"Unsere Motivation ist politisch"Harald Neuber 03.08.2005Eine iranische Hackergruppe erklärt, warum sie die Internetseite des US-Stützpunktes Guantánamo überschrieben hatGuantánamo steht als Synonym für die Auswüchse des "Krieges gegen den Terrorismus". Es war also nur eine Frage der Zeit, bis die [extern] Internetseite der US-Marinebasis auch ins Visier von Hackern gerät. Anfang vergangener Woche wurde die Seite kurz nacheinander gleich von zwei international bekannten Hackergruppen angegriffen.
Zunächst gelang es dem mexikanisch-argentinischen Team "Xtech Inc Group", auf der Guantánamo-Seite ein defacement zu hinterlassen. Wenig später stand eine [local] politische Botschaft an der Stelle. Es seien Muslime, die dem Terror den höchsten Blutzoll entrichteten, beklagte die Gruppe "Iran Hackers Sabotage" (IHS): "Seht ihr nicht, was Muslimen in den letzten 50 Jahren in Israel passiert ist? Sehr ihr nicht, wie viele Opfer die Muslime jeden Tag im Irak haben?"
IHS distanzierte sich aber auch vom Terror von London und anderen Terroranschlägen. In dem Gefangenenlager auf Guantánamo könne man die Einstellung der Amerikaner gegenüber den Muslimen sehen, so die Anklage der Gruppe. Nach Angaben des Pentagon sind auf dem Marinestützpunkt derzeit rund 510 mutmaßliche Terroristen inhaftiert. Viele werden dort unter Protest aus aller Welt bereits seit mehr als drei Jahren ohne Anklage festgehalten. Derzeit befinden sich 52 Gefangene im Hungerstreik und wollen damit gegen ihre "unmenschlichen Haftbedingungen" protestieren.
Meist hinterlassen IHS diese Botschaft auf den gehackten Webseiten
Inzwischen sind beide defacements von der Seite verschwunden. "Wir sind derzeit offline", heißt es stattdessen. Telepolis sprach mit Majid, Mitglied der IHS.
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