Was glaubt ihr, was das erst für ein Gefühl ist, wenn man mit jemanden mehr als 5 Jahre zusammen war. Davon haben wir 2 Jahre zusammen in einer gemeinsamen Wohnung gelebt und wollten eigentlich dieses Jahr im August heiraten. Aber im Mai hat sie sich das dann doch anders vorgestellt...

Nach so einer langen Zeit gibt es nicht den EINEN Grund. Jeder hat so seiner eigenen Lebensweisheiten angenommen und wir haben und weniger über die Beziehung unterhalten (so gesehen eigentlich gar nicht), als über alles andere. Viele Probleme sind erst bewusst geworden, nachdem es eigentlich vorbei war. Aber die Hoffnung stirbt tatsächlich zuletzt. Bei mir ist es jetzt vielleicht 5 Monate her und erst jetzt fange ich an so richtig wieder für mich selbst da zu sein. Es ist so viel schief gelaufen, dass es nie wieder hätte anders werden können. Aber das "so viel" wird einem erst dann bewusst, wenn man mal gemeinsam über die Beziehung wirklich redet. Nach so langer Zeit nimmt der Partner viele Sachen augenscheinlich als gegeben hin. Aber eben nur so lange, wie man nicht genauer drüber nachdenkt.
Aus jeder Krise geht man gestärkt hervor, egal ob man diese gemeinsam oder jeder für sich allein durchstehen muss. Fakt ist, dass Du was draus lernen solltest. Timmey, Du hast sicherlich schon viel drüber nachgedacht, WARUM und WIESO ging es eigentlich zu Ende (das liest sich zumindest aus all den Kommentaren in diesem Thread raus). Diese Frage kannst weder Du noch sonst irgendwer beantworten. Mit der WARUM-Frage drehst Du dich im Kreis und fängst immer wieder von vorn an. Ich habe mich bestimmt ein viertel Jahr immer wieder im Kreis gedreht. Das bringt absolut nichts! Wichtig ist die Frage: WAS? Was kannst Du aus der gescheiterten Beziehung mitnehmen. Welche schönen Sachen? Welche Dinge möchtest Du bei deinem neuen Partner nicht mehr haben? Wie möchtest Du nicht mehr sein?
Ich weiß jetzt, dass ich mich in meiner langen Beziehung selbst verloren habe. Alles war schön, das Glück war wirklich riesengroß. Wir haben viel gemeinsam gemacht. Und genau da liegt der Punkt: Es ist DEIN Leben! Niemand anders, nicht mal dein Partner, wird es für Dich leben. Also tue (auch in einer festen Beziehung) genau das, was DIR gefällt. Kompromisse sind dabei wichtig. Sich für den anderen in Schräglage zu begeben ist Ok, aber sich gegeneinander zu verbiegen bringt keinem von Euch beiden etwas. Eine solche Beziehung werde ich nie wieder führen.
Das anzeige, was ich von meiner nächsten Partnerin erwarte ist Ehrlichkeit und den Verstand für ihr eigenes Leben ohne meins dabei zu vergessen, ohne meins dabei in den Vordergrund zu stellen. So werde ich es auch halten. Alles andere folgt daraus.
Lieber gemeinsam für sich leben, als alleine zu zweit. Wenn jeder seins macht, folgt daraus die Gemeinsamkeit, weil man über das erlebte erzählen kann.
"Ihm, den ich liebe, wünsche ich Freiheit, sogar vor mir selbst." - Anne Morrow Lindbergh
Also Timmey, denk nicht drüber nach: Warum ist es nicht mehr oder was war der Auslöser, Grund für die Trennung? Denk vielmehr drüber nach: Was hat Dir gefallen und was nicht und lerne daraus?
Sowohl dumme als auch kluge Menschen machen (schlimme) Fehler. Der Unterschied zwischen beiden ist jedoch, dass der kluge Mensch einen Fehler nicht zweimal macht.
Danket dem Herrn, dass wir Fehler machen, damit wir klüger werden!
Oder anders gesagt:
"Am auffälligsten unterscheiden sich die Leute darin, dass die Törichten immer wieder dieselben Fehler machen, die Gescheiten immer wieder neue." - Karl Heinrich Waggerl