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Schon GEZahlt?
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 14 Jun 2007, 19:03
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2. Schein  
Punkte: 141
seit: 25.10.2004
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Ich hab beim Thema GEZ Verständnisschwierigkeiten. Ich versuch das jetzt mal nachzuvollziehen: Die GEZ gibt es, damit irgendwer das Geld für die ÖRs eintreibt. Das muss gemacht werden, weil die ÖRs zur nicht-privatisierten (-> unmanipulierten) Rundfunk-Grundversorgung der Deutschen (genauer: "in Deutschland") eingesetzt sind, und sich theoretisch NICHT aus Werbung finanzieren dürfen, damit die "private" Unabhängigkeit gewahrt bleibt, dh. damit sich kein Wirtschaftskonzern in diese Sender einkaufen kann, sie damit unter Drucken setzen könnte und letztlich das Programm bestimmen würde. Also diesen Gedanken finde ich soweit nicht schlecht: Ich als Deutscher in Deutschland habe das Recht unzensierte/unmanipulierte deutsche Radio- und Fernseh-Programme zu empfangen, damit ich nicht verdumme und von der Welt was mitkrieg. Dass das irgendwie bezahlt werden muss, ist klar. Dass es kein manipulativer Wirtschaftskonzern oder der Weltwirtschaftskonzern "Deutschland" sein darf, der das finanziert, ist auch klar. Offensichtlich hat die GEZ an dieser Stelle ihre Daseinsberechtigung. Ein neutraler Verein ohne Rechte sondern nur mit Pflichten, der sowohl vom Staat als auch von den ÖRs dazu genötigt wird, seinen Job zu machen und bitteschön die Rundfunk-Grundversorgung zu sichern, indem er unabhängiges Geld eintreibt. Die GEZ macht ihren Job ziemlich gut - das ist offensichtlich. Wer seinen Job jedoch nicht gut macht, sind die ÖRs, die statt der qualitativen unmanipulieren Programme, die uns Deutschen gesetzlich zugesichert sind, unqualitative Pseudosendungen produzieren, die nicht vom Inhalt sondern von ihrer ganzen Art manipulierend sind, weil sie mich (mit wenigen Ausnahmen) weder bilden noch am aktuellen Weltgeschehen teilnehmen lassen, dh. mich nicht interessieren und häufiggenug bestenfalls einen annehmbaren "Entertainment-Wert" für IQ<100-Leute haben. Ich muss mich "an das Fernsehn anpassen", wenn ich mein Recht auf Rundfunk nutzen will, und dafür soll ich bezahlen? Das geht doch nicht! Stimmt, denn so ist es ja auch nicht: Ich zahle nicht dafür, dass ich diese Programme sehe/höre oder im weitesten Sinne wahrnehme, und ich zahle auch nicht dafür, dass ich von meinem Rundfunk-Recht gebrauch machen darf (das wäre ja noch schöner). Nein, ich zahle für den Besitz von Geräten, durch die ich mich zur Teilnahme am Rundfunk überhaupt qualifiziere, was jedoch der falsche Ansatz ist, wie ich finde, denn viele Geräte besitzen beispielsweise mehr als nur eine Funktion. Man mag es kaum glauben, aber mit meinem kleinen Schwarz-Weiß-Fernseher und der verbogenen Zimmerantenne kann ich viel mehr als nur die ÖRs empfangen. Beispielsweise empfange ich damit auch RTL und ProSieben und andere terrestrische Privatsender, wobei ich für diese KEIN Geld bezahlen muss - nebenbei bemerkt. Ebenso kann ich mit meinem Hörfunkgerät auch von A nach B fahren, sofern es sich dabei um eines dieser modernen Radios handelt, um die man - vermutlich aus Einfallsreichtum - unter dem Motto "Pimp-My-Radio" ein Auto gebaut hat. Auf der anderen Seite gibt es Geräte, die nicht als "empfangsbereite Rundfunk-Geräte" anerkannt werden, mit denen ich dennoch ÖRs empfangen kann, wie beispielsweise Receiver und Video-Recorder. Wer kennt es nicht: Der Fernseher läuft auf AV (dh. ohne die Tuner-Funktion, die den Fernseher zum "empfangsbereiten Rundfunk-Gerät" macht), und der SAT-Receiver übernimmt den eigentlich Empfang des Programms. Diese Tatsache liegt wiederum nicht an der GEZ sondern am Gesetzgeber, der nicht in der Lage ist, entsprechende Gesetze eineindeutig zu formulieren, oder vielmehr allgemein nicht in der Lage ist, das Rundfunk-Recht der Deutschen auf praktikable Grundlagen zu stellen.
Mein Fazit: Regt euch nicht über die GEZ auf, denn die kann im weitesten Sinne nichts dafür, dass es sie gibt. Regt euch lieber direkt über die ÖRs auf, die sich nicht an den Fernseh-Staatsvertrag halten und Gülle am laufenden Bande produzieren. Und regt euch über den Gesetzgeber auf, der keine vertretbaren Regelungen findet.
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