„Angst meines Lebens“ Elektro-Panne: Auto rast mit Tempo 200 stundenlang unkontrolliert über Autobahn
Clermont-Ferrand - Ein Autofahrer, der wegen einer Elektronik-Panne mit rund 200 Kilometern pro Stunde über die Autobahn in Frankreich gerast ist, hat nur durch seinen kühlen Kopf Schlimmeres verhindert. Erst nach rund einer Stunde gelang es ihm, die Kontakt-Chipkarte herauszuziehen und den Motor zu stoppen. „Ich habe die Angst meines Lebens ausgestanden“, sagte der Fahrer der Zeitung „Le Parisien (Dienstagsausgabe). „Sehr unwahrscheinlich“, mit diesen Worten kommentierte Renault-Chef Louis Schweitzer dagegen die Panne.
Er kündigte eine Untersuchung des Autos an. Ob sich ähnliche Zwischenfälle in Frankreich bereits ereignet haben, wurde nicht bekannt.
Als der etwa 30 Jahre alte, unfreiwillige Raser feststellte, dass der elektronische Geschwindigkeitsregler seines Renault „Vel Satis“ defekt war, alarmierte er per Handy die Polizei, die zur Verfolgung ansetzte. Das Auto erreichte Spitzengeschwindigkeiten von 190 bis 200 Kilometern. „Ich habe mit aller Macht auf die Bremse getreten, es ist nichts passiert“, erzählte der Autofahrer, der nach Einschätzung der Polizei „einen kühlen Kopf bewahrte“. Andere Autos auf der Strecke habe er mit der Lichthupe gewarnt.
Gefährlich wurde es, als vor ihm ein Lastwagen auf der linken Spur ein anderes Fahrzeug überholte. Er habe nur auf den Standstreifen ausweichen können. „Ich dachte, mein letztes Stündlein hat geschlagen.“
Erst nach „vielen Versuchen“ habe er die Chipkarte entfernen können. Daraufhin habe das Auto allmählich an Geschwindigkeit verloren und sei 20 Kilometer vor einer Mautstelle endlich zum Stehen gekommen. Der Polizei bescheinigte der Mann ein „bewundernswertes Verhalten“: „Sie haben am Telefon mit mir Lösungsmöglichkeiten durchgesprochen.“ Die Beamten hatten außerdem über Verkehrsfunk die übrigen Autofahrer gewarnt. Sie ließen die Mautstelle räumen, alle Sperren wurden beseitigt und vorsorglich Feuerwehr und Krankenwagen alarmiert. (dpa)
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