Vor dem Hintergrund der Vorkommnisse an der Berliner Rütli-Schule wird ja seit einiger Zeit das Thema Integration von Menschen mit Migrationshintergrund diskutiert. Es vergeht kein Tag, an dem man diese Begrifflichkeit nicht vernimmt. Es gibt mittlerweile "Kinder mit Migrationshintergrund", "Jugendliche mit Migrationshintergrund", "Existenzgründer mit Migrationshintergrund", "Migrationsfamilien", "Migrationsbeauftragte" und so weiter. Über die Notwendigkeit der Integration und Wege diese zu erreichen ist viel gesagt und diskutiert worden. Das soll hier nicht thematisiert werden. Mir geht es um den Terminus.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass diese Begrifflichkeit früher nicht bzw. sehr selten verwendet wurde. Kann es sein, dass sämtliche Medien Angst davor haben, als politisch unkorrekt oder gar ausländerfeindlich zu gelten? Ist es denn überhaupt politisch unkorrekt von Einwanderern, Asylanten oder Ausländern zu sprechen? Wer hat den Begriff überhaupt derartig salonfähig gemacht? Für mich klingt das immer wie das grüne Wimmern der stets entrüsteten Frau Roth, die sich wie Jeanne d'Arc als Schutzpatronin der Schwachen geriert. Laut Definition ist Migration im weitesten Sinne doch jeder längerfristige Wohnortswechsel eines Menschen und sagt über die Staatsangehörigkeit nichts aus. Mein Fremwörterbuch "übersetzt" mir Migration lediglich als Wanderung. Der Duden spricht auch von (Aus)Wanderung.
Wie denkt Ihr darüber? Bedient man bei Nichtverwendung den rechten Rand des politischen Spektrums? Vor allem, fühlen sich unsere ausländischen Kommilitonen ausgegrenzt oder unkorrekt behandelt, wenn man von Ausländern oder Einwanderern spricht?
Leute, klärt mich auf!
#willy, mit studentenhintergund
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Löscht das Meer den großen Durst wenn man daraus trinkt?
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