Zitat(Chris @ 20 Oct 2009, 09:55)
Wir haben letztens darüber diskutiert, ob es denn überhaupt möglich sei, den ganzen Atommüll in die Sonne zu schießen. Ganz konnten wir das nicht lösen. Wir waren uns z.B. unsicher was passiert, wenn eine Rakete explodiert. ...

@ Chris:
Was das ins Weltall pusten angeht, so hat man als Stromgeneratoren in ausgewählten Raumsonden bereits mehrfach so genannte Radionuklidbatterien (auch Radioisotopengeneratoren genannt) in den Himmel geschossen. Soll heißen, das die entsprechenden Risiken und Schutzmechanismen vom Prinzip her nicht unbekannt sind. Das so ein kleiner Generator für ne Forschungssonde ein anderes Kaliber ist als ein paar Tonnen alte Brennstäbe ist klar. Ergo, wäre es einfach und risikolos, hätte man es bestimmt schon gemacht.

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Um es für das folgende gleich vorweg zu nehmen, damit man es nicht „mühevoll“ zwischen den Zeilen herauslesen muss:
- ja, ich bin, was diese Thematik anbelangt, nicht objektiv und hochgradig voreingenommen,
- ja, ich werde meine Meinung ohne Toleranz gegenüber der anderen Seite darstellen,
- ja, ich werde dabei hinsichtlich Ausdrucksweise und der Vorwürfe gegen andere im Ton vergreifen.
Wer damit ein Problem hat und ins „mimimi“ verfällt … niemand zwingt Dich weiter zu lesen.
Insgesamt ist die Diskussion hier leider zwecklos – eine Menge „kurzsichtiger“ Menschen hat die Weichen für die nächsten 4 Jahre auf die Farben schwarz gelb gelenkt.

Der Ausstieg aus einer der kritischsten Energieformen mit (trotz allem bisherigen Wissen) nicht vollständig absehbaren Folgen ist damit gestoppt. DAS KIND IST - SCHON IM BRUNNEN LIEGEND – NOCH MAL RICHTIG SCHÖN TIEFER GERUTSCHT. Punkt.
Ich finde den vorgenannten Ausspruch „sicher als … ist nicht sicher“ doch sehr interessant, reizt er mich doch zu folgender Überlegung:
Wie sicher sind wir in unserem tollen, technisch hoch standardisierten, so gebildeten Deutschland? Wenn die ‚Idioten’ in Russland, Kasachstan, Südafrika, Niger usw. beim Abbau und / oder Umgang natürlich schlampen, ist es ja klar, das sie den Scheiß haben. Selber schuld!
Und mal ehrlich – wenn mein superheiser drölfzig – Pentium – Ubuntu – Rechner im Pauschalmiete/-nebenkosten – StuWe – Zimmer wieder mal die Nacht mit roundabout 200 – 300 W durchläuft, wäre mir der leukämiekranke Mädchen in Tomsk oder der an Krebs verreckende Neger-Minenarbeiter auch relativ egal. Schließlich machen die das beim Abbau im so tollen Kanada oder Australien doch ‚soviel besser und unschädlicher’

Und schließlich haben wir in Deutschland unsere „Uranlöcher“ in Thüringen und Sachsen – EU-Fördermittel und BUGA sei dank – auch ‚unschädlich’ zugeschüttet. Hätten die ja auch machen können …
Und überhaupt, bald ist ja wieder Weihnachten – dann spende ich ja wieder meine 20 Euro für arme, hungernde Negerkinder und an die Tschernobyl-Opfer-Kinder in der Ukraine … ich bin ja so toll

… und vor meiner Haustür ist es ja so schön sauber …
… ist vor meiner Haustür wirklich so sicher und auch sauber

Ich hatte das ‚besondere’ Vergnügen 1998 – 2000, dass die Hauptfächer in meinem ersten Studium mit den ‚Strahlenschützern’ des gleichen Jahrgangs zusammengelegt waren - gut, es gab ja auch einige Parallelen. Und die Vorlesungen zu Strahlentechnik, Strahlenschutz sowie die zugehörigen Messtechnik- und Dosimetrie – Praktika haben mich nicht unbedingt dümmer gemacht.
Nebenbei hat man auch ein paar ‚interessante’ Personen und deren Betätigungsfeld kennen gelernt, Person, die heute noch aktiv sind …
…und das nicht viele Kilometer in anderen Ländern entfernt, sondern blöderweise bei uns vor der Nase

Mir fällt es sehr schwer von überhaupt „sicherer als …“ zu sprechen, wenn ein Professor, der Studenten etwas Strahlentechnik und Sicherheit vermittelt, in seiner Vitrine im Wohnzimmer schicke Steine gelagert hat, die in ein abgeschirmten Schrank unter Verschluss gehörten … und trotz Krebs nix begriffen hat.
Wenn ein Schweinefirma im Nord-Westen der Dresdner Heide (und ich meine damit nicht das FZR Rossendorf) Praktikanten bestimmte Abfälle und Produkte messtechnisch erfassen läst, was zur Folge hat, dass diese ursprünglich als strahlenexponierte Personen der Kategorie B gestuften und überwachten Leute nach diesem einen Einsatz ‚über Nacht’ zu Kategorie A Personen ‚gemacht’ werden (müssen) und sich deren offiziell möglichen Einsätze für den Rest des Jahres – sagen wir mal sehr deutlich – minimiert haben, obwohl die Person für die Einstufung nach A nie vorgesehen waren.
Mir fällt es schwer an den deutschen Sicherheitsstandart zu glauben, wenn Angaben für den TÜV „frisiert“ werden, um die Erlaubnis für den Betrieb und die Erweiterung der Bestrahlungsquelle zu behalten, wenn die Kosten für die Sicherheit dem betriebswirtschaftlichen Interesse dieses Unternehmens entgegenstehen – und das mitten im „Gewerbegebiet“ ohne großartige Zugangsbeschränkung. Man will schließlich Geld verdienen.
Der Dreck liegt vor der eigenen Haustür … der ‚Krebs’ kann nicht unterscheiden ob du als UPS-Fahrer im Gewerbegebiet auslieferst oder als Neger Uran aus dem Berg klopfst, ‚Leukämie’ weis nicht, ob Deine Tochter Irina oder Claudia heißt – sie fragen nicht

Ich zähle mich absolut nicht zu den radikalen Atomkraftgegnern, die alles verteufeln was auch nur mit Strahlung zutun hat, aber solange privatwirtschaftliche Interessen und hohlköpfige Politik und kurzsichtige Gier der Verantwortung und der Vernunft entgegensteht, solange diese Technologie auf dem Rücken der Allgemeinheit von den Folgekosten und der Verantwortung entkoppelt ist, so lange kann und will ich das nicht akzeptieren.
Es würde mich schon sehr interessieren, ob die promovierte Diplomphysikerin in Berlin bereitwillig ein Fass aus der Asse in Ihrem Garten deponieren würde – genauso freiwillig, wie sie sich den „2. Klasse – Impfstoff“ von Ihrer Hausärztin spritzen lässt? Oder Spaß-Liberalo-Guido, ob er sich ein paar Fässer mitnimmt – Piss-Gelb steht im doch so gut