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Waldschlösschenbrücke

Aberkennung Weltkulturerbe droht...
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post 10 Aug 2007, 13:29
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6. Schein
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Die Brücke wurde beim BE als "unescogeprüft" beworben.

Gut, man könnte mit falschen Plakaten jeden BE aushebeln, aber dass deswegen noch niemand geklagt hat, wundert mich trotzdem.


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Apprendre à chanter à un cochon, c'est gaspiller votre temps et contrarier le cochon.
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post 10 Aug 2007, 13:40

1. Schein
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Zitat(Gizz @ 10 Aug 2007, 13:24)
es fehlen aber immer noch die anderen beiden brücken die komplett saniert werden müssen. das betrifft nicht nur das blaue wunder -> siehe sanierungsplan

Was willst Du damit sagen? Die Sanierung der anderen Brücken muss doch so oder so gemacht werden. Eine Vollsperrung ist bei den anderen auch nicht angedacht.

Zitat(Gizz @ 10 Aug 2007, 13:24)
chris:
-> stadt hat sich mit den korrekten daten zur wsb um das wke beworben und auch bekommen.

Das ist nicht ganz korrekt. Die Visualisierungen des Aachener Gutachtens sowie von den Brückenarchitekten (die der Stadt so peinlich sind, dass sie sie unter Verschluss hält) gibt es erst seit letztem Jahr.

Zitat(Gizz @ 10 Aug 2007, 13:24)
-> unesco will jetzt aber beim bau der wsb den titel wieder aberkennen
-> offizielle stellungnahme oder untersuchung dazu, seitens der unesco gibt es nicht
-> wahrscheinlichste theorie dazu ist, dass beim prüfungsverfahren fehler durch die isocom gemacht wurden.

Du meinst sicherlich ICOMOS. Ein Hauptproblem liegt darin, dass in den Bewerbungsunterlagen die Brücke unter "ferner liefen" aufgeführt ist, weiterhin ausdrücklich nicht als Hauptverkehrsader ausgewiesen wurde.

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post 10 Aug 2007, 13:41
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Physically Peter
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@ niveau:
war sie ja an diesem zeitpunkt auch -> die unesco hat erst danach "ihre meinung" geändert.
das kann man der stadt wirklich nicht vorwerfen

edit1:
@lausejunge
jap die meine ich und die deren gutachten haben inzwischen bestätigt, das die unterlagen zur wsb vollständig und korrekt waren

und laut sanierungsplan müssen die brücken zur sanierung komplett gesperrt werden, da eine komlettsanierung (also incl widerlager) erfolgen muss -> dazu stand vor ein paar wochen was in der zeitung

edit2:
weil ich vorhin überlesen hab, der induzierte verkehr ist in den offizellen daten mit angegeben und als solcher ausgewiesen.

Dieser Beitrag wurde von Gizz: 10 Aug 2007, 13:50 bearbeitet


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Hier steht nichts



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post 10 Aug 2007, 14:35
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Straight Esh
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Zitat(Gizz @ 10 Aug 2007, 13:24)
-> stadt hat sich mit den korrekten daten zur wsb um das wke beworben und auch bekommen.
-> unesco will jetzt aber beim bau der wsb den titel wieder aberkennen
-> offizielle stellungnahme oder untersuchung dazu, seitens der unesco gibt es nicht
-> wahrscheinlichste theorie dazu ist, dass beim prüfungsverfahren fehler durch die isocom gemacht wurden.

einwände?
*

Tausend Einwände:
1. Die Stadt hat sich nicht mit korrekten Daten zur WSB beworben. Die Daten wurden komprimiert, wichtige Fakten wie Höhe, Breite, Zufahrtswege zwecks der Lesbarkeit weggelassen. Das und noch mehr findet man in der Pressemitteilung der Grünen oder persönlich im von der UNESCO! zur Verfügung gestellten Originalantrag (Achtung sehr groß - 24 MB!!!).

2. Die UNESCO hat sehr wohl Untersuchungen durchgeführt, die eben darin resultierten, dass ein erneutes Gutachten eingeholt wurde. Darüber hinaus ist auch durch Untersuchungen in Dresden bekannt, dass der Antrag ohne Wissen der ICOMOS und der UNESCO gekürzt wurde.

3. Die UNESCO hat eine Neubewertung durchgeführt und festgestellt, dass diese Brücke nicht mit dem Weltkulturerbe vereinbar ist. Das ist ein gängiger Prozess, da alle Bauvorhaben in WKEStätten unverzüglich der UNESCO mitgeteilt werden müssen.

4. Die UNESCO hat die Notwendigkeit des sich verändernden Kulturraumes schon in der Aufnahme als WKE festgehalten und der Stadt Dresden angeboten einen Kompromiss zu finden. Regierungspräsident Milbradt ist aber derjenige, der jeden Kompromissversuch ablehnt.


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post 10 Aug 2007, 14:56

1. Schein
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Zitat(Gizz @ 10 Aug 2007, 13:41)
@lausejunge
jap die meine ich und die deren gutachten haben inzwischen bestätigt, das die unterlagen zur wsb vollständig und korrekt waren

Nein, ein solches Gutachten der ICOMOS existiert nicht.

Zitat(Gizz @ 10 Aug 2007, 13:41)
und laut sanierungsplan müssen die brücken zur sanierung komplett gesperrt werden, da eine komlettsanierung (also incl widerlager) erfolgen muss -> dazu stand vor ein paar wochen was in der zeitung

Quelle der Komplettsperrung? Die Lagersanierung der Carolabrücke hat auch keine Vollsperrung nötig gemacht. Die anstehende Sanierung der Albertbrücke soll auch ohne Vollsperrung erfolgen. Welche Sanierung meinst Du?

Zitat(Gizz @ 10 Aug 2007, 13:41)
edit2:
weil ich vorhin überlesen hab, der induzierte verkehr ist in den offizellen daten mit angegeben und als solcher ausgewiesen.

Dass induzierter Verkehr insgesamt zu höherer Verkehrsnetzbelastung führt steht in den Unterlagen, das wissen wir als Verkehrswissenschaftler, der "normale Bürger" weiß es nicht.
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post 10 Aug 2007, 15:18
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ähm.. du weißt aber schon, dass widerlager und auflager einer carolabrücke überhaupt nicht mit den lagern von albert- und augustusbrücke zu vergleichen sind?

weiterhin ist mir wieder mal was aufgefallen, was immer wieder zur belustigung beiträgt: die sanierungskosten für ein blaues wunder (was nebenbei bemerkt bei dresdner schildbürgerverhältnissen auch auf fast 20 jahre hin und her beim bau verweisen darf) betragen geschätzte 40 millionen und sollen damit wesentlich weniger kosten als die waldschlösschenbrücke, die erstens viel länger ist und zweitens jedoch mit 60 millionen das anderthalbfache und damit nicht wesentlich mehr kostet. man kann eben die kosten für die anschlüsse einer brücke nicht mit zu den brückengestehungskosten, jedoch aber zu den kosten des bauprojekts hinzurechnen. und wenn man sowas dann miteinander vergleicht, vergleicht man wieder mal birnen mit äpfeln, aber das ist im brückenstreit ja durchaus so gewollt..


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Kleine Aster
Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster!
-Gottfried Benn (1912)-
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post 10 Aug 2007, 15:46

1. Schein
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Zitat(yocheckit @ 10 Aug 2007, 15:18)
ähm.. du weißt aber schon, dass widerlager und auflager einer carolabrücke überhaupt nicht mit den lagern von albert- und augustusbrücke zu vergleichen sind?

Welche Brücken sollen denn nun unter Vollsperrung saniert werden? Carolabrücke und Albertbrücke schonmal nicht. Was ist mit den anderen? Ich kann keine Quellen finden.

Zitat(yocheckit @ 10 Aug 2007, 15:18)
weiterhin ist mir wieder mal was aufgefallen, was immer wieder zur belustigung beiträgt: die sanierungskosten für ein blaues wunder (was nebenbei bemerkt bei dresdner schildbürgerverhältnissen auch auf fast 20 jahre hin und her beim bau verweisen darf) betragen geschätzte 40 millionen und sollen damit wesentlich weniger kosten als die waldschlösschenbrücke, die erstens viel länger ist und zweitens jedoch mit 60 millionen das anderthalbfache und damit nicht wesentlich mehr kostet. man kann eben die kosten für die anschlüsse einer brücke nicht mit zu den brückengestehungskosten, jedoch aber zu den kosten des bauprojekts hinzurechnen. und wenn man sowas dann miteinander vergleicht, vergleicht man wieder mal birnen mit äpfeln, aber das ist im brückenstreit ja durchaus so gewollt..

Die Sperrung oder Schließung des BW wird regelmäßig als Hauptargument für den Bau der WSB genannt, obwohl weder das eine noch das andere geplant bzw. notwendig sind. Die Kosten spielen hierfür nur eine untergeordnete Rolle.
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post 10 Aug 2007, 16:06
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6. Schein
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seit: 12.08.2006

Rhinolophus Hipposideros ist der Elbwiesen-Batman, vielleicht nicht die Hand Gottes, aber doch zumindest der Ansatz von einem starken August des dritten Jahrtausends, ein Wesen, das Respekt verlangt.
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post 10 Aug 2007, 16:11

1. Schein
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Zitat(Niveau @ 10 Aug 2007, 16:06)
Rhinolophus Hipposideros ist der Elbwiesen-Batman, vielleicht nicht die Hand Gottes, aber doch zumindest der Ansatz von einem starken August des dritten Jahrtausends, ein Wesen, das Respekt verlangt.
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http://stupidedia.org/stupi/Dresden
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post 10 Aug 2007, 16:44
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3. Schein
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sehr interessant zu lesen, wieviele menschen zu brückenbefürwortern werden, nur weil sich angeblich die stadt "lächerlich" macht. also wenn etwas mal peinlich (und typisch für dresden) ist - dann ja wohl das !!!

sind das noch folgen des "wie lauft ihr ossis denn rum" terrors aus den 90ern?

peinlich ist, wer dinge tut, weil "die anderen" das so erwarten, oder weil "die anderen" lachen könnten.

Ich erlebe außerhalb dresdens nur verwunderung darüber, daß man sich eine derartig einmalige natur zerstören will (unabhängig von federmäusen) für einen um 10 minuten verkürzten arbeitsweg

ich kenne auch keinen menschen, der damals den bau der hochhäuser gefordert hat als köln seinen titel zu verlieren drohte..

egal, bis heute hat mir immer noch KEINER erklärt, warum eine brücke besser ist als ein tunnel..

ich geh jetzt einen auf die fledermaus trinken



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"Ein arroganter Stinkstiefel aus der Akademiker-Bronx Dresden Neustadt., vereint die fußballerischen Fähigkeiten von Bukowski mit dem lyrischen Talent von Michael Ballack"
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post 10 Aug 2007, 16:51
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Zitat(marek_penksa @ 10 Aug 2007, 16:44)
egal, bis heute hat mir immer noch KEINER erklärt, warum eine brücke besser ist als ein tunnel..
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ein tunnel dürfte weitaus mehr kosten und mit größeren folgekosten (überwachungskameras usw) verbunden sein


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post 10 Aug 2007, 16:52
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Zitat(marek_penksa @ 10 Aug 2007, 16:44)
egal, bis heute hat mir immer noch KEINER erklärt, warum eine brücke besser ist als ein tunnel..
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Das ist sehr einfach. Ein Tunnel kostet bei der Anschaffung 20 Millionen Euro mehr. Es können keine Fußgänger und keine Fahrradfahrer dort durchfahren und der Unterhalt liegt auch um einiges höher als bei der Waldschlößchenbrücke. Zudem wäre er nicht hochwassersicher.

So zumindest die Argumentation der Tunnelgegner.
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post 10 Aug 2007, 16:53

1. Schein
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Zitat(oZmann @ 10 Aug 2007, 16:51)
ein tunnel dürfte weitaus mehr kosten und mit größeren folgekosten (überwachungskameras usw) verbunden sein


Zitat(Chris @ 10 Aug 2007, 16:51)
Das ist sehr einfach. Ein Tunnel kostet bei der Anschaffung 20 Millionen Euro mehr. Es können keine Fußgänger und keine Fahrradfahrer dort durchfahren und der Unterhalt liegt auch um einiges höher als bei der Waldschlößchenbrücke. Zudem wäre er nicht hochwassersicher.

Das sollte uns das wunderschöne Elbtal, der Titel und nicht zuletzt die Einigkeit der Dresdner Bevölkerung doch wohl wert sein, oder?

Dieser Beitrag wurde von lausejunge: 10 Aug 2007, 16:55 bearbeitet
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post 10 Aug 2007, 16:59
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Zitat(lausejunge @ 10 Aug 2007, 16:53)
Das sollte uns das wunderschöne Elbtal, der Titel und nicht zuletzt die Einigkeit der Dresdner Bevölkerung doch wohl wert sein, oder?
*

NEIN
Obwohl natürlich das paradoxe an der Brücke ist, dass sie die Dresdner eint indem sie sie entzweit.
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post 10 Aug 2007, 18:14

1. Schein
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Zitat(Chris @ 10 Aug 2007, 16:59)
NEIN

Wie "NEIN"?
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