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Weitere Bebauung neben Kulturpalast
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 29 Jun 2005, 10:18
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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 Da denkt sich doch tatsächlich jemand aus, dass man neben den Kulturpalast noch kleine Häuser stellen kann, um der Schlossstrasse ihre ursprüngliche Breite wiederzugeben. Ich frage mich, ob es da einige entscheidende Mitglieder der Stadtverwaltung immer noch nicht überwunden haben, dass der Kulturpalast stehen bleiben soll, oder ob ein gewisses Architekturbüro überhaupt weiss, wie man mit historischen Bauten umzugehen zu hat.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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Antworten(1 - 14)
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 29 Jun 2005, 11:06
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Naja, das Aussehen stört mich ja nicht unbedingt. Das passt sich sicher harmonisch ins Bild ein, wie auch in der Prager Strasse, wo zwar die Plattenbauten jeden stören, aber jeder moderne Bau diese simuliert.
Was mich eher stört ist, dass man einer Architektur, die mit dem Raum spielt, ebendiesen nimmt. Immerhin erfolgte ja die Bebauung der Dresdner Innenstadt nach einem festgelegten Plan. Das war nicht so ein Gestöpsel wie heute. Es reut sowieso schon, dass man das hervorragende Rundkino vollends eingebaut hat. Das ganze sieht aus als ob man eine Möglichkeit sucht, das sozialistische Fresko, dass man ja weder verhängen noch abbauen darf, irgendwie zu verstecken.
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 29 Jun 2005, 14:20
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1. Schein 
Punkte: 10
seit: 18.01.2005
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Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen. Die Breite der Straße ist OK, neue Gebäude nicht nötig. Mit dem Geld kann man sicher Besseres anfangen. Es muß nicht alles zugebaut werden. Als nächstes wird der Mittelstreifen der St. Petersburger Straße mit Bürogebäuden gepflastert?
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 29 Jun 2005, 14:43
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Ja, Dresden war, bis 1989 das Vorzeigeprojekt für eine moderne Stadtplanung. Dank der Bombenschäden und dem nicht vorhanden Wiederaufbau (wie z.B. in Würzburg oder Nürnberg) hatte man hier freie Hand der Stadtgestaltung. Diese wurde auch zu SED Zeiten genutzt, und es entstand eine Innenstadt streng nach den Regeln der Moderne. Dann kam die CDU an die Macht. Was wir dadurch haben, kann jeder selbst sehen. Man kann sich weder klar dafür entscheiden, die alten Bauwerke abzureissen und wirklich eine postmoderne Linie der 90iger/2000er zu bauen, noch dafür die alte Stadtplanung fortzusetzen. Heraus kommt ein Stückwerk, dass eher von egoistischen (der neue "Plattenbau" neben dem ehemaligen Burgerking, die Feuertreppe und jetzt das hier) und kapitalistischen Interessen (Wöhrl- und Karstadtcenter) getragen ist, als von eine stadtplanerischen Linie.
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 29 Jun 2005, 23:21
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1. Schein 
Punkte: 31
seit: 13.06.2005
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wo sollen da bitte noch häuser platz haben?! ich finde es grade gut hier in dresden, dass die wesentlichen fußgängerzonen nicht nur strassen ohne autos sind, sondern eben platz und weite bieten. aber hier wundert mich echt nichts mehr...
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 29 Jun 2005, 23:28
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Klar, nur scheint mir die heutigen Prioritäten nicht darauf zu liegen, was dem Menschen gut gefällt, sondern was dem Kapital oder Einzelnen gut gefällt.
Ich zum Beispiel finde die Blumenkästen vor dem Kulturpalast eine Augenweide, warum diese von 15 Meter hohen Häusern bebaut werden sollen, versteh ich einfach nicht.
Auch in der Prager Strasse hat man eher nunja ... komisch aufgewertet. Anstatt den vorhanden Leerraum mit einer Idylle aus Bäumen, kleinen Pfaden und Springbrunnen/Flüssen anzureichern zieht man es vor, dort Häuser hinzusetzen, die die Menschen förmlich zwischen ihnen einklemmen. Man fühlt sich förmlich erschlagen davon, versucht auszuweichen, wird in die Häuser gedrängt, um dem bombastischen zu entkommen.
Warum ich die Neustadt mag? Nun, dort haben wir keine Bauten, die einem beim Vorbeilaufen erst einmal erschlagen. Die Häuser sagen einem nicht sofort, wie winzig man ist. Dort gibt es ab und an Grünflächen (es könnten durchaus mehr sein), und die Kultur ist eine ganz andere. Die Leute sitzen bei Sonnenschein an der Strasse, auch die Besitzer, jeder scheint jeden zu kennen. Hier herrscht (zu einigen Zeiten) kein Stress, man kann flanieren, mal hierhin abbiegen, mal dort etwas interessantem zuschauen.
Warum ich die Neustadt nicht mag? Die Hunde kacken hin, die Autofahrer überfahren einen, bloss wenn man den Platz den einem die Häuser lassen, ganz ausnutzen will. Frei- und Grünflächen werden einfach bebaut (der schöne Bouleplatz), man versucht die Besucher auf die Bürgersteige zu klemmen.
Es gibt viele Möglichkeiten zu bauen, aber eine Architektur, die ihre Bewohner zwischen sich einklemmt, und allerhöchstens dazu ermutigt unbedingt nach innen zu kommen, um der drückenden Last zu entkommen, ist nicht das Meine. Ich bevorzuge den einen oder anderen leergefegten Platz, aber akzeptiere natürlich, wenn sich manche Menschen lieber im engen Getümmel wohlfühlen.
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 02 Jul 2005, 13:53
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1. Schein 
Punkte: 10
seit: 18.01.2005
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Ich find die Häuser an der Prager Straße/Ferdinandsplatz/Dr.-Külz-Ring ziemlich geil (Karstadt, Haus des Buches, Ferdinandshof usw.), aber ich steh ja auch auf den Potsdamer Platz. Hauptsache, es wirkt städtisch. Desweiteren gefallen mir aber auch die Großzügigkeit und die Weite, wie man sie zum Beispiel vom Rathaus aus an der St. Petersburger erleben kann. (Ne Kreuzung so groß wie ein halbes Dorf...) Nur nicht mit Fläche knauserig sein.
Inzwischen habe ich mich auch an die Plattenbauten am Rathenau-Platz gewöhnt, finde sie überhaupt nicht mehr abstoßend. Und daß sie im Zuge des Stadtumbaus Ost (was für ein geiler Name) die Häuser am Terrassenufer abreißen, finde ich unnötig. Jetzt fehlt dem Ufer die Gliederung, jetzt ist es einfach nur noch durchweg grün, als wäre gar keine Stadt dahinter.
Noch etwas zur Neustadt: Wenn man mal vom Szene-Faktor absieht, sehe ich da nicht viel Besonderes. Da sind doch zu einem großen Teil nur ein paar enge, verdreckte Straßenzüge mit ganz normalen Gründerzeithäusern und teilweise sehr viel Verkehr. Es gibt dort natürlich auch sehr, sehr reizvolle Plätzchen, keine Frage, nur insgesamt schein mir der Stadtteil überschätzt zu sein.
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 02 Jul 2005, 14:46
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3. Schein   
Punkte: 249
seit: 06.01.2005
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Der Kulturpalast in heutiger Form muß natürlich weg, er zerschneidet Alt- und Neumarkt und sieht häßlich aus. Enge Gassen sind gefragt. Der Sachsenbauentwurf ist dafür mein Favourit. Leipzig ist an sich keine besonders attraktive Stadt, hat aber ein sehr schönes Innenstadtzentrum zum Einkaufen. Da kann sich Dresden einiges abgucken. Die Innenstadtv von Leipzig wirkt wie die einer wesentlich größeren Stadt und ist unbedingt einen Besuch wert.
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