist und die Stimmung im Volk Eingang in dier Politik finden.

Zitat
Die Köpfe der WASG und bestimmt viele deren Mitarbeiter sind nicht wirklich Neulinge im politischen Geschäft. Man kann schon davon ausgehen, dass diese Leute schon länger ihre Idee reifen liessen. Weiterhin muss ja nicht unbedingt alles was reift gut werden.

Und da stellt sich mir doch die Frage, warum es diese Leute nicht geschafft haben, ihre jeweilige Partei nach ihren Vorstellungen zu formen oder sich eine besser passende Partei zu suchen. Wenn WASG und PDS soviel gemeinsam haben, warum sind dann die WASG-Mitglieder nicht in der PDS? Mir erscheinen sie als Eigenbrötler, die ohne Kompromisse (was in der Politik nicht funktioniert) ihr Ding durchziehen wollen, um sich, wenn es gut läuft, als Helden feiern zu lassen, die Schuld aber auf andere abzuwälzen, wenn es schlecht läuft.

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Chris   Neues Bündnis für den Bundestag   11 Jun 2005, 10:34
#npnk   das meinst du doch wohl nicht ernst oder?   11 Jun 2005, 19:40
VTOL   Versteh ich nicht. Was meinst du damit?   12 Jun 2005, 12:23
VTOL   LOOOOOOOOOL! :lol: :biggrin2: :rofl: :sh_w...   12 Jun 2005, 18:42
innosonic.com   Die CSU ist ja eine eigenständige Partei, die die ...   12 Jun 2005, 20:15
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