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SHARK
Da ich gerade diesen Artikel gelesen habe, drängt sich mir die Frage auf: Warum verdienen die damit Geld?

Ich achte bei keinem dieser kostenlosen Angebote auf irgendwelche Werbung, ich klicke sie weder an, noch kaufe ich mir irgendwas, ja ich drücke sie oft sogar entnervt weg.
Sie beeinflußt auch nicht mein Kaufverhalten. Und Daten, ja schön, ein fetziger Kunstname steht schön eingereiht unter tausend anderen und die dazugehörige Emailadresse wird konsequent von zig Filtern in Sachen Spam bereinigt.

Achtung, nun Multiplikator: Ich kenne auch niemanden der das tut.

Ist das der erneute Weg "überflüssiges Geld" zu verbraten, wie bei der ersten "Web"-Blase? Ist das Internet das "Neu-Schwanstein" des Geldadels?
loco
Zitat(SHARK @ 25 Oct 2007, 20:32)
Sie beeinflußt auch nicht mein Kaufverhalten.

schwer zu glauben
Magic_Peat
Super Antwort Loco. Beweis doch mal das Gegenteil!
loco
wenn du ehrlich zu dir selbst bist und mal genau darüber nach denkst, wirst du die antwort schon selbst finden wink.gif
Magic_Peat
Zitat(loco @ 25 Oct 2007, 20:46)
wenn du ehrlich zu dir selbst bist und mal genau darüber nach denkst, wirst du die antwort schon selbst finden wink.gif
*

Falsch. Wenn du behauptest es würde sein Kaufverhalten beeinflussen bildest du dir ein sein Kaufverhalten zu kennen und zu wissen dass es sich verändert hat.
DAS ist schwer zu glauben wink.gif
Chris
Im Moment ist es einfach so, dass Firmen für Onlinewerbung Geld bezahlen. Und andere Leute nehmen dieses Geld gerne. Und deswegen funktioniert das ganze. Wenn Google nicht mehr den Markt der Onlinewerbung dominiert und erste Statistiken auftauchen wieviel Gewinn wirklich durch Onlinewerbung erwirtschaftet wird, wird dies in sich zusammenzubrechen.

Im Moment ist es aber vor allem wichtig möglichst viele Menschen dauerhaft zu erreichen, wie dies auf eben solchen Portalen wie Facebook der Fall ist.
loco
Zitat(Magic_Peat @ 25 Oct 2007, 20:50)
Falsch. Wenn du behauptest es würde sein Kaufverhalten beeinflussen bildest du dir ein sein Kaufverhalten zu kennen und zu wissen dass es sich verändert hat.
DAS ist schwer zu glauben wink.gif

1. hab ich hier garnix behauptet
2. um dir mal bisschen auf die sprünge zu helfen..

was hast du denn für ein handy in deiner hose? von wem is die hose? steckt evtl noch n mp3 player drin? von wem? stellst du mir die obige frage von einem laptop aus? von wem is der denn? mit was für waschmittel wäscht deine mutter? dein vater kuckt über was für einen fernseher ein fußballspiel? usw.

ich könnte hier ewig schreiben, das stichwort heißt einfach markenbildung shifty.gif

edt. dazu werden alle erdenklichen informationskanäle genutzt, auch das inet, dürfte klar sein wink.gif
Magic_Peat
Indem du auf:
Zitat(SHARK @ 25 Oct 2007, 20:32)
Sie beeinflußt auch nicht mein Kaufverhalten.
*

geantwortet hast:
Zitat(loco @ 25 Oct 2007, 20:35)
schwer zu glauben
*

Hast du sehr wohl behauptet dass Werbung sein Kaufverhalten beeinflusst.

Das Handy in meiner Tasche war das billigste, die Hosen trage ich weil sie mir gefallen, den Computer habe ich nach und nach aus Einzelteilen zusammengekauft wenn sie leistungsfähiger waren als die alten und ich grad genug Geld hatte. Und die Fernseher im Haus sind bunt durchgemischt und wurden gekauft weil sie unseren Preis/Leistungsvorstellungen entsprachen. Und wie auch alles vorher aufgezählte entsprach auch mein mp3 Player einfach genau den Ansprüchen die ich an das Produkt hatte.
Nichts von dem wurde durch Werbung beeinflusst. Und ich finde auch nichts in meinem Besitz was irgendwie wegen der Marke gekauft wurde. Ich halte diene Aussage einfach für Schwachsinn, weil sie so klingt als würde sich jeder von Werbung, Marken und Trends beeinflissen lassen. Das ist einfach nicht so.
NEO.POP
also bei mir heißt das stichwort eher preis-leistung
Chris
Für bestimmte Sachen braucht es einfach keine Werbung mehr. Weil es genügend Möglichkeiten gibt, sie zu vergleichen. Andere Sachen liegen einfach außerhalb der Reichweite und es braucht Werbung um sie überhaupt bekannt zu machen. Die Entscheidung wird aber nicht aufgrund der Werbung fallen, sondern aufgrund der vorliegenden Fakten.
SHARK
das es marken und marken-marketing gibt ist klaro loco. nehmen wir mal einfach die sehr süffisante aussage von spiegel-online:
"Und doch wirft sie die Frage auf, wie Microsoft den fiktiven Facebook-Wert von 15 Milliarden US-Dollar rechtfertigen will. Um so viel mit Anzeigenverkäufen einzunehmen, müsste mit jedem der derzeit noch fiktiven Facebook-Nutzer ein Umsatz von 50 Dollar erzielt werden. Ein sehr sportliches Ziel für ein kostenloses Web-Portal, zumindest aus heutiger Sicht."

Desweiteren: Wer sagt das ich das Produkt eben dort wahrgenommen habe? Außerdem muß man immer die Grundhaltung des Tuns betrachten. Also warum bin ich gerade im Netz? Wenn ich etwas suche, wenn ich chatten möchte, wenn ich mich informieren möchte, dann möchte ich garantiert nicht gestört werden. Und in diesem Fall kann ich es auch wegklicken oder durch Nichtachtung strafen. Anders als beim TV. Kommt dort was interessantes, dann muß ich die Werbung mitnehmen. Klar ich kann auch auf Klo gehen, mir was zu essen machen oder eh eh, was war das noch, ach ja reden. Aber nicht jede Werbepause muß man, hat man Hunger oder ist jemand zum Quasseln da, also gucke ich mir zum x-ten Male die Joghurt-Göre an, mit ihrem Mixaaaaaa.
Ansonsten bilde ich mir doch mein Kaufverhalten durch Vergleichen beim Kauf oder durch Vergleichen bei Tests ...

Oder bin ich da anders?

loco
ja mag sein peat, dass das aktuell nicht mehr zutrifft auf best. personen, aber ich bleib bei meiner behauptung, dass jeder irgendwann einmal irgendwie durch werbung beeinflusst wurde..
weiterhin behaupte ich, wo vergleiche fehlen (hat chris schon angesprochen) und der käufer sich mit dem produkt nicht auskennt (damit meine ich funktionsweise o.ä.) und dies aber für irgend eine tätigkeit braucht, die einflusswirkung von werbung höher ist..

@peat, stell dir doch mal vor du musst plötzlich aus irgendwelchen gründen auch immer eine lebensversicherung abschließen (ich gehe jetzt davon aus, dass du keinen marktüberblick hast und dich nicht damit auskennst) zu welchem versicherer gehst du zu erst und schaust dir seine produkte an? danach kannst du meinetwegen anfangen zu vergleichen, aber du wirst zu einem best. als 1. gehen und da fängt der einfluss an..

weitere nennungen.. apple, jamba, adidas..

edt. stellt euch doch mal vor, dass nicht jeder vergleicht oder vergleichen will!
Chris
Nur weil ich Werbung mache, heißt es nicht, dass ich ein schlechtes Produkt habe. Dank dem Internet nimmt die Vergleichbarkeit aber zu. Und gerade wenn ich etwas suche, dann ist Werbung sehr interessant. Immerhin möchte ich das finden, was ich suche. Problematisch ist es nur, wenn das Beworbene nicht zu meiner Suche passt. Dann stört es. Wenn nicht, dann nicht.
Magic_Peat
Ich glaube echt nicht schonmal von Werung beeinflusst worden zu sein, höchstens weil ich am Produkt eh interessiert war. Sagen wir mal es kommt Werbung für nen Film, ich find den Trailer geil und seh ihn mir an... Ist aber ein schlechtes Besipel wenns um Marken geht (mir fällt aber echt keins ein weil ich fast nie fern sehe und bei Werbung immer den Ton ausmache, wegschalte oder irgendwas anderes tue).

Bei ner Versicherung würde ich im Netz nach Vergleichsseiten suchen oder Stiftung Warentest oder ähnliches dazu lesen.
loco
naja wie gesagt, es ist schwer zu glauben, dass man selbst beeinflusst wird, wenn man denkt immer alles aus freien stücken zu machen..
man muss quasi erst selbst herausfinden, wann man mal beeinflusst wurde, dann werden so einige verblüfft sein, wie denn so etwas überhaupt passieren konnte, ich red ja auch nicht von totaleinfluss

aber so wie alles andere in unserer umgebung uns beeinflusst, passiert das mit werbung sicher auch..
ich finde nur, man sollte nicht dagegen mauern, sondern sich damit befassen und umgehen lernen
schildkroet
Zitat(loco @ 25 Oct 2007, 20:35)
Zitat(SHARK)
Sie beeinflußt auch nicht mein Kaufverhalten

schwer zu glauben
*


Joa, das leidige Thema ;-) Jeder behauptet, die Werbung würde ihn nicht beeinflussen. Aber sie lohnt sich... also muss es ja bei ziemlich vielen Leuten geklappt haben. Der Grund ist, dass Werbung unterschwellig funktioniert. Ob man mit Werbung im Web auch die Zielgruppe trifft ist eher fraglich, aber Google arbeitet ja daran. Deswegen spionieren sie euch ja auch aus. Und früher oder später werdet ihr genau die Werbung sehen, die ihr wollt, ob ihr wollt oder nicht shifty.gif
Chris
Nun, man wird in Zukunft sicher in zwei Kategorien Werbung denken.
1. Werbung die Bedürfnisse wecken soll (also ein Produkt, dass ich gar nicht haben will, mir trotzdem verkaufen).
2. Werbung die Bedürfnisse befriedigen soll (mir für ein Produkt, dass ich haben will, eine bestimmte Marke verkaufen).

Google arbeitet sehr stark an letzterer Möglichkeit, die durch Überwachung unserer Wege, Schritte und Wünsche überhaupt erst möglich wird. Man könnte noch nicht einmal sagen, dass diese Art von Werbung schlecht wäre, weil sie uns nur mehr Möglichkeiten für die Auswahl aufzeigt. Es ist quasi die Manipulation des Zufalls unserer Suchergebnisse. Wobei wir ja in gewisser Weise auch jetzt schon bei Suchergebnissen nicht mehr von Zufall sprechen können.
wicked
Zitat(Chris @ 25 Oct 2007, 22:07)
Nun, man wird in Zukunft sicher in zwei Kategorien Werbung denken.
1. Werbung die Bedürfnisse wecken soll (also ein Produkt, dass ich gar nicht haben will, mir trotzdem verkaufen).
2. Werbung die Bedürfnisse befriedigen soll (mir für ein Produkt, dass ich haben will, eine bestimmte Marke verkaufen).


für die leute die im werbesektor arbeiten und etwas hirn im kopf ist es doch jetzt schon viel komplexer... verhältnismäßig 'neu' sind eher die technischen möglichkeiten zur verfeinerung des ganzen.
Keinstein
Indirekter Beweis: Ein Produkt, das nicht im Schaufenster steht, und von dem ich nichts weiß wird mein
Interesse auch nicht wecken, egal, wie gut es ist. Ohne dieses Interesse aber werde ich das Produkt nicht
kaufen. #

Im übrigen sind diejenigen anfälliger für Beeinflussung, die sich für unabhängig halten. Die anderen
können nämlich bewusst gegensteuern (wenn sie wollen).
georg
kleine Einführung ins marketing:

als beispiel: man will in ein restaurant

total set(alle restaurants)
|
awareness set(alle restaurants, die man kennt)
|
evoked(alle restaurants, in die man gehen wöllte)

1. aufgabe der werbung: das restaurant erst mal bekannt machen
2. aufgabe: den potentiellen kunden dazu bringen, das er auch da hingehen würde

ob man sich bei letzterem beieinflussen lässt, darüber kann man streiten. Aber das die werbung einen dazu bringt, bestimmte produkte überhaupt erst mal in sein bewusstsein zu bringen, darüber kann man nicht streiten.

Weiterhin hab ich da noch einen satz aus marketing mitgenommen:
"die hälfte der kosten der werbung sind rausgeschmissenes geld und die andere hälfte wird ihren zweck erfüllen. man wird nur nie wissen, welche hälfte ihern zweck erfüllt hat."
auf gut deutsch: es wird immer werbung geben, die deplaziert ist und ihren zweck vollkommen verfehlt. Es mag auch sein, dass dies gerade für online-werbung gilt.
Aber wenn man weiß, wie man es anstellen muss, wird auch diese werbung erfolg haben.

konkret zu facebook bzw. auch studivz
1. es mag sein, dass bei studenten sowieso nicht viel zu holen ist.
aber die studenten von heute sind die mit dem geld von morgen. und in eine plattform zu investieren, die diese bündelt, erscheint mir nicht allzu dumm
2. momentan ist die werbung noch recht plump gehalten, aber was spricht dagegen kontextsensitive werbung einzusetzen? warum sollten nicht alle studis der tu dresden plötzlich mal infos zu den nächsten veranstaltungen oder infos über die eröffnung eines neuen (versteckten) copy-shops erhalten? Ihr wisst schon...awareness set und so...

nur weil es jetzt noch nich so dolle aussieht, heisst es nicht, dass man damit kein geld verdienen kann.
JoSchu
Zitat(Chris @ 25 Oct 2007, 20:51)
Im Moment ist es einfach so, dass Firmen für Onlinewerbung Geld bezahlen. Und andere Leute nehmen dieses Geld gerne. Und deswegen funktioniert das ganze. Wenn Google nicht mehr den Markt der Onlinewerbung dominiert und erste Statistiken auftauchen wieviel Gewinn wirklich durch Onlinewerbung erwirtschaftet wird, wird dies in sich zusammenzubrechen.

Das bezweifle ich. Fast alle Studien, die sich mit den psychologischen Effekten von Werbung beschäftigen, kommen unabhängig vom Trägermedium zu dem Schluss, dass diese Effekte klein oder schlicht nicht vorhanden sind. Ein Zusammenbruch von TV- und Printwerbemarkt gab es dadurch meines Wissens nicht.

Zitat(Chris @ 25 Oct 2007, 21:08)
Für bestimmte Sachen braucht es einfach keine Werbung mehr. Weil es genügend Möglichkeiten gibt, sie zu vergleichen. Andere Sachen liegen einfach außerhalb der Reichweite und es braucht Werbung um sie überhaupt bekannt zu machen. Die Entscheidung wird aber nicht aufgrund der Werbung fallen, sondern aufgrund der vorliegenden Fakten.
*

Das ist meines Erachtens die einzige Wirkung, die man Werbung mit Sicherheit zuschreiben kann - sie informiert. Wie schon richtig geschrieben wurde: Um ein Produkt einer bestimmten Firma zu kaufen, muss ich es erst einmal kennen. Und dieses Kennenlernen kann Werbung leisten.
Chris
Zitat(JoSchu @ 26 Oct 2007, 11:58)
Das bezweifle ich. Fast alle Studien, die sich mit den psychologischen Effekten von Werbung beschäftigen, kommen unabhängig vom Trägermedium zu dem Schluss, dass diese Effekte klein oder schlicht nicht vorhanden sind. Ein Zusammenbruch von TV- und Printwerbemarkt gab es dadurch meines Wissens nicht.
*

Psychologische Effekte. Das interessiert doch keinen, der Werbung kauft. Das einzige was denjenigen interessiert, der Werbung kauft, ist der Rücklauf. Und der ist sowohl bei Plakatwerbung als auch bei Internetwerbung vorhanden. Bei Internetwerbung kann man das ganze in Klicks nachvollziehen, wenn man aggressiver rangeht, auch in wirklichen Kaufentscheidungen (siehe z.B. Amazon).

Was also eine Studie ganz klar beweisen muss ist, dass a) die Produktvergleichsseiten völlig ausreichen, um die Bekanntheit der Produkte zu erhalten und b) die Werbung mehr kostet als sie einbringt.
JoSchu
Na was sind wohl psychologische Effekte?
* Attraktivitätsänderung des Produkts
* Beeinflussung der Kaufentscheidung des Kunden

Was willst du denn bitte mit Klicks nachweisen, außer das die Leute auf deiner Seite waren?
Keinstein
Was waren das für Studien? Die Methoden würden mich mal interessieren.

Wenn die Effekte so groß wären, dass sie tatsächlich messbar sind, dann wäre die Werbung wieder
ineffektiv. Man würde sich einfach bewusst gegen das Produkt entscheiden. Wer will sich schon gern
vorschreiben lassen, was er zu kaufen hat?
Silenzium
Hmm...
JoSchu
Zitat(Keinstein @ 26 Oct 2007, 16:15)
Wenn die Effekte so groß wären, dass sie tatsächlich messbar sind, dann wäre die Werbung wieder
ineffektiv. Man würde sich einfach bewusst gegen das Produkt entscheiden. Wer will sich schon gern
vorschreiben lassen, was er zu kaufen hat?
*

Ähm. Hä?
Unterliegst du etwa dem Irrtum, etws muss dem Menschen bewusst sein, damit des für den Psychologen messbar ist und schlussfolgerst daraus, wenn die Menschen den Einfluss der Werbung bemerken würden, würden sie aktiv dagegen handeln?
marco
Zitat(Magic_Peat @ 25 Oct 2007, 21:19)
Ich glaube echt nicht schonmal von Werung beeinflusst worden zu sein,
*


aber woher nimmst du dann den preis-leistungsvergleich?
nur aus den fakten, die der hersteller angibt? oder beziehst du nicht auch den namen des herstellers mit ein? denkst du nicht, dass ein SONY-produkt besser is, als ein biligteil vom no-name-hersteller?
bei mir ist es immer so, dass ich schon vergleiche... und wenn ich der meinung bin, dass der markenvorteil den preisunterschied rechtfertigt, dann kaufe ich die marke... wenn ich ein markenprodukt überteuert finde, so kaufe ich doch lieber das noname-ding...



Zitat(Magic_Peat @ 25 Oct 2007, 21:19)
Bei ner Versicherung würde ich im Netz nach Vergleichsseiten suchen oder Stiftung Warentest oder ähnliches dazu lesen.
*


und dann nimmst du lieber eine unbekannte von irgendjemanden, von der du keine ahnung hast, als für etwas mehr eine bei der allianz oder axa oder achener und müncher oder... kann ich dir nicht wirklich glauben...
Chris
Zitat(JoSchu @ 26 Oct 2007, 15:58)
Na was sind wohl psychologische Effekte?
* Attraktivitätsänderung des Produkts
* Beeinflussung der Kaufentscheidung des Kunden

Was willst du denn bitte mit Klicks nachweisen, außer das die Leute auf deiner Seite waren?
*

Die beiden von dir angeführten Effekte sind gerade in Feldversuchen sehr schwer nachzuweisen. Ich hingegen kenne schon einige psychologische Studien, die die Attraktivitätsänderung eines Produktes sehr wohl nachweisen (z.B. anhand der anbietenden Person - sympathisch, unsympathisch).

Und was lässt sich mit Klicks nachweisen? Eine ganze Menge. Das simpelste ist, dass die Leute auf den Link geklickt haben (im Vergleich mit den Impressions der Anzeige lässt sich dadurch die Attraktivität ermitteln). Geht man weiter und überwacht die Session, lässt sich nicht nur nachweisen, wie oft jemand auf deinen Link geklickt hat, und wie lange er sich dann auf deiner Seite aufgehalten hat. Verfügt man sogar über einen Onlineverkauf, kann man durchaus eine Verbindung zwischen Klick und Verkauf herstellen. Mittels Cookies lassen sich die Sessions sogar auf wiederkehrende Besucher ausweiten und somit feststellen, welche Werbung zu häufig wiederkehrenden Besuchern führt.
JoSchu
Allein aus den Kaufentscheidungen könnte man den Effekt von Werbung ermitteln. Und für deren Erfassung brauch ich keine Klicks.
Wie lange ich auf einer Seite bleibe, sagt gar nichts darüber aus, wieviel Aufmerksamkeit ich ihr schenke. Vielleicht liegt die 2 Stunden irgendwo im Hintergrund, während ich mir wichtige Seiten besuche. Vielleicht bin ich Essen gegangen, nachdem ich die Seite aufgerufen habe und der PC flimmert alleine vor sich hin.
Bei wiederkehrenden Besuchen stellt sich die Frage, ob die auch durch Werbung generiert werden oder sich die Motivation dazu nicht doch aus anderen Faktoren ergibt.
Klicks zur Effekterfassung von Werbung heranzuziehen ist genauso sinnvoll wie soziale Variablen zu monetarisieren.
Keinstein
Zitat(JoSchu @ 26 Oct 2007, 20:41)
Ähm. Hä?
Unterliegst du etwa dem Irrtum, etws muss dem Menschen bewusst sein, damit des für den Psychologen messbar ist und schlussfolgerst daraus, wenn die Menschen den Einfluss der Werbung bemerken würden, würden sie aktiv dagegen handeln?
*

Nö, ich behaupte nur, dass viele Dinge von außen nur Durch den Filter des Bewusstseins -- was auch immer das sein mag -- eines anderen Menschen zugänglich sind, insbesondere die, die per Umfrage ermittelt werden. Da geht schon viel verloren. Wird der Einfluss dieses Filters signifikant überschritten, kann ein kritischer Mensch durch Selbstbeobachtung diesen Effekt merken.

Außerdem schlussfolgere ich nicht, sondern setze voraus, dass Menschen sich Einflüssen widersetzen, die ihren eigenen Zielen entgegenstehen. Das ist zugegegben eine ziemlich starke Voraussetzung, aber sie ist zumindest teilweise erfüllt.

Zitat(JoSchu @ 27 Oct 2007, 10:09)
Wie lange ich auf einer Seite bleibe, sagt gar nichts darüber aus, wieviel Aufmerksamkeit ich ihr schenke. Vielleicht liegt die 2 Stunden irgendwo im Hintergrund, während ich mir wichtige Seiten besuche. Vielleicht bin ich Essen gegangen, nachdem ich die Seite aufgerufen habe und der PC flimmert alleine vor sich hin.*

Dann werden während der 2 Stunden keine weiteren Seiten aufgerufen. Das lässt sich doch auch mit erfassen und einbeziehen

Zitat(JoSchu @ 27 Oct 2007, 10:09)
Bei wiederkehrenden Besuchen stellt sich die Frage, ob die auch durch Werbung generiert werden oder sich die Motivation dazu nicht doch aus anderen Faktoren ergibt.*

Ich würde sagen, das ist nicht Aufgabe von Internetwerbung. Die soll Dich motivieren, dass Du ein erstes Mal auf die Seite kommst. Den Rest muss die Seite schon selber leisten. Wenn die Werbung gut ist, kommst Du sehr oft ein erstes Mal auf dieselbe Seite. Wenn die Seite gut ist, wirst Du wiederkommen und dann kann Dich die Werbung daran erinnern, dass Du das wolltest. Dann heißt der Klick zwar nicht, dass Du ein neuer Erstnutzer bist, sondern, dass erfolgreich verhindert worden ist, dass Du woandershin abwanderst.

Zitat(JoSchu @ 27 Oct 2007, 10:09)
Klicks zur Effekterfassung von Werbung heranzuziehen ist genauso sinnvoll wie soziale Variablen zu monetarisieren.*

Klicks sind ein unmittelbarer Effekt von Werbung, insofern sagen sie etwas aus. Was der Werbende aber haben möchte ist eine Vielzahl von mittelbaren Effekten, deren Messung tatsächlich schwierig ist, bzw. die nur sehr grob beschreibbar sind. Welchen Zusammenhang Werbung mit Produkten hat/haben sollte, ob eine geeignete Zielgruppe angesprochen wird, ob eine gewisse Ehrlichkeit ausgestrahlt wird ... das sind dann durchaus Faktoren, die schwer zu fassen sind.
Magic_Peat
Zitat(marco @ 27 Oct 2007, 00:40)
aber woher nimmst du dann den preis-leistungsvergleich?
nur aus den fakten, die der hersteller angibt? oder beziehst du nicht auch den namen des herstellers mit ein? denkst du nicht, dass ein SONY-produkt besser is, als ein biligteil vom no-name-hersteller?
*

Ja, aus den Fakten die ich über das Produkt in Erfahrung bringe. Beispiel mp3 Player: Wie viel passt rauf? Eingebauter Akku oder Batterie? Wie lange läuft der mit einer Batterie? Braucht man nervige Software um die Musik zu übertragen?...usw. Alles Dinge die man im Netz oder im Elektronikmarkt in Erfahrung bringen kann.
Und nein, ich glaube nicht dass ein Markenprodukt besser sein muss als ein NoName Hersteller. Wenn der NoName das leistet was ich brauche kauf ich den, wenn nicht dann eben das andere. Ganz einfach. Bei meinem mp3 Player war es im Vergleich dann eben so dass ich einen von Sony gekauft hab weil der (zu der Zeit) den meisten Speicherplatz und die beste Akkulaufzeit hatte. Mit der Marke selbst hatte das nichts zu tun sondern mit dem was drin ist. Die "billigen" konnten mir das nicht bieten (und über den Preis brauchte ich dieser Tage dank Bundeswehr keine Gedanken machen).

Ich finde aber auch dass Marken ja nicht Marken geworden sind weil sie schlechte Produkte entwickelt haben.

Zitat(marco @ 27 Oct 2007, 00:40)
und dann nimmst du lieber eine unbekannte von irgendjemanden, von der du keine ahnung hast, als für etwas mehr eine bei der allianz oder axa oder achener und müncher oder... kann ich dir nicht wirklich glauben...
*

Wenn sich diese im Vergleich auf der Vergleichsseite als am besten für mich herausstellt...na sicher doch! Was ist daran schwer zu glauben?
Chris
Zitat(JoSchu @ 27 Oct 2007, 10:09)
Allein aus den Kaufentscheidungen könnte man den Effekt von Werbung ermitteln. Und für deren Erfassung brauch ich keine Klicks.


Wie will ich aus den Kaufentscheidungen den Effekt der Werbung ermitteln? Ich bräuchte eine unabhängige Kontrollgruppe um festzustellen, ob aufgrund der Werbung mehr oder weniger gekauft wurde. Kann ja auch sein, dass einige Leute das Produkt zwar gut, aber die Werbung so aufdringlich/schlecht fanden, dass sie deswegen das Produkt nicht gekauft hätten.

Zitat
Wie lange ich auf einer Seite bleibe, sagt gar nichts darüber aus, wieviel Aufmerksamkeit ich ihr schenke. Vielleicht liegt die 2 Stunden irgendwo im Hintergrund, während ich mir wichtige Seiten besuche. Vielleicht bin ich Essen gegangen, nachdem ich die Seite aufgerufen habe und der PC flimmert alleine vor sich hin.

Das stimmt natürlich. Für eine einzelne Seite. Wenn ich z.b. einen ganzen Onlineshop betrachte, dann lässt sich schon recht gut bestimmen, ob der in Benutzung ist, oder nur irgendwo für längere Zeit geöffnet. Ganz abgesehen davon, dass man noch tiefer in die Materie könnte und auch Maus&Scrollbewegungen abfangen könnte. Sehr interessant in dem Zusammenhang ist das vergrößern und verkleinern von Bildern bzw. Ausklappen von Texten.
Zitat
Bei wiederkehrenden Besuchen stellt sich die Frage, ob die auch durch Werbung generiert werden oder sich die Motivation dazu nicht doch aus anderen Faktoren ergibt.
Klicks zur Effekterfassung von Werbung heranzuziehen ist genauso sinnvoll wie soziale Variablen zu monetarisieren.
*

Ich sag mal Werbung ist immer nur so gut wie das Produkt. Aber ich kann bei wiederkehrenden Benutzern unterscheiden, ob sie durch einen erneuten Klick auf die Werbung wiedergekommen sind oder aus eigenem Anlass die URL aufgerufen haben.

Ich bin der Meinung, dass zwar Klicks noch eine recht unsichere Sache sind, was den Rückschluss auf die Effekte der Werbung betrifft, aber immer noch tausend mal besser, als alle Rückschlüsse die man bei herkömmlicher Werbung (Fernsehen, Briefkasten, Anzeige, Plakat) ziehen kann.
schildkroet
Zitat(Chris)
Zitat(Joschu)
Allein aus den Kaufentscheidungen könnte man den Effekt von Werbung ermitteln. Und für deren Erfassung brauch ich keine Klicks.


Wie will ich aus den Kaufentscheidungen den Effekt der Werbung ermitteln? Ich bräuchte eine unabhängige Kontrollgruppe um festzustellen, ob aufgrund der Werbung mehr oder weniger gekauft wurde. Kann ja auch sein, dass einige Leute das Produkt zwar gut, aber die Werbung so aufdringlich/schlecht fanden, dass sie deswegen das Produkt nicht gekauft hätten.


Ihr habt irgendwie beide Recht, wenn ich das sagen darf. Wenn ein Produkt viel gekauft wird, dann kann das an der guten Werbung liegen, aber auch an einem guten Produkt (bzw. am Bedarf). Ich glaube das Problem ist zu komplex, um die Güte von Werbung einfach an einer Zahl festzumachen.

Es gibt viele Beispiele, bei denen die Kaufentscheidung gar nicht durch die Werbung verursacht wurde ;-) Ich hasse Kinder-Schokoladen-Werbung, auch die von den anderen Produkten der Firma ist furchtbar. Aber das Zeug ist soo lecker *schnief* *leck*
JoSchu
Zitat(Keinstein @ 27 Oct 2007, 10:29)
Nö, ich behaupte nur, dass viele Dinge von außen nur Durch den Filter des Bewusstseins -- was auch immer das sein mag -- eines anderen Menschen zugänglich sind, insbesondere die, die per Umfrage ermittelt werden. Da geht schon viel verloren. Wird der Einfluss dieses Filters signifikant überschritten, kann ein kritischer Mensch durch Selbstbeobachtung diesen Effekt merken.
Zur Messung stehen ja nun wesentlich leistungsfähigere Messinsturmente zur Verfügung als Umfragen (Beispiel: IAT).
Damit ein kritischer Mensch gegen diese Effekt vorgehen kann, muss er erst einmal erkennen, dass es ein von ihm autonomes Unterbewusstes existiert, innerhalb dessen diese Effekte entstehen können. Und gerade die Existenz dieses Unterbewussten versuchst du teilweise zu negieren.
Sieh dir Peat an. Ich möchte kein Urteil darüber fällen, ob er sich nun von Werbung beeinflussen lässt oder nicht. Aber wenn sie Einfluss auf ihn haben sollte, könnte er diesen nie abschütteln, weil er sich diesen Einfluss einfach nicht eingestehen kann.
Zitat
Dann werden während der 2 Stunden keine weiteren Seiten aufgerufen. Das lässt sich doch auch mit erfassen und einbeziehen
Und wer entscheidet, ob in den 2 Stunden niemand vor dem Bildschirm sitzt oder jemand die Seite ganz akribisch betrachtet? Aus dem, was auf dem Bildschirm geschieht, kann man keinerlei Schlussfolgerungen auf das Geschehen vor dem Bildschirm ziehen.

Zitat(Chris @ 27 Oct 2007, 12:15)
Wie will ich aus den Kaufentscheidungen den Effekt der Werbung ermitteln? Ich bräuchte eine unabhängige Kontrollgruppe um festzustellen, ob aufgrund der Werbung mehr oder weniger gekauft wurde.

Verkaufszahlen vor und nach der Schaltung der Werbung in Form einer Zeitreihenanalyse (mehrere Messzeitpunkt vorher und nachher, um Trends und Niveauveränderungen sinnvoll interpretiern zu können).
Zitat
Kann ja auch sein, dass einige Leute das Produkt zwar gut, aber die Werbung so aufdringlich/schlecht fanden, dass sie deswegen das Produkt nicht gekauft hätten.
Es geht doch jetzt explizit um Werbung, da ist das beworbene Produkt doch erstmal zweitrangig.