Zitat(stabilo @ 14 Sep 2007, 16:29)
Was du da geschrieben hast, KANN passieren, aber in dem von mir monierten und in dem aktuellen Posting klang, bzw. klingt es so dogmatisch, als ob es zwangsläufig immer so passiert.

Da hast Du was falsch verstanden. Wenn ich mich zitieren darf:
Zitat(Keinstein @ 13 Sep 2007, 22:53)
Bevor jetzt gleich wieder dagegen geschossen wird: Effekte von außen relativieren das Ganze natürlich. Aber sie wirken gleichermaßen auf Einzelkinder, wie auf Geschwisterkinder. Bei ersteren intensiver, bei letzteren fällt aber etwas von ihren Geschwistern mit ab. Bedenkt also: Es geht hier um den Unterschied zwischen Einzel- und Geschwisterkindern und nicht um den zwischen gebürtigen und Wahldresdnern.

Zitat(stabilo @ 14 Sep 2007, 16:29)
Drum war die Frage nach Quellen, die du immernoch nicht gebracht hast.

Persönliche Gespräche mit Psychologen, Seelsorgern und eigene Beobachtungen. Wenn Du unbedingt was wissenschaftliches haben möchtest: Heinz Hüsser: „Wer philosophiert, lebt besser“, Hörbuch.
Statistiken habe ich keine. Das bringt auch nicht allzuviel, denn die Mathematik kann das nicht wettmachen, was an Philosophie fehlt.
Zitat(stabilo @ 14 Sep 2007, 16:29)
Du kannst nicht alle Einzelkind- und Mehrkindfamilien in irgendwelche Schemen pressen, nur weil es mal hier und da gerade passt.

Doch kann ich. Das nennt man dann wissenschaftlich Abstraktion. Ich muss sorgfältig nachsehen, ob das Schema gerade das ist, was ich brauche. Und dann kann es sein, dass etwas/jemand u.U. in mehrere Fächer passt. Dann muss ich bei der Rückübersetzung in die Realität -- also bei der Konkretisierung -- aufpassen, ob der Schluss aus meinem Schubkastensystem tatsächlich passt. Schubkästen vereinfachen vieles. Dennoch gilt -- wie überall -- das Gesetz von der Erhaltung der Schwierigkeit.
Vorurteile zu haben ist überlebensnotwendig. Das unfaire daran ist, dass wir oft genug in Versuchung geraten andere Leute darauf festzunageln, anstatt die Urteile anzupassen. Das können wir gerne mal diskutieren, wenn Du willst, gehört aber -- glaube ich -- in ein eigenes Thema.
Zitat(stabilo @ 14 Sep 2007, 16:29)
Vor allem zu Behauptungen wie ...
lassen sich bestimmt Gegenbeispiele finden. Frag mal hier im Forum.

Bei jeder noch so wissenschaftlichen Studie gibts Gegenbeispiele, es sei denn, der Sachverhalt ist reine Mathematik. Hier handelt es sich -- wie bei den Sozialwissenschaften überhaupt -- um Beobachtungen und viel Philosophie. Die Statistik selber macht alles einen Kopf kürzer, was zu groß ist und legt die zu kurzen auf die Streckbank. Irgendwie machst Du genau das, was Du mir vorwirfst: Allgemeine Aussagan und Einzelfälle durcheinanderzuschmeißen.
Ich vermute, Du bist angesprungen, weil Du Dich selbst als Gegenbeispiel siehst oder jemanden kennst, den Du als Gegenbeispiel siehst.
Über Dich -- und über Dich Leser auch -- kann ich natürlich keine Aussage treffen, weil ich es nicht weiß. Aber wenn Du Dich als Beispiel oder Gegenbeispiel für die Theorie siehst, dann heißt das allerdings nicht, dass es unbedingt so ist, sondern nur, dass Deine Filter das von Deinem wirklichen Ich übriglassen. Beim Blick von außen besteht natürlich dasselbe Problem.
Wenn Du jemanden als Gegenbeispiel siehst, möchte ich Dich bitten, diese Person zu ermuntern, sich selbst ins Spiel zu bringen. Ich kann mich z.B. daran erinnern, dass mich eine Klassenkammeradin beim im Satire-Aufsatz aufs Korn genommen hat. Meine Lehrerin fand das überhaupt nicht lustig. Ich konnte jedenfalls nichts schlimmes daran finden. Was in dem Aufsatz war, entsprach doch tatsächlich der Wahrheit. Wieviel Wahrheit darin steckte habe ich allerdings erst 10--15 Jahre später begriffen.
Aber ich merke schon wieder: Ich werde erstens persönlich und zweiten OT. Für beides möchte ich mich jetzt schon mal entschuldigen.