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Gewalt in den Medien .... folgen / begründungen
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 21 Jan 2006, 11:37
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Dr. Jan Itor     
Punkte: 693
seit: 09.04.2005
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Zitat(papajoe @ 18 Jan 2006, 11:36 im wrestlingthread) genau das finde ich einen interessanten punkt. da wird übertriebene gewalt vorgegaukelt und vor allem verharmlost! und es schauen sich kinder an, ganz toll. wenn in trickfilmen gewalt verharmlost wird (indem der coyote aus road runner dauernd von klippen fällt und ambosse aufn kopp kricht oder sowas), dann is das eine sache. da is das ganze stark abstrahiert. aber wenn echte menschen möglichst realistisch so tun, als könnte man jemandem am boden liegenden mit dem ellenbogen mal eben aufn kehlkopf rammen (keine ahnung, obs sonen 'move' da gibt, im echten leben würde das jedenfalls zum schnellen ableben führen)* und der andere steht kurz danach schon wieder, dann is das doch in gewisser weise bissi verantwortungslos... ich erinnere mich da an meine grundschulzeit zurück, als man sich durch sowas beeindrucken lies. da wurden des öfteren, glücklicherweise ohne verletzungen, irgendwelche szenen aufm schulhof nachgespielt...
habe ich wirklich überlesen. du sprichst da einen meiner meinung nach sehr wichtigen punkt an. gewalt in den medien wird heutzutage von sehr vielen leuten bereits belächelt, dennoch hat es einen massiven einfluss auf unsere kinder (einer der gründe, warum ich jetzt kein TV habe und auch später keins haben werde). die folgeneinerseits werden kinder natürlich durch die massive gewalt in den medien desensibilisiert, heißt sie akzeptieren es leichter als teil ihres lebens ohne sich darüber aufzuregen (siehe nappunks antwort auf meinen USA benutzen chemische Kampfstoffe-thread) andererseits wird natürlich die hemmschwelle selber gewalt anzuwenden heruntergesetzt. gewalt ist dann schon der ausweg aus banalen konflikten (hools nach fußballspielen, aber auch viele andere beispiele). quo vadis?(sicherlich werden jetzt wieder viele lächeln, aber die stecken einfach nur nich tief genug im "stoff") ich sehe den hauptnutzen darin, die bevölkerung durch gewalt in den medien zu verändern darin, sie komplett zu entmündigen. in amerika stellt sich dass durch eine verschärfung der waffengesetze dar, die ohne die verrauhung der massen nicht nötig gewesen wäre. hierzulande oktroyiert ein herr schily langsam einen polizeistaat auf die "deutsche" bevölkerung. mit der begründung es sei für unsere sicherheit, schutzhaft quasi. auswege?ich hör schon die unkenrufe "dann geh doch demonstrieren". demonstrieren bringt nix ... oder fällt euch spontan ein fall ein, wo man in der brd durch demonstrationen was wichtiges erreicht / verändert hat? meiner meinung nach wäre das ein kampf gegen windmühlen mit anwaltsarmeen. ein ausweg wäre für mich, sich der lage bewusst zu werden und bei anderen ebenfalls zu versuchen, ihnen die sache zu erklären. vorher sollte man sich aber im klaren sein, ob man da nicht versucht in der wüste weizen zu pflanzen (soll heissen wie weit die betreffende person bereits indoktriniert ist, und eine diskussion zwecklos ist). wenn man sich ein paar mal mit leuten über bestimmte themen unterhält merkt man schon, für was sie offen sind und für was nicht. ich meine mit der kleinen abhandlung hier jetzt nicht nur spezielle spätabendprogramme wie wrestling (das sowieso kein kind sehen sollte, aber würden sie es nicht sehen würde ja der zuschaueranteil geringer werden und deswegen will man die nicht ausgrenzen. ausserdem hat sich wrestling inhaltsmäßig in den 90ern auch sehr massiv verändert, bret hart hat die wwe zum beispiel verlassen, weil er mit der neuen "attitude" der firma nicht klarkam, die hat zusammengefasst einfach unterhaltung über moral gestellt und zwar sehr weit darüber), sondern eher das gesamtbild der medien. gewalt findet sich ja wie papajoe schon richtig angemerkt hat nicht nur in programmen für erwachsene sondern auch in programmen für kinder. ich hab zum beispiel einmal kinderkanal gesehen mit meiner kleinen schwester und was war der inhalt der sendung? eine KINDERENTFÜHRUNG! der hammer oder? das erinnert mich massiv an die namen der ministerien in 1984, folterung im ministry of love und auf dem kinderkanal kommt so ein dreck.
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Antworten
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 22 Jan 2006, 21:57
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Dr. Jan Itor     
Punkte: 693
seit: 09.04.2005
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Zitat(JoSchu @ 22 Jan 2006, 19:11) Zum Thema Desinformation: Man sollte sich von dem Gedanken lösen (und auch das gehört für mich zu einer Auseinandersetzung mit den Medien), das Medien die Wahrheit berichten müssen. So etwas wie Wahrheit gibt es nicht. Es gibt nur Fakten, die je nach Anordnung verschiedene Gesamtbilder erzeugen können. Die Medien sind nur Übermittler dieser Informationen, die sie wiederum aus verschiedenen Quellen erhalten. Insofern gibt es meiner Meinung nach so etwas wie Desinformation nicht, es gibt nur einseitige oder gar keine Information.  dieser schrödingerskatze-hokus-pokus ist vlt bei der quantenmechanik angebracht aber doch nicht in hinsicht auf geschichtliche ereignisse. natürlich ergibt sich abhäng von den präsentierten fakten ein unteschiedliches gesamtbild aber hierbei sollte man im auge behalten, dass es nur eine version gibt, die wirklich stattgefunden hat. du hast recht mit dem punkt, dass man sich von der vorstellung medien = wahrheit lösen sollte, ist ja genau das was ich bewirken will, im gegenteil gehe ich aber noch weiter und sage die medien desinformieren. um wieder dein puzzle-sinnbild aufzugreifen: um dies zu tun werden einfach bestimmte fakten nicht präsentiert und andere verfälscht, schon ergibt sich ein gesamt anderes gesamtbild. peng und wie du nun desinformation nennst spielt vlt für einen semantiker eine wichtige rolle, aber für mich ist desinformation genau das was bei wikipedia steht Desinformationauch hier kann ich nur wieder wunderbar auf den link bzgl 9/11 verweisen, interessant in der hinsicht auch wie sich die medienberichte veränderten: berichtete man erst noch von "huge explosions" und "another explosion" (nach dem einschlag des flugzeuges) fanden diese explosionen bald garkeine erwähnung in den berichten darüber. später dann wurde überhaupt nicht mehr mit videobeweisen über das geschehen berichtet. was mich persönlich zum punkt desinformation noch brennend interessieren würde, ist warum hollywood teilweise filme über historische ereignisse macht, die verdammt nah an der wahrheit sind (siehe der jfk film und viele andere) Zitat(Krüml @ 22 Jan 2006, 20:08) Ich noch mal kurz. Der VGl. mit den Büchern sollte verdeutlichen, dass sich massives Streuben gegen Gewalt in den Medien schon damals nicht gefruchtet hat und auch heute beim TV, Im Internet und sonst wo nicht fruchten wird. Und weil Du zwar uns Deine Meinung kund tun kannst, aber sich Milliarden Menschen Deine Meinung nicht anhören werden, halte ich es für sinnvoller Kompetenzen im Umgang mit diesem Medium zu vermitteln als revoluzer-technisch überspitzt gesagt das Verbot des TV wegen Gewaltdarstellungen und Desinformation zu propagieren, weil der Fernseher ein Medium ist, dass die dt. Haushaltsstruktur durchdrungen hat, was ja auch DEine Stats beweisen. Dehalb mag für Dich die Lösung sein, Dir keinen Tv zu kaufen, aber gesellschaftlich gedacht kann die Lösung nur in Kompetenzvermittlung liegen, weil Du die gEsellschaft wohl kaum davon überzeugen wirst, ihren TV ausm Fenster zu werfen. Das wie Du richtig bemerkt hast noch nich so viele Leute die Einsicht haben ihren KIndern Kompetenzen zu vermitteln (möglicherweise auch deshalb weil sie selber kaum welche besitzen) tut der Sache keinen Abbruch, heißt "nur", dass dringend Schulreformen notwendig sind, da die Eltern wohl überfordert scheinen. Das ist die Mindestforderung an eine gEsellschafdt, die sich u.a. Mediengesellschaft schimpft.  an welcher stelle habe ich bitte von verbieten geredet? ich habe gesagt: Zitat(iche @ threadanfang) ein ausweg wäre für mich, sich der lage bewusst zu werden und bei anderen ebenfalls zu versuchen, ihnen die sache zu erklären. vorher sollte man sich aber im klaren sein, ob man da nicht versucht in der wüste weizen zu pflanzen (soll heissen wie weit die betreffende person bereits indoktriniert ist, und eine diskussion zwecklos ist). wenn man sich ein paar mal mit leuten über bestimmte themen unterhält merkt man schon, für was sie offen sind und für was nicht. und wenn ich so drüber nachdenke ist dass doch genau das was ihr auch wollt, nämlich kompetenzen vermitteln (ihr nennt das nur anders  ) oder etwa nicht?
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 22 Jan 2006, 22:38
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Ironieresistenz I.         
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seit: 02.06.2005
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Zitat(Tortenhuber @ 22 Jan 2006, 20:57) dieser schrödingerskatze-hokus-pokus ist vlt bei der quantenmechanik angebracht aber doch nicht in hinsicht auf geschichtliche ereignisse.
Das sagt mir jetzt nichts. Ist ja aber auch nicht mein Fachgebiet. Zitat natürlich ergibt sich abhäng von den präsentierten fakten ein unteschiedliches gesamtbild aber hierbei sollte man im auge behalten, dass es nur eine version gibt, die wirklich stattgefunden hat. du hast recht mit dem punkt, dass man sich von der vorstellung medien = wahrheit lösen sollte, ist ja genau das was ich bewirken will, im gegenteil gehe ich aber noch weiter und sage die medien desinformieren. um wieder dein puzzle-sinnbild aufzugreifen: um dies zu tun werden einfach bestimmte fakten nicht präsentiert und andere verfälscht, schon ergibt sich ein gesamt anderes gesamtbild. peng
Das Problem ist, dass geschichtliche Ereignisse zu komplex sind, um sie in ihrer Gänze zu erfassen. Dazu müsstest du jedes Einzelschicksal detailliert beschreiben und diese dann alle in Beziehung zueinander setzen. Weil das nicht geht, muss abstrahiert und veralgemeinert werden. Und damit geht natürlich Information verloren. Je nach Quelle wird dann natürlich auf unterschiedliche Aspekte Wert gelegt und dadurch können völlig verschiedene Versionen eines Ereignisses entstehen. Das muss noch nicht einmal absichtich geschehen. Effekte wie die selektive Wahrnehmung (ich nehme das wahr, was konsistent zu meinem Weltbild ist und ignoriere Widersprechendes) können sowohl bei den Medienmitarbeitern als auch bei den Rezipienten auftreten, ohne dass dahinter eine Verschwörung steckt. Ein Beispiel, mit dem wir dann auch zum eigentlichen Thema zurückfinden: Vielleicht gibt es gar nicht soviel Gewalt in den Medien, wie du annimmst, nur bist du dank deines Meinungsbildes sensibilisiert und nimmst die vorhandene Gewalt als wesentlich stärker wahr, als ein neutraler Beobachter dies zun würde. Vielleicht würdest du ambivalentes Verhalten im Fernsehen auch eher als gewalttätig einstufen. Und letztendlich kann es passieren, dass du inkongruente Informationen schneller vergisst oder erst gar nicht aufnimmst und damit in deiner Erinnerung ein Fernsehabend natürlich zu einem grausamen Gemetzel verkommt.
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Seine Majestät, Kaiser Ironieresistenz I.
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