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> Gewalt in den Medien .... folgen / begründungen

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post 21 Jan 2006, 11:37
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Dr. Jan Itor
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Zitat(papajoe @ 18 Jan 2006, 11:36 im wrestlingthread)
genau das finde ich einen interessanten punkt. da wird übertriebene gewalt vorgegaukelt und vor allem verharmlost! und es schauen sich kinder an, ganz toll. wenn in trickfilmen gewalt verharmlost wird (indem der coyote aus road runner dauernd von klippen fällt und ambosse aufn kopp kricht oder sowas), dann is das eine sache. da is das ganze stark abstrahiert. aber wenn echte menschen möglichst realistisch so tun, als könnte man jemandem am boden liegenden mit dem ellenbogen mal eben aufn kehlkopf rammen (keine ahnung, obs sonen 'move' da gibt, im echten leben würde das jedenfalls zum schnellen ableben führen)* und der andere steht kurz danach schon wieder, dann is das doch in gewisser weise bissi verantwortungslos... ich erinnere mich da an meine grundschulzeit zurück, als man sich durch sowas beeindrucken lies. da wurden des öfteren, glücklicherweise ohne verletzungen, irgendwelche szenen aufm schulhof nachgespielt...


habe ich wirklich überlesen. du sprichst da einen meiner meinung nach sehr wichtigen punkt an. gewalt in den medien wird heutzutage von sehr vielen leuten bereits belächelt, dennoch hat es einen massiven einfluss auf unsere kinder (einer der gründe, warum ich jetzt kein TV habe und auch später keins haben werde).

die folgen

einerseits werden kinder natürlich durch die massive gewalt in den medien desensibilisiert, heißt sie akzeptieren es leichter als teil ihres lebens ohne sich darüber aufzuregen (siehe nappunks antwort auf meinen USA benutzen chemische Kampfstoffe-thread) andererseits wird natürlich die hemmschwelle selber gewalt anzuwenden heruntergesetzt. gewalt ist dann schon der ausweg aus banalen konflikten (hools nach fußballspielen, aber auch viele andere beispiele).

quo vadis?

(sicherlich werden jetzt wieder viele lächeln, aber die stecken einfach nur nich tief genug im "stoff") ich sehe den hauptnutzen darin, die bevölkerung durch gewalt in den medien zu verändern darin, sie komplett zu entmündigen. in amerika stellt sich dass durch eine verschärfung der waffengesetze dar, die ohne die verrauhung der massen nicht nötig gewesen wäre. hierzulande oktroyiert ein herr schily langsam einen polizeistaat auf die "deutsche" bevölkerung. mit der begründung es sei für unsere sicherheit, schutzhaft quasi.

auswege?

ich hör schon die unkenrufe "dann geh doch demonstrieren". demonstrieren bringt nix ... oder fällt euch spontan ein fall ein, wo man in der brd durch demonstrationen was wichtiges erreicht / verändert hat? meiner meinung nach wäre das ein kampf gegen windmühlen mit anwaltsarmeen.
ein ausweg wäre für mich, sich der lage bewusst zu werden und bei anderen ebenfalls zu versuchen, ihnen die sache zu erklären. vorher sollte man sich aber im klaren sein, ob man da nicht versucht in der wüste weizen zu pflanzen (soll heissen wie weit die betreffende person bereits indoktriniert ist, und eine diskussion zwecklos ist). wenn man sich ein paar mal mit leuten über bestimmte themen unterhält merkt man schon, für was sie offen sind und für was nicht.


ich meine mit der kleinen abhandlung hier jetzt nicht nur spezielle spätabendprogramme wie wrestling (das sowieso kein kind sehen sollte, aber würden sie es nicht sehen würde ja der zuschaueranteil geringer werden und deswegen will man die nicht ausgrenzen. ausserdem hat sich wrestling inhaltsmäßig in den 90ern auch sehr massiv verändert, bret hart hat die wwe zum beispiel verlassen, weil er mit der neuen "attitude" der firma nicht klarkam, die hat zusammengefasst einfach unterhaltung über moral gestellt und zwar sehr weit darüber), sondern eher das gesamtbild der medien. gewalt findet sich ja wie papajoe schon richtig angemerkt hat nicht nur in programmen für erwachsene sondern auch in programmen für kinder. ich hab zum beispiel einmal kinderkanal gesehen mit meiner kleinen schwester und was war der inhalt der sendung? eine KINDERENTFÜHRUNG! der hammer oder? das erinnert mich massiv an die namen der ministerien in 1984, folterung im ministry of love und auf dem kinderkanal kommt so ein dreck.


--------------------
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post 21 Jan 2006, 16:30
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Dr. Jan Itor
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[QUOTE]du tust ja gerade so, als ob rezipienten den medien völlig hilflos ausgeliefert sind...[/QUOTE]

ist es denn nicht so? wieviele millionen menschen in deutschland flüchten sich denn zur abendstunde vor den fernsehapparat? und zu deinem argument dass sich die "rezipienten" es ja nicht ansehen müssen: du hast dir meinen text ja auch durchgelesen, obwohl du "so einen quark (...) ich lange nicht gelesen (hast)". warum?

[quote]kommt doch bitte alle mal in mein rezeptions-forschung-seminar bei frau weisbach, da können wir drüber diskutieren...[/quote]

ich hab irgendwie das gefühl, dass das nicht ernst gemeint ist. ich hab meine eigenen seminare wo ich mich mit derartigen themen auseinander setze. weiterhin halte ich mich gern an kant.

[quote]Irgendwie fehlt mir den Kern, worauf willst Du hinaus? Das Gewalt in den Medien böse und gesellschaftszersetzend ist? Das sie nicht gut für Kinder ist, Das wir durch sie in einen Überwachungsstaat gelangen?[/quote]

ja, ja, nein fast: sie ist nur eins der mittel, die eingesetzt werden uns die rechte zu entziehen.

[quote]Wenn du kein TV hast, wie kannst du dir dann Wrestling ankucken?[/quote]

ich glaube das spielt hier keine rolle.

[quote]Gewalt ist allgegenwärtig und ich fände es falsch sie im Fernsehen so heile-Welt-mässig auszublenden.[/quote]

davon redet doch keiner, aber das ausmaß in dem gewalt in den medien vorkommt ist nicht realitätsnah, ganz im gegenteil. oder findest du das, was an gewalt im tv gezeigt wird das normale maß an gewalt?

[quote="ted turner, 1993"]I don't need experts to tell me that the amount of violence on television today and its increasingly graphic portrayal can be harmful to children. Television violence is the single most significant factor contributing to violence in America.[/quote]

wer nicht weiss, wer tt ist: Ted Turner bei Wikipedia

[quote]And a poll released in February 95 in the U.S. by Children Now, whose directors include TV producers and Warner Brothers Chairman, reported that most children believe that what they see on television encourages fornication, disrespect for parents, telling lies, and aggressive behavior.

...

Words and pictures do not occupy the same universe of discourse. A piece of writing requires one to go beyond the shape of the letters to read them. It requires thought to understand what is being said. Television does not require reflection, in fact it does not even permit it. That is why little children can spend hours in front of the mini screen. Television can titillate, it cannot teach. It can bring images into our heart, not ideas into our mind. It appeals to the emotions, not the intellect.


...

Actually, TV is not just another kind of entertainment either. As a project by the National Institute of Mental Health in the U.S. involving 1200 subjects in nine studies over a 13 year period found in 1990, television is like a drug. The researchers asked the subjects, ages 10 to 82, to note down their activities and moods every time a beeper was activated, which was done randomly. The researchers found that when people sit down to watch TV, particularly for long periods, they tend to be in low moods. The longer they watch, the less able they are to concentrate. As time goes on, they grow sadder, lonelier, more irritable, and more hostile. Although people are relaxed when the television set is on, when they turn it off, they are less relaxed than before they began, "much like a drug that makes people feel better while they are doing it but worse afterward." And just like a drug the weaker segments of the society are its greatest target. Thus in the U.S. blacks tend to watch more TV than whites. And now thanks to satellite TV transmissions over which the poor countries have no control, the rest of the world is being turned into the U.S. black under class.

source
[/quote]

@ schlümpfe: ja man könnte genauso gut interpretieren, dass die kinder schon im vorfeld darauf vorbereitet werden, von einer übermacht terrorisiert werden.

[quote]“Many of you have already read my writings identifying TV as the new God. There is a little thing I neglected to mention up until now—television is the major mainstream infiltration of the New Satanic religion.”

“The TV set, or Satanic family altar, has grown more elaborate since the early 50s, from the tiny, fuzzy screen to huge ‘entertainment centers’ covering entire walls with several TV monitors. What started as an innocent respite from everyday life has become in itself a replacement for real life for millions, a major religion of the masses.”

Anton Szandor LaVey, “The Devil’s Notebook”, p. 86 [/quote]

[quote]abstract

Violence on television affects children negatively, according to psychological research.

The three major effects of seeing violence on television are:

* Children may become less sensitive to the pain and suffering of others.

* Children may be more fearful of the world around them.

* Children may be more likely to behave in aggressive ways toward others

FACT: The average American child will have watched 100,000 acts of televised violence, including 8000 depictions of murder, by the time he or she finishes sixth grade (approximately 13 years old).

Children and television violence[/quote]

[quote]1989 da war irgendwas.[/quote]

ich war da 4 und weiterhin hat die UDSSR den kalten krieg "verloren" und "ostdeutschland" aufgegeben. das regime hätte die situation auch mit gewalt aufrecht erhalten können, wenn sie das denn gewollt hätten. ... aber das tut jetzt hier nichts zur sache, es geht um gewalt in den medien.


einer geht noch, einer geht noch rein:

[QUOTE="Michael Meduig"]You know whats amazing in 1982 the Surgeon General of the United States released a report with 5 volumes of documentation proving beyond any shadow of any scientific doubt that prolonged exposure to violent imagery on television encourage more hostile, violent, and aggresive attitudes in real life".
ABC responded to that report: "Unfortunately, we have no conclusive evidence that televised imagery impacts real-world behavior in any way."
"Now if ABC believed that, than they better start refunding billions of dollars in advertising. Because if televised imagery doesn't influence human behavior, what are they doing selling ad time?
[/QUOTE]

edit: kommt die quote-interpretation mit langen texten net klar? huh.gif

Dieser Beitrag wurde von Tortenhuber: 21 Jan 2006, 16:45 bearbeitet
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post 21 Jan 2006, 17:30
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Ironieresistenz I.
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Zitat(Tortenhuber @ 21 Jan 2006, 15:30)
ist es denn nicht so? wieviele millionen menschen in deutschland flüchten sich denn zur abendstunde vor den fernsehapparat? und zu deinem argument dass sich die "rezipienten" es ja nicht ansehen müssen: du hast dir meinen text ja auch durchgelesen, obwohl du "so einen quark (...) ich lange nicht gelesen (hast)". warum?

Problematisch ist doch nicht der Konsum, sondern die Verinnerlichung von Gewalt. Und da kann ich meinen Vorrednern eigentlich nur zustimmen, der Normalbürger weiß, zwischen Gewalt in den Medien und realer Gewalt zu unterscheiden. Wenn du ihm diese Fähigkeit absprichst, tust du dasselbe, was du den Medien unterstellst: du entmündigst die Menschen.

Zum Thema Kinder: Es gibt nicht umsonst die FSK. Wenn sich Kinder Sendungen anschauen, die für sie noch nicht geeignet sind, dann ist das in erster Linie kein Problem der Medien, sondern eins der Erziehung.


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