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28 Oct 2009, 19:38
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(i)
Punkte: 3098
seit: 17.12.2005
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KEINER WEINT Alle wissen BGB Alle Stiere Angst OLE Jeder übt Trompete nie Jeder haut und haut und wie Jeder ist im Glück vereint und keiner weint, und keiner weint Alle haschen keinen Traum Alle pflanzen Zauberbaum Jeder rettet keine Welt Jeder hat ein Bier bestellt Jeder ist im Glück vereint und keiner weint und keiner weint Alle zeigen lieber Gott Alle jubeln Rauchverbot Jeder trinkt den letzten Schluck Jeder sitzt im selben Zug Jeder ist im Glück vereint und keiner weint, und keiner weint Mein Herz hat einen Schlafanzug angezogen, und mein Kopf spielt draußen noch Federball, komm rein, wir sind vereint, und einer kommt, und einer weint. Matthias Heine
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Du sagst alle wolln in den Himmel. Alle wolln wie Könige agiern. Doch niemand will am Ende sterben und keiner will regiern. Puste was here
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09 Jun 2011, 19:55
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alleingelassen.
Punkte: 9592
seit: 22.10.2004
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Nachthimmel und Sternenfall von Rainer Maria Rilke
Der Himmel, groß, voll herrlicher Verhaltung, ein Vorrat Raum, ein Übermaß von Welt. Und wir, zu ferne für die Angestaltung, zu nahe für die Abkehr hingestellt.
Da fällt ein Stern! Und unser Wunsch an ihn, bestürzten Aufblicks, dringend angeschlossen: Was ist begonnen, und was ist verflossen? Was ist verschuldet? Und was ist verziehn?
Nicht um-stoßen, was steht! Aber das Stehende stehender, aber das Wehende wehender zuzugeben, - gedreht
zu der Mitte des Schauenden, der im Schauen preist, daß es sich am Vertrauenden jener Schwere entreißt,
drin die Dinge, verlorener und gebundener, fliehn -, bis sie, durch uns, geborener, sich in die Spannung beziehn.
Da schwang die Schaukel durch den Schmerz -, doch siehe, der Schatten wars des Baums, an dem sie hängt.
Ob ich nun vorwärtsschwinge oder fliehe, vom Schwunge in den Gegenschwung gedrängt, das alles ist noch nicht einmal der Baum. Mag ich nun steiler schwingen oder schräger, ich fühle nur die Schaukel; meinen Träger gewahr ich kaum.
So laß uns herrlich einen Baum vermuten, der sich aus Riesenwurzeln aufwärtsstammt, durch den unendlich Wind und Vögel fluten und unter dem, in reinen Hirtenamt, die Hirten sannen und die Herden ruhten. Und daß durch ihn die starken Sterne blitzen, macht ihn zur Maske einer ganzen Nacht. Wer reicht aus ihm bis zu den Göttersitzen, da uns sein Wesen schon nachdenklich macht?
Abd!
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..:: Wir sind gekommen Dunkelheit zu vertreiben, in unseren Händen Licht und Feuer ::..
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22 Jun 2012, 15:25
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~~~27~~~
Punkte: 4329
seit: 30.08.2005
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Die Geschichte vom SchneeseeEs war einmal ein See, der war immer voll Schnee, darum nannten ihn alle Leute nur Schneesee. Um diesen Schneesee wuchs Klee, der Schneeseeklee, der wuchs rot und grün, und darin äste ein Reh, das Schneeseekleereh, und dieses Schneeseekleereh wurde von einer Fee geliebt, die fast so schön war wie Scheherezade, der überaus anmutigen Schneeseekleerehfee. Diese Fee hatte, wie alle Feen dieser Gegend, sechsundsechzig Zehen, fünfundsechzig zum Gehen und einen zum Drehen, und dieser sechsundsechzigste Zeh war natürlich der Schneeseekleerehfeedrehzeh. Zehendrehen macht schrecklich Spaß, doch einmal drehte die Fee im Übermut ihren Zeh zu sehr, und da tat der Drehzeh schrecklich weh. Zum Glück wohnte am Schneesee eine weise Frau. Die weise Frau, eine Heckenhexe mit zwei schrecklichen Hackenhaxen, hockte grade vor einer Hucke Kräuter, als die kleine Fee gehumpelt kam. „Guten Tag, beste Heckenhexe mit den Hackenhaxen!“ „Guten Tag, nette Schneeseekleerehfee mit den sechsundsechzig Zehen! Doch was sehe ich: Du humpelst? Was hast du denn?“ „Schneeseekleerehfeezehweh!“ „Gehzehweh oder Drehzehweh?“ „Drehzehweh!“ „Dann ist es nicht schlimm: Gehzehweh ist zäh und hält sich, doch Drehzehweh kommt und vergeht jäh – und wodurch vergeht es? Natürlich durch der Heckenhexe herrlichsten Tee, den hellgelben Schneeseekleerehfeedrehzehwehvergehtee! Und einen solchen hellgelben Schneeseekleerehfeedrehzehwehvergehtee werde ich dir jetzt brauen. Die Heckenhexe mit den Hackenhaxen nahm Blätter von sieben mal sieben Bäumen und Blüten aus sieben mal sieben Träumen und brachte sie mit Milch aus sieben Eutern und Wurzeln von sieben Kräutern zum Schäumen, und als der Sud sich abgeklärt hatte, wallte im Kessel der hellgelbe Tee. Na, wenn der nicht bitter schmeckte! „Trink das aus, nette Schneeseekleerehfee!“ „Auf einen Zug, beste Heckenhexe?“ „Auf einen Zug, nette Schneeseekleerehfee!“ Da trank die Schneeseekleerehfee auf einen Zug den Schneeseekleerehfeedrehzehwehvergehteekessel aus, und als der Schneeseekleerehfeedrehzehwehvergehteekessel ausgetrunken war, hatte der hellgelbe Schneeseekleerehfeedrehzehwehvergehtee das Schneeseekleerehfeedrehzehweh aus dem Schneeseekleerehfeedrehzeh der Schneeseekleerehfee weggehext, und da stieß die glückliche Fee ein lautes Juche aus, das rings durch alle Wälder schallte. Sie hüpfte frohgemut nach Hause, und auf dem Weg dorthin, da umarmte die Fee noch einmal ganz lieb das Reh, im Klee, am See, voll Schnee. Am Schneesee Fühmann, Franz; Kötz, Jonas 1. Aufl. Hamburg. Carlsen. 1997. Pixi-Bücher: Serie 104; 874. ISBN 3-551-03874-0 Dieser Beitrag wurde von Julschn: 22 Jun 2012, 15:29 bearbeitet
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15 Mar 2013, 21:51
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Froschologe
Punkte: 5016
seit: 01.10.2003
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Die Käuferin Ich bin eine alte Frau. Als Deutschland erwacht war Wurden die Unterstützungen gekürzt. Meine Kinder Gaben mir ab und zu einen Groschen. Ich konnte aber Fast nichts mehr kaufen. Die erste Zeit Ging ich also seltener in die Läden, wo ich früher täglich gekauft hatte. Aber eines Tages dachte ich nach, und dann Ging ich doch wieder täglich zum Bäcker, zur Grünkramhändlerin Als alte Käuferin. Sorgfältig wählte ich unter den Eßwaren Griff nicht mehr heraus als früher, doch auch nicht weniger Legte die Brötchen zum Brot und den Lauch zum Kohl und erst Wenn zusammengerechnet wurde, seufzte ich Wühlte mit meinen steifen Fingern in meinem Lederbeutelchen Und gestand kopfschüttelnd, daß mein Geld nicht ausreiche Das Wenige zu bezahlen, und ich verließ Kopfschüttelnd den Laden, von allen Kunden gesehen. Ich sagte mir: Wenn wir alle, die nichts haben Nicht mehr erscheinen, wo das Essen ausliegt Könnte man meinen, wir brauchten nichts Aber wenn wir kommen und nichts kaufen können Weiß man Bescheid.
B.Brecht
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Lacht kaputt, was euch kaputt macht!
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30 Apr 2013, 14:48
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2. Schein
Punkte: 65
seit: 11.04.2005
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30 Apr 2013, 17:51
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3. Schein
Punkte: 217
seit: 09.01.2011
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Johnny und Joanne laufen Hand in Hand! in Liebe versunken, über den Schneeweisen Strand
Es ist schön, die sonne scheint ein moment für die ewigkeit sie küssen und umarmen sich, genießen ihre zeit
doch plötzlich ziehen wolken auf, und dunkel wird der strand, und vor ihnen steht ein junger Herr, mit einer Spritze in der hand
"Hallo ich bin der Drogendealer, ich wohn hier nebenan, probiert mal bitte Krokodil, sprach der nette mann"
gesagt getan, sie setzten die Spritze an.
doch leider endet dieser schöne Drogenrausch in einer totalen Katastrophe, denn
Johnny nahm ne Überdosis und war gleich tod. Joanne zerfetzte es die Organe, aus ihrem Arsch lief der Kot
sie quält sich, sie leidet, verfault innerhalb von sekunden Krokodil macht alle fertig, nüscht mit jungem Glück
Self-Mutilation by Crocodile
Johnny und Joanne, sind nun am verwesen die Dosis Krokodil war zustark für sie gewesen
der Dealer ist jetzt Pleite, er tut mir so Leid, denn mit Drogen macht man keinen Gewinn, nur mit Drogenabhängigkeit
drum passt beim Kochen besser auf, tut es nicht so stark dosieren, sonst habt ihr keinen Kroko-Rausch, sondern müsst elendig krepieren.
Merkt euch das Liebe Kinder
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16 Aug 2014, 17:48
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Neuling
Punkte: 2
seit: 16.08.2014
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Geburtstagsglückwunsch an das Grundgesetz (zugleich ein Nachruf)
Hallo liebes Grundgesetz, Ich schicke dir 'nen Gruß durch Netz. Ich hab' dir ein Gedicht verfasst, Weil du bald Geburtstag hast. Vierundsechzig wirst im Mai, Wenn das mal nichts zu feiern sei.
Doch will ich dir was and'res sagen, So kurz vor deinen Feiertagen. Es geht um deinen Artikel 1, Den mit der Würde des Menschenseins Das große Wort der Menschenwürde, War immer deine größte Hürde. Unantastbar sollt' sie sein — Für alle Menschen – groß und klein.
Doch die Struktur der Gesetzgebung Hatte 'ne besond're Lesung: Gesetze einfacher Natur Können sein einer Kultur, Dass sie setzen eine Norm, Die nicht sein muss verfassungskonform. Mit and'ren Worten, kurz und knapp: Man schliff nicht die Verfassung ab, Sondern überstülpte sie, Mit Gesetzesbürokratie. Und die fraß dann von innen her, Das Grundgesetz so langsam leer. So lief das Ganze wie geölt, Du, Grundgesetz, wurd'st ausgehöhlt, Über Jahre und Jahrzehnte, Denn mancher sich wohl danach sehnte, Dass man könnte durchregieren, Ohne sich groß zu genieren, Dass da eine Grundverfassung Brächte einen aus der Fassung.
Als du gebor'n, wie war das da? Warst du da allen Deutschen nah? Als man dich aus der Taufe hob, War'n da alle voller Lob? Geschrieben wurde auf Papier "Grundgesetz, dich brauchen wir." Man brauchte dich, oh Grundgesetz, Als äußeres Verfassungsnetz, Um darauf einen Staat zu gründen Nach all den ganzen Nazi-Sünden. Selbst jene, die sie weiterführten, Dich gerne auch als nützlich kürten.
Und nächstes Jahr gehst du in Rente, Deine Arbeit ist dann zu Ende. Dann wirst du feierlich entlassen, Mit großen Feiern für die Massen. Dann kommst du auf dein Altenteil, Vielleicht bist du ja dann noch heil, Denn durchgelöchert wirst du sein, Und glänzen wirst mit matten Schein.
So, Grundgesetz, genieß die Zeit, Denn dein Tod, der ist nicht weit. Und wenn du dann gestorben bist, Dich man danach auch bald vergisst. Wenn du Glück hast, kommt ein Retter, Der dich bewahrt vor'm Leichenfledd'rer Und vor allen jenen Leuten, Die dich auch im Tod noch häuten.
Grundgesetz, werd' an dich denken, Wenn Deutschland werden Leute lenken, Denen du schon immer schienst, Ein Dorn im Auge in ihrem Dienst; Die Deutschland in der Welt vertraten, Doch deinen Geist noch heut' verraten; Die dich benutzten für ihren Zweck, Doch dich bewarfen mit Schmutz und Dreck.
Grundgesetz, du warst geduldig, Doch blieb man dir die Ehre schuldig, Zu sein das höchste Maß im Lande ... Doch dazu war man nicht im Stande. Drum lebe wohl, genieß die Tage, Bis man dich legt auf eine Trage, Die dich dann bringt ins Hospiz rein, Wo man dich langsam schläfert ein.
Danach wirst du ganz leis' begraben, Ein Einzelgrab wirst du schon haben. Auf deinem Grabstein wird man schreiben Worte, die dir als letztes bleiben: "Deinen Namen man dir ließ, Der Rest, der ging … so Rest In Peace."
Michael Winkler 2013
Dieser Beitrag wurde von Gnubbelfee: 16 Aug 2014, 17:48 bearbeitet
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