nicht umsonst ist Max Frisch mein lieblingsautor, er hat einfach einen wunderbar lebhaften schreibstil, man kann sich prima in seine figuren hineinversetzen, die umgebung die er detailliert aber niemals langatmig beschreibt baut sich stück für stück im eigenen kopf auf und man hat das gefühl man ist mittendrin, ja meist sogar der protagonist selbst; und das ist es doch, worauf es beim bücherschreiben ankommt. je mehr man sich mit der situation des buches identifizieren kann, desto mehr mag man dieses buch.
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Kleine Aster Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster! -Gottfried Benn (1912)-
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