Zitat(ssxp @ 10 Jul 2005, 12:18)
Sie waren gegen die Russen, lieferten Waffen.
Und nach dem 11. September.
Sonst waren die Amis dort nicht.
Wie gesagt, das Land ist unbedeutetend. Wenns wirklich um Öl ginge, würde man Ölstaaten wie Sudan, Nigeria oder Venezulea angreifen. Oder den Irak... *g*
Niemand sagt zum Beispiel, das das mit dem Irak nicht so motiviert war, die Motivation da ist sogar ziemlich durchsichtig.
Aber Afghanistan, das sollte man bei allem "Blut für Öl"-Denken nicht vergessen, das wurden ursächlich wegen 911 und nix anderes angegriffen.
Vor allem weil die Amis ja in der Zeit eigentlich keine Soldaten außerhalb mehr kämpfen lassen wollten. Seit Somalia hatten die ja echte Motivationsprobleme, ihren Leuten solche Einsätze zu erklären.
Wie weit die USA weiterhin an der Eroberung von Afghanistan durch die Taliban beteiligt waren, ist fraglich. Zumindest ist Afghanistan nicht unbedingt das unbedeutende Land, wie du sagst. Zwar besitzt es keine Ölvorkommen, dafür bietet es aber optimalen Zugang. Afghanistan ist in Verbindung mit Pakistan ein wichtiges Transitland für die USA, weil es so möglich ist, ohne russische, OPEC oder chinesische Hilfe Rohstoffe (unter anderem auch Öl) direkt an einen USStützpunkt/Hafen zu bringen. Leider ist für ein solches Vorhaben (das seit 94 geplant wird) eine stabile Situation erforderlich, die auch die Taliban nicht schaffen konnte. Eine Macht über Afghanistan würde sicherlich einen Gegenpunkt zu China, Iran und Russland setzen.
Die Erklärung des 911 ist wirklich fantastisch für kriegsmüde USAmerikaner, aber das rutscht jetzt wieder in Richtung der Verschwörungstheorien ab.
Zitat(ssxp @ 10 Jul 2005, 12:18)
Wäre es nicht so, hätten wir die Möglichkeit, hart zu arbeiten, damit es den Kindern besser geht. Das geht nicht? Brasilien, Indien, die osteuropäischen Staaten, China, alles Beispiele, das es geht.
Da müssen die Leute aber noch lange hart arbeiten. Im Moment arbeitet man eher um dort zu überleben, mit unzureichender Arbeitslosenhilfe, Krankenversicherung und Altersvorsorge. Generell arbeiten die Leute in Deutschland auch hart. Deutsche sind überall in der Welt als hart arbeitende Menschen angesehen. Und trotzdem werden überall die Hilfen gekürzt, wir haben eine ziemlich hohe Arbeitslosigkeit etc. Harte Arbeit bringt nur etwas, wenn der Lohn der Arbeit auch den Arbeitenden zukommt. Das ist aber weder bei uns noch in China so.
Zitat(ssxp @ 10 Jul 2005, 12:18)
Es geht nicht darum, das die Gefahr groß ist. Es geht darum, das ihr trotz eurer Argumentation gegen den bösen Westen in genau diesem lebt, und deswegen die die Terroisten legitime Ziele seid...
Von Meinungsfreiheit und Differenzierung halten die nämlich nicht so viel.
Was ich sagen wollte ist, dass die Gefahr die durch Autoverkehr ausgeht, genauso irrational ist, wie die Gefahr durch Terroristen. Bei beiden ist man das Opfer, obwohl man sich an die Regeln hält, und bei beiden wird man völlig wahllos Opfer. Nur ist die Gefahr im Verkehr zu sterben ungleich größer, aber die Gefahr durch einen terroristischen Anschlag zu sterben wird aufgebauscht, als wäre es das einzige, was uns passieren kann.
Zitat(ssxp @ 10 Jul 2005, 12:18)
Das erzähle mal bitte einer Frau. Unglaublich, echt. :-(

Gerne. Ich sage ja nicht, dass man durch seine blosse Anwesenheit und seine Menschenrechte schuld an etwas wird. Aber man kann sich auch selten dämlich anstellen. Das Einhalten gewisser Regeln verhindert aber auch des öfteren das etwas passiert. Manchmal ist es einfach, da sind die Regeln aufgeschrieben und festgehalten. Im Strassenverkehr weiss man einfach, dass man nicht bei Rot über eine Ampel geht. Wird man überfahren, ist man zu gewissem Maße selbst schuld. Bei anderen Sachen sind die Regeln halt nicht so festgelegt. Wie z.B. beim Verhalten anderer Menschen gegenüber. Es dürfte jedem klar sein, dass man andere Menschen nicht ausnutzt. Tu ich es trotzdem, bin ich in gewissem Masse selbst schuld, wenn der andere Mensch mir eine reinhaut. Und wenn ich halt ein Land überfalle um ihm die "Demokrate zu bringen" oder meine Machtkämpfe auf fremden Territorium auszutragen, dann muss ich auch damit rechnen, dass es einzelnen Bevökerungsschichten nicht gefällt.
Natürlich haben somit immer beide Parteien Schuld. Es entlasstet niemanden von seiner eigenen Tat, weil der andere angefangen hat, aber man kann zumindest sagen, dass die Tat des anderen hätte vermieden werden können, hätte man seine eigene nicht begangen.