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12 Grad und kein Regen am Fenster. Najal, werde jetzt trotzdem mal die Buttermilch austrinken und dann in´s Bett gehen.

... Nun steckt aber in jedem Fall, auch im alltäglichsten von Liebe,
der Grenzfall, den wir, bei näherem Zusehen, erblicken können und
vielleicht uns bemühen sollten, zu erblicken.
Denn bei allem, was wir tun, denken und fühlen, möchten wir manchmal
bis zum Äußersten gehen. Der Wunsch wird in uns wach, die Grenzen zu
überschreiten, die uns gesetzt sind. Nicht um mich zu widerrufen,
sondern um es deutlicher zu ergänzen, möchte ich sagen: Es ist auch
mir gewiß, daß wir in der Ordnung bleiben müssen, daß es den Austritt
aus der Gesellschaft nicht gibt und wir uns aneinander prüfen müssen.
Innerhalb der Grenzen aber haben wir den Blick gerichtet auf das
Vollkommene, das Unmögliche, Unerreichbare, sei es der Liebe, der
Freiheit oder jeder reinen Größe. Im Widerspiel des Unmöglichen mit dem
Möglichen erweitern wir unsere Möglichkeiten. Daß wir es erzeugen,
dieses Spannungsverhältnis, an dem wir wachsen, darauf, meine ich,
kommt es an; daß wir uns orientieren an einem Ziel, das freilich, wenn
wir uns nähern, sich noch einmal entfernt. ...

Ingeborg Bachmann
"Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar"

ebenso stellt sich heraus, daß es nich auf die Antwort, sondern die Fragestellung ankommt und wer sie uns gab- den Ansporn darueber zu denken, worueber wir denken. Diese Pruefung ist es und nicht die des "Lebens" , denn das Gestallten wir nicht, sondern leben es, wie es uns am ehesten geschieht. Das, wovon wir glauben anteilig zu sein, bestimmen die Mitmenschen eben auch. Darum ist die Achtung und die Wuerde hoechstes Gut. Erst dann koennen wir von Freiheit sprechen und erst dann koennen wir unerreichbares, unmoegliches versuchen. Die einzigste Grenze des Menschen ist der Mensch selber.
#etwas benebelt
Dank an cEiRas Gastfreundschaft