|
Darwins Evolutionstheorie angezweifelt "Intelligentes Design" statt "blinder Evolution"
|
|
 19 Jul 2005, 13:16
|

\m/ cutting-edge \m/     
Punkte: 711
seit: 23.10.2004
|
"Intelligentes Design" statt "blinder Evolution"Das neue Konzept heißt "intelligentes Design". Anhänger vermeiden das Fahrwasser religiöser Untertöne. Sie argumentieren, dass manche biologische Systeme zu komplex und kompliziert gebaut sind, als dass sie mit Darwin durch Mutationen und zufällige Entwicklungen erklärt werden können. Dahinter könne nur ein durchdachtes Design stecken. Mit dem Erstarken der religiösen Rechten unter Präsident George W. Bush ist das Thema in letzter Zeit richtig salonfähig geworden. [mehr...]Man sollte eigentlich ein AmerikaTopic bauen, in dem alles gesammelt wird, was die stolzen Amerikaner der Welt noch so gutes tun. Nach dem gelungenen 3-Teiler 'Irak' (I: 'Irak - Die Terroristen greifen an', II: 'Irak - Der alleinige Präventivschlag gegen die Achse des Bösen', III: 'Irak - Wo kommen denn die jetzt alle her [engl: The war after the war']), dem spannenden Film: 'Die gezinkte Wiederwahl' und der Famliengeschichte 'Meine Beziehungen zur Familie Bin Laden' gibt es nun nach langem Warten einen weiteren leckeren ScienceFiction-streifen aus dem Hause Bush. [DARWIN GEGEN GOTT] 1859 entwickelte Charles Darwin die Evolutionstheorie. Heute gilt die Evolution als wissenschaftlich unbestritten, doch in Bush-Amerika ist der Kampf um die "richtige" Lehre wieder voll entbrannt. ...
--------------------
|
|
|
Antworten
|
|
 27 Aug 2005, 10:22
|

5. Schein      
Punkte: 766
seit: 05.08.2004
|
Kein Platz für den Schöpfer? Beobachtungen und Anmerkungen zu einer Medienkampagnevon Reinhard Junker und Siegfried Scherer In den letzten Monaten hagelte es in der Presse regelrecht Beiträge, die sich kritisch mit Schöpfung und „Intelligent Design“ befaßten. Wenn es auch einerseits erfreulich ist, daß dieses Thema nicht mehr totgeschwiegen wird, ist andererseits das Ausmaß an Desinformation und Verunglimpfung Andersdenkender, das sich in vielen Beiträgen zeigt, erschreckend. Die teilweise extrem einseitige Berichterstattung ist u.E. Ausdruck für eine viel tieferliegende Auseinandersetzung: Darf Gott unser Schöpfer sein?Die Frage, ob Gott die Welt geschaffen hat oder ob sie durch ungelenkte Prozesse evolutionär entstanden ist, erlangte hierzulande in den Medien eine ungeahnte Aktualität. Die Süddeutsche Zeitung (SZ), auflagenstärkste Tageszeitung im deutschsprachigen Raum, befaßte sich mit dem „Streitfall Evolution“ im Juni und Juli in einer längeren Artikelserie. Die eher konservative Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) als zweitgrößte Tageszeitung Deutschlands hat sich mit vier Beiträgen der Kampagne angeschlossen, auch in zahlreichen anderen Zeitungen und im Spiegel sind Artikel erschienen. Der Rundfunk hat sich ebenfalls eingeklinkt (WDR, NDR, SWR). Im April hatte die renommierte Wissenschaftszeitschrift Nature das Thema „Intelligent Design“ sogar als Titelthema. Einseitige Berichterstattung. Die angegriffenen Zielgruppen kommen selber nicht zu Wort, sie werden fast ausschließlich negativ dargestellt. Dazu dient ein ausgefeiltes, tendenziöses Vokabular. So wird etwa der „Nährboden“ in Deutschland aufgedeckt, auf dem die Schöpfungslehre wachsen könne, konservative Christen würden sich hinter harmlos klingenden Organisationen „verbergen“, da wird von den „Waffen ihres Kreuzzuges“ gesprochen, der in „Pamphleten“ verbreitet wird, man fürchtet gar eine „subtile Unterwanderung der Wissenschaft“. Es ist vom „wissenschaftlichen Schein“ die Rede, der unbedarfte Leser würde durch „Professorentitel geblendet“, um den „Frontalangriff gegen die naturwissenschaftliche Aufklärung“ voran zu bringen. Dies sind alles Zitate aus einem einzigen Artikel der Süddeutschen Zeitung.[1] Unkenntnis über die Position der Angegriffenen. Nicht nur der Ton vieler Beiträge ist bedauerlich, vielmehr noch das erstaunliche Ausmaß an Unkenntnis, Verdrehung von Tatsachen und Falschaussagen. Es wird immer wieder deutlich, daß sich die Autoren wenig Mühe gaben, sauber zu recherchieren. So räumte ein Autor der SZ, der über unser Buch „Evolution – ein kritisches Lehrbuch“ geschrieben hat, auf Anfrage ein, daß er das Buch nicht vorliegen hatte. Er hatte sich von einem uns unbekannten Dritten über des Buch unterrichten lassen. Die vor Drucklegung des Artikels telefonisch gegebenen Erläuterungen über die Zielsetzungen des Buches, wie sie im Vorwort formuliert sind, wurden ignoriert und stattdessen ein Satz aus den älteren Auflagen (von vor 1992!) zitiert. Unwahre Behauptungen durchziehen manche Artikel geradezu: Der Ansatz des Intelligent Design sei nicht prüfbar[5], komplexere Evolutionsmechanismen würden bei der ID-Bewegung unter den Tisch fallen[4], Evolutionskritiker würden „Zufall“ und „natürliche Selektion“ als „Teufelszeug“ betrachten[3], der Streit um die Evolutionstheorie würde „so gänzlich ohne wissenschaftliche Argumente“ auskommen[4] oder Kreationisten würden Evolution als „Komplott desillusionierter Materialisten“ ansehen[4]. Dies ist nur eine kleine Auswahl. Alle diese Falschaussagen könnten vermieden werden, wenn man die im Internet frei zugängliche Literatur der Vertreter dieser Position zur Kenntnis nehmen würde. Auch über die biblische Motivation erfahren die Leser fast nur Verzerrtes und bestenfalls zweitrangige Argumente. Das Wichtigste – seit vielen Jahren vielfach von uns publiziert –, nämlich der Zusammenhang der biblischen Urgeschichte mit zentralen Inhalten des Neuen Testaments (insbesondere mit der Person Jesu) bleibt außen vor.[5] Stattdessen liest man, in der biblischen Schöpfungserzählung werde ein „handfester wissenschaftlicher Befund“ gesehen[3] (in Wirklichkeit wird sie von uns ausdrücklich als eine Offenbarung bezeichnet) oder statt an Gott werde ans Design geglaubt[6] und Ähnliches. Bekämpfung statt Auseinandersetzung. Es geht wohl nicht um eine inhaltliche Auseinandersetzung. Beispielhaft sei dazu der Schlußsatz der Rezension eines Buches von Michael Ruse (einem ID-Kritiker!) in der renommierten Zeitschrift Science zitiert. Der Rezensent beklagt (!), daß Ruse’s Buch mit der Aufforderung endet, daß man die andere Seite verstehen solle, weiter wörtlich: „es [das Buch] sagt uns nicht, wie Ruse’s Verständnis dieser Seite uns helfen kann, die Wiedereinführung von Religion in unsere Schulklassen zu verhindern.“[7] Statt einer Auseinandersetzung mit der ID-Bewegung interessieren Rezepte, wie man ID-Inhalte möglichst effizient bekämpfen kann.[8] Berechtigte Anfragen. Mit den obigen Ausführungen soll nicht der Eindruck erweckt werden, als gäbe es keine Kritikpunkte am Ansatz des ID oder der Schöpfungslehre. Nein, es gibt viele berechtigte Kritikpunkte, die teilweise auch schwerwiegend sind. Wir haben von Kritikern, die sich auf die Sachebene einlassen, schon vieles gelernt. Der Punkt ist, daß in der aktuellen öffentlichen Auseinandersetzung diese Ebene gar nicht oder nur sehr oberflächlich vorkommt. Der geistliche Hintergrund. Die zahlreichen Artikel der letzten Wochen machen deutlich: Es geht der Mehrzahl der Autoren nicht nur darum, eine evangelikale, konservativ-biblische Randgruppe von Christen ins Lächerliche zu ziehen. Nach unserer Auffassung geht es um viel mehr: Gemeinsam mit einer Reihe von außerordentlich engagierten Evolutionsbiologen wird hier ein leidenschaftlicher Kampf gegen christliche Grundpositionen geführt. Der katholische Kardinal, der sich nur gegen einen ziel- und planlosen Entwicklungsprozeß wendet, ohne Evolution abzulehnen, wird dabei nicht weniger heftig angriffen. Der Stil dieses Kampfes ist von grober Unsachlichkeit geprägt – vermutlich ein Zeichen von Angst: Man „darf nicht zulassen, daß Gott den Fuß in die Tür setzt“, der Schöpfer muß „radikal ausgebootet“ werden (zwei Zitate von bekannten Evolutionsbiologen). Auch wenn die Journalisten sich dessen wohl nicht bewußt sind (und das kann man auch kaum erwarten): Hier spielt sich eine geistliche Auseinandersetzung ab. Es ist übrigens die gleiche Auseinandersetzung, die um christlich fundierte ethische Grundpositionen geführt wird (Stichworte: Abtreibung, Euthanasie, Sexualethik u.a.m.). Auch hier spielen Desinformationen und Verunglimpfungen mitunter eine große Rolle. [1] Sebastian Herrmann: Steter Druck. SZ 12. 7. 05. Eine Stellungnahme zu diesem Artikel findet sich unter www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/n41.php [2] Manfred Laubichler: Glaube ans Design. Ritt den Kardinal der Teufel? FAZ 15. 7. 05 [3] Simon Conway Morris: Darwins Suchmaschine. FAZ 16. 7. 2005 [4] Christian Geyer: Evolution und Vernunft. FAZ 20. 7. 05 [5] Patrick Illinger: Gesagt, geglaubt. SZ 8. 7. 05; eine solche Behauptung zeugt deutlich von Unkenntnis über den ID-Ansatz. [6] Armin Kreiner: Die „verfluchte“ Theorie. SZ 15. 7. 05 [7] Sahotra Sarkar: Seeing Similarities. Science 309 (2005), 560 [8] Nebenbei wird auch hier deutlich, daß ein verzerrtes Bild des ID-Ansatzes zugrundeliegt, denn ID läßt theologische Aspekte außen vor. Man beachte dazu auch die Behauptung des FAZ-Kommentators Christian Geyer (FAZ 20. 7. 05): „Nirgendwo streiten Wissenschaftler um das Pro oder Kontra des Gedankens einer Entwicklung.“ Das bedeutet in der Konsequenz nichts anderes, als daß die Evolutionsanschauung grundsätzlicher wissenschaftlicher Kritik entzogen und damit zu einer Art Dogma wird.ganzer ArtikelDieser Beitrag wurde von Theo: 27 Aug 2005, 13:07 bearbeitet
|
|
|
1 Nutzer liest/lesen dieses Thema (1 Gäste)
0 Mitglieder:
|