das wichtigste an "Homo Faber" ist, dass man zuvor "Stiller" gelesen hat, denn die meisten werke Max Frischs sind sehr autobiografisch und befassen sich mit der eigenen identität. ich würde "Mein Name sei Gantenbein" schon als tiefphilosophisches werk betrachten, was diese triologie perfekt abschließt. meiner meinung nach ist "Homo Faber" zwar das bekannteste, aber das uninteressantere werk von Max Frisch, weil der protagonist ziemlich fahl und leblos erscheint.
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Kleine Aster Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster! -Gottfried Benn (1912)-
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