Um den Musikern unter die Arme zu greifen, haben sich sich mehrere Politiker für eine Quote für deutsche Lieder im Radio ausgeprochen. Sie unterstützten damit eine Künstler-Initiative.
Politiker aller Parteien haben in der «Bild am Sonntag» eine Quote für deutsche Musiktitel im Radio gefordert. «Bei der Quotierung geht es die Förderung von kultureller Vielfalt und Kunst, nicht um die Unterstützung erfolgloser Künstler oder Deutschtümelei», wird Claudia Roth (Grüne) zitiert. «Die reale Existenzsituation nationaler Künstler ist besorgniserregend», sagte Roth, die in den 80er Jahren Managerin der Rockband Ton Steine Scherben war.
Erst dachte ich da sei eine gute Idee, aber dann sind mir einige Dinge aufgefallen.
Z.B. der hier: In meiner Heimat gibt es z.B. einen Sender mit dem Namen "Radio 21" und der spielen Classic Rock der 60er, 70er und 80er. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die es schaffen würde die Quote zu spielen (ich hab da noch nicht einen deutschen Song gehört) ohne von ihrem Sende-Motto abzuweichen. Solche, oder ähnliche Sender, wird es doch sicherlich auch deutschlandweit geben. Was sollen die denn dann machen?
Was denkt Ihr darüber? Was spricht Euer Meinung nach dafür, was dagegen bzw, was erhoffen sichdie Politiker davon?
das ist das beste, was passieren kann! denn in frankreich funktioniert dieses quotensystem auch tadellos, obwohl der dort herrschende nationalstolz und das französische sprachbewusstsein auch allen grund dazu liefern. mir wäre eigentlich alles recht. die hauptsache ist, dass diese nervigen pop-sender aufhören ihren scheiß durch die gegend zu hallen. ich möchte einfach gute musik im radio hören (bzw. gute lesungen, gute nachrichten, etc...) wenn sich so gute bands präsentieren können, die auch noch deutsch singen, wäre mir das auch mehr als recht. was bleibt einen denn bis jetzt? deutschlandfunk und mdr-klassik; und mdr-klassik lässt sich auch nicht immer vertragen - nur in gewissen situationen. ich würde nach französischem vorbild handeln
Ist nur fraglich, ob dann auch wirklich unbekanntere, aber talentierte Bands gespielt werden, oder ob man dann auch nur den Einheitsbrei von Yvonne Catterfield und Xavier Naido (mein Gott, wahrscheinlich hab' ich beide Namen falsch geschrieben ) geboten bekommt.
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"Woher kommt es, dass mich niemand versteht und jeder mag?", Albert Einstein
"Wir haben die Pflicht, stets die Folgen unserer Handlungen zu bedenken.", Mahatma Gandhi
"Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral" "Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war.", Bertolt Brecht
Ich halte gar nichts von der Idee, dass man die öffentlichen wie privaten Sendeanstalten fortan dazu zwingen müsse ihre Hörerschaft mittels deutschsprachiger Musik zu verdummen. Wenn man den Sendern vorschreibt was sie zu senden haben, dann würde ich dafür keinen anderen als den Begriff `Gleichschaltung' verwenden. Wenn ich mir anschaue was aus deutschen Landen kommt, und deutschsprachig ist wird mir ohnehin Angst und Bange... Wenn man schon irgendetwas `eindämmen' will... mit staatlichen Mitteln... dann sollten es die Werbung, das dusselige Gelabere und die widerlichen Songrotationen sein. Ich persönlich denke allerdings, dass die Deutsche Radiokultur (wollen wir mal von den wenigen positiven Ausnahmen wie D-Radio, DLF und MDR-Kultur absehen) nicht mehr zu retten ist - schon gar nicht durch so eine Deutschquote.
@cello glaube ich weniger. denn wenn so eine quote eingeführt würde, läge sie bestimmt bei 30% - 40 % und ich glaube nicht, dass ca. nur zehn lieder einen ganzen drittel der radiomusik (an einem tag) ausmachen würde. das gäbe dann doch einen erheblichen quotenverlusst.
Dieser Beitrag wurde von der-prophet: 03 Oct 2004, 00:21 bearbeitet
woher sollen wir gute deutsch musik kennen, wenn nirgends welche gespielt wird?
sie wird gespielt, wo die bands sie spielen. ich hör kein radio und lern permanent neue bands kennen, auch viele aus dl. konzerte besuchen!!
mal abgesehen von meiner allgemeinen einstellung zu radio... ich finds absolut hirnrissig den sendern pauschal vorschreiben zu wollen, was sie spielen sollen. und dann noch anhand der herkunft der musik, beim besten willen... das is die blanke korruption. die politiker kriegen von bmg und konsorten genügend kohle in den arsch geschoben, damit sie sich für sowas einsetzen. ham die nur alle nichts zu tun? ham wir nich größere probleme, mit denen die sich befassen soltlen?
» Stoner rock doesn't bother me. If thats what the people decide to call this musical movement then so be it. I just hope it doesn't become too formulaic. There is nothing wrong with Black Sabbath riffs and songs about weed ... I would just like it to evolve musically as much as stay the same. That way we can talk about stoner rock in 15 years and it will still be a vital and credible thing. « (Brant Bjork)
ich halt das auch für nen recht faschistischen ansatz, mündigen menschen vorzuschreiben was sie für musik zu spielen bzw. auch zu hören haben. gäbe es die entsprechende deutsche musik würde sich die qualität auch durchsetzen, dies ist aber wohl nicht fall. und ich bin mir sicher, dass wir froh sein können, nicht jeden text auf deutsch zu hören der so durchs radio in die wohnstuben dringt, das will echt keiner mehr hören...
ich glaub nicht dass die deutsche radiolandschaft verloren ist, ich tendiere eher zur sächsischen. das ist schrott. man kann keinen sender einschalten ohne zu verblöden. am meisten ärgert mich jump! der rbb machts ja mit fritz auch vor was man gebührenfinanziert an den start bringen kann...
und ich frag mich auch was sender wie jam fm die sich auf die black music richtung spezialisiert, dann spielen sollten? den ganzen tag samy deluxe - nein danke!!
Dieser Beitrag wurde von Bastl Rhymes: 03 Oct 2004, 11:13 bearbeitet
Ich finde zumindest die Diskussion zum Thema richtig. Vielleicht hinterfragen da einige "Künstler" mal, ob es vielleicht nicht doch Sinn macht, wenn der Konsument auch ansatzweise versteht was man ihm mit seiner Musik sagen will. Ok, einige haben nix zu sagen, aber das ist wieder ne andere Geschichte.
@Bastl Rhymes Mit den "mündigen Menschen" wär ich vorsichtig ... ich mein wer bitte verhilft denn solchen "Musikern" zu ihren Erfolgen Und Fritz is auch nicht mehr das Wahre, hat sich in den letzten Jahren arg an den Rest angepasst, aber im Prinzip haste da schon Recht.
Zur deutschen Musik allgemein: also mir fallen da schon noch einige Bands ein, die deutsch singen ... MIA, Sportfreunde, Wir sind Helden, Echt ohne das jetzt zu werten. Dann gibbet noch die ganzen HipHop-Leuts, ne menge Liedermacher (imo viel zu wenig zu hören) und die Punk-Fraktion.
Ich finde zumindest die Diskussion zum Thema richtig. Vielleicht hinterfragen da einige "Künstler" mal, ob es vielleicht nicht doch Sinn macht, wenn der Konsument auch ansatzweise versteht was man ihm mit seiner Musik sagen will. Ok, einige haben nix zu sagen, aber das ist wieder ne andere Geschichte.
es geht nicht um deutsche Texte, sondern um deutsche Produktionen
meine meinung: ich habe keine....also grundsaetzlich bin ich ja gegen irgendwelche zwaenge, allerdings wuerde ich sagen wir so 20-40% in kauf nehmen, wenn davon mind. die haelfte nicht aelter als 6 monate ist, wie bei den franzmaennern halt ^^
also doch ne meinung: es kaeme auf einen versuch an, der ca 3 jahre laufen sollte, bis dahin sollten es genug neue (deutschsprachige) bands geben die sich etabliert haben oder radio wird noch aetzender als es bisher schon ist, in diesem fall sollte man die regelung einfach ma wieder vergessen koennen.
Ich bin nicht bewandert was den französischen Musikgeschmack angeht, aber als ich mal da war gabs eigentlich nur einen vernünftigen Sender, und das war Skyrock (englischer Name ^^). Der Rest hat für meine Ohren eher schmerzhaftes Gedudel alà Alizee gespielt. Meine Befürchtung ist das mit der Einführung der Quote die "Qualität" der Musik bestenfalls gleichbleibt, was für mich bedeutet das das Radio weiterhin ausbleibt.
nee, es geht 100pro um in Deutschland produzierte Mucke...hab diverse Interviews gesehn, wo die befürwortenden Bands das nochma ausdrücklich gesagt haben, ein Xavier Naidoo macht ja auch ab und an englische Songs und der unterstützt das auch
stimmt, es geht um musik aus deutschland. es sollen deutsche nachwuchsbands die chance bekommen sich zu präsentieren - hatte ich auch falsch verstanden. aber trotzdem: im grunde haben sie ja recht
QUOTE
Junge Künstler fänden keine Plattenverträge mehr, da die Marketingabteilungen der Musikkonzerne keine Medienplattform für sie sähen
und
QUOTE
Nach ihrer Ansicht ist Musik aus Deutschland in Rundfunk- und Fernsehprogrammen "skandalös unterrepräsentiert"
damit lassen sich zwar die argumente gegen das nervige pop-gedudel nicht mehr halten, dafür kommen nun neuere argumente zum vorschein. auch wenn wieder die selbe scheiße gespielt wird (was ich für äußerst unwahrscheinlich halte), werden wenigstens deutsche bands gespielt. (und die werden bestimmt nicht alle englisch singen) ich will nicht in new-america leben, sondern in deutschland!