Zitat(Chris @ 15 Jul 2006, 12:43)
Nunja, worauf der Professor hier hinauswill ist sicher nicht, dass er himmelhochjauchzend ohne Kritik verehrt wird und alle vor ihm buckeln müssen. Wo es hier hapert, und das hat fast nichts mit dem Professor zu tun, außer, dass dieser unendlich viel mehr Mails bekommt, als ein Durchschnittsbürger, ist, dass die Menschen nicht mehr zur Kommunikation fähig sind.
Zumindest nicht über das Medium Email. Man vernachlässigt konsequent, was einem zum Thema Rechtschreibung und Grammatik in der Schule beigebracht wurden. Man verwendet Wörter, die einen starken Kontextbezug haben (z.B. Jugendsprache) und vom Gegenüber misinterpretiert werden können. Das selbe gilt für Abkürzungen, denn eine Abkürzung ist auch nur allgemeintauglich, wenn sie allgemein anerkannt ist. Hinzu kommen Nutzer, die völlig die Gegebenheiten des Kommunikationspartners vergessen, und z.B. den Briefkasten mit völlig überdimensionierten Dateien zustopfen oder ihn mit unbekannten Details zuschütten, ohne diese zu erklären. Auch gibt es ein paar Unhöflichkeiten, um sich einen besseren Status zu erschleichen, die wir hier aber nicht unter die generellen Probleme fallen lassen, da man es auch gemeinhin als Werbung bezeichnen könnte, zumindest tut man dort auch nichts anderes.
Im Groben und ganzen also Fehler in der Kommunikation, die ich auch nicht in meinem Briefkasten sehen möchte und die ein Student, der ja angeblich gut ausgebildet ist, vermeiden können sollte.

was hat die ausbildung mit den sprachlichen fähigkeiten der studenten zu tun?
man kann auch mit ner 4 im deutsch-abi ein fähiger ingeneur werden. was ist an den zu großen dateien auszusetzen, wenn man davon ausgeht, dass sie wohl bei ner bewerbung nicht aus niederen absichten herraus geschickt wurden, inhaltlich ok sind und man an als jurist auch nicht zwingend über resourcenschonende bildformate aufgeklärt sein muss?
kann man sowas als grundwissen vorraussetzen und auf der anderen seite dem professor nachsehen, dass er latex nicht kennt, obwohl er ja in seinem beruf sicher öfters mal scripte erstellt, also damit berufsmäßig zutun haben dürfte?
mal was am rande: die ausbildung hat offenbar nicht viel mit praktischen fertigkeiten zu tun...
wenn man jede woche sieht, wie elektrotechnik- oder informatikprofessoren ihre inkompetenz unter beweis stellen, indem sie es nicht schaffen ihren laptop an den beamer anzuschließen oder wenigstens die knöpfe zu bedienen, mit denen man die tafel hoch- bzw runter fährt oder die jalousinen schließt, wie professoren nach zig jahren nach eigener aussage immernoch nicht herausgefunden haben, warum der bildschirm nach einer viertelstunde immer so schwarz wird und da nur noch das windows-XP logo über den bildschirm springt, neeeeee dann muss man einfach zu schluss kommen, dass intelligenz meist nur partiell ist und die 'ausbildung' wirklich 0 mit den anforderungen des echten lebens zu tun hat
und wenn man sowas schon nicht von den professoren verlangen kann, wie dann bitteschön von den studenten?
wobei ich nicht abstreiten möchte, dass diese ausgewählten emails wirklich zum gruseln waren, aber sicherlich nicht der normalfall...
und wenn unter tausenden emailschreibern ein paar mit verkümmerten sozialen synapsen sind, dann find ich das nicht unbedingt erstaunlich
aber man muss den professor ja loben, dass er sich den emails überhaupt stellt und nicht, wie mein ehemaliger matheprof gleich am ersten tag dem publikum erklärt, dass er sowieso keine emails beantworten wird und man deswegen auch keine schreiben braucht...
und für rückfragen stehe er auch nicht zur verfügung, weil die studenten ja eh nie zuhören und er das fast immer schon in der vorlesung erklärt habe... man hätte lediglich ordentlich zuhören müssen... sollte dem nicht so gewesen sein, dann sei es immernoch die pflicht des studenten sich selbst weiterzubilden und er hätte ja spätestens dort versagt