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Kampf der Kulturen? TU-Prof. lehnt syrische Studentin ab..
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 12 May 2006, 02:58
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2. Schein  
Punkte: 85
seit: 26.05.2003
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siehe SPON: http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0...,415707,00.htmlZitat Eine scharf formulierte E-Mail eines Professors an eine ausländische Studentin sorgt für Furore an der TU Dresden. Der Wirtschaftswissenschaftler wies sie als Doktorandin glatt zurück, nur weil sie aus Syrien kommt - und wegen der "feindseligen Haltung Ihres Landes". Meinungen?
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Nun in Berlin angekommen, aber noch oft in der Elbmetropole.
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Antworten(30 - 44)
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 12 May 2006, 16:58
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BILD-Sympathisant     
Punkte: 611
seit: 30.07.2005
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Insbesondere die zweite Mail offenbart natürlich jede Menge Bewusstseinsstörungen, aber ohne <Name entfernt*> wäre die Personaldecke an der Fakultät noch dünner zusammengetöpfert.
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 12 May 2006, 17:14
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2. Schein  
Punkte: 85
seit: 26.05.2003
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Nun ich auch mal, wenn ich das hier lostrete.  Ich finds natürlich auch nicht in Ordnung. Der maßt sich was an, was ihm einfach nicht zusteht. Und pauschal Leute eines Landes zu verurteilen, ist Rassismus. Nur, weswegen ich das hier reingestellt habe, zum diskutieren, wie kann man denn grundsätzlich verhindern, dass in Deutschland oder woanders die Elite für - sagen wir mal vorsichtig - nicht so vorbildliche Länder ausgebildet wird? Sorgt allein das Leben in Deutschland für ne Bewußtseinsveränderung (sicher, aber genug?)? Kann man ausländischen Studenten nicht auch obligatorisch ein bisle Landeskunde mitgeben, so als kleine Zugabe und auch ein wenig Beeinflussung... schließlich studieren sie ja hier, mit deutschen Steuergelder, da kann man sie ja ruhig mal beeinflussen. :-) Schon daran sieht man, dass das Vorgehen von dem Prof falsch war... Nicht Ausgrenzung, sondern focierte Integration, das muss doch das Rezept sein... Auch vielleicht auch ein wenig Integration gegen den Willen der Leute... OK, schaun mer mal, was jetzt für Reaktionen kommen. Dieser Beitrag wurde von ssxp: 12 May 2006, 17:14 bearbeitet
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 12 May 2006, 17:51
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1. Schein 
Punkte: 25
seit: 11.05.2006
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Ich glaube, diese Fragestellung ist nicht ganz einfach zu beantworten. Einerseits sollte man die Individualität, Persönlichkeitsrechte, Herkunft der uns besuchenden Ausländer achten. Andererseits hat unsere Gesellschaft die Tendenz, den Versuch zu unternehmen, unserer Werte und Normensystem (sicherlich eines der besseren) weiterzugeben, was vielleicht auch nicht ganz unbegründet ist.
Trotzdem denke ich, dass wenn man von "forcierter Integration" spricht, eine gewisse Komponente (vielleicht auch nur die sprachliche) besonders betont wird. Mir stellt sich an dieser Stelle die Frage, zu was man Ausländer in Deutschland wohl zwingen (force) kann?
Die Deutsche Sprache erlernen: Vielleicht. Wir machen das ja auch mit den kleinen, deutschen Schulkindern in unserer Gesellschaft. Gilt aber sowas auch für einen Doktorant der Deutschland besucht, um im Bereich Nanotechnologie zu promovieren?
Sich an das deutsche Rechtssystem anzupassen (anzuspassen), was Rechte und Pflichten betrifft: Sehr wahrscheinlich.
Glaubt ihr das aus der Finanzierung der Ausbildung von ausländischen Studenten irgendwelche Gegenforderungen erwachsen? Ich bin da skeptisch. Vielleicht noch die Ausbildung von deutschen Studenten im Ausland. Natürlich wird das mit dem Ziel der Verständigung gemacht, aber bei solchen Professoren in unseren Reihen ...
Was diesen Professor betrifft: Ich glaube er ist deutlich zuweit gegangen. Im Zweifelsfall hatte er die Studentin auch ohne Begründung ablehnen können, wenn er sich nicht dazu in der Lage sieht mit jungen Menschen aus anderen Ländern zusammenzuarbeiten, was natürlich nicht für seine Prof.-essionalität spricht.
jojakim
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 12 May 2006, 17:51
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6. Schein       
Punkte: 1339
seit: 27.01.2005
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Zitat(michael1902 @ 12 May 2006, 17:03) wie georg schon schrieb is die mail in seinem link ganz unten zu finden. musst ziemlich weit runter scrollen.  hat bei mir nicht funktioniert, aber wombat1st war so nett... habs jetzt auch gelesen. also rassismus war da nicht wirklich im spiel.
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„Das Herz hat seine Gründe, die die Vernunft nicht kennt!“ -B. Pascal-
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 12 May 2006, 18:11
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der Toreverhinderer        
Punkte: 1979
seit: 24.06.2004
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Zitat(Mimi @ 12 May 2006, 17:51) hat bei mir nicht funktioniert, aber wombat1st war so nett... habs jetzt auch gelesen.  oh sorry, das wusste ich nich. hätte dir den sonst natürlich auch geschickt. dachte nur, du hättest das überlesen Zitat(Mimi @ 12 May 2006, 17:53) nun er arbeitet ja mit jungen menschen aus anderen ländern zusammen. junge menschen, deren familien bei einem anschlag teilweise zerstört wurden...  ja, und ich könnte mir vorstellen, dass dies seine reaktion bewirkt haben könnte. denn so ne erfahrung wird mit sicherheit schmerzlich sein und er dürfte sich über die situation "dort unten" bestimmt schon ne menge gedanken gemacht haben. und dann hat er sich eben zu so einer reaktion hinreissen lassen. aber gleichwohl, wie hier viele auch sagen, muss er diese persönlichen schicksale von seinem dienstlichen trennen. aber dennoch kann ich es in einem gewissen sinne nachvollziehen, auch wenn ich nicht damit einverstanden bin.
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 12 May 2006, 19:11
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drawn to wisdom       
Punkte: 1230
seit: 20.10.2005
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es fehlt immer noch die transreligiöse Kommunikationsplattform. Allein die Aufklärung schafft ein ausgewogenes miteinander. Aber wie es mir scheint, wird diese Geisteshaltung zur einer kurzen Epoche der Menschheitsgeschichte. Religion wird instrumentalisiert und der Mensch als Mittel gebraucht. Welche Armut.
Zu dem Hr.Prof. : es mag eine rein kosmopolitische Intuition hinter seiner Handlung stecken, jedoch ist Syrien nur ein kleines Puzzelteil des Ganzen. Des weiteren bin ich mir sicher, dass diese Handlung aber gerechtfertigt ist, wenn eineindeutig und unbezweifelbar ist, dass terroristische, antidemokratische Bestrebungen von der Person ausgehen. Das ist aber ein jurist. Grenzfall, wie bei den Hetzpredigern in Dtl., wo die verfassungsmäßige Ordnung nur latent in Gefahr gerät. Dennoch kann man, ohne die Menschenrechte einzuschränken, verwirrten Menschen den richtigen Weg zeigen. Humanismus muss transzendent werden und für alle gelten, sonst würden wir unsere Werte (Gleichheit aller Menschen, Menschenwürde, Freiheit der Person) nicht wahrlich umsetzen. Und darin liegt ihre Stärke und ihr Potential -in ihrer Ausübung. So schließe ich mich der Einstellung des Professors an [Vorbildhaft], aber nicht in seiner disjunktiven Auswirkung auf einer eher unbedarftes Geschöpf unserer Gattung [Orientierungsgebung]. liebe Grüße #myrmikonos
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 12 May 2006, 20:28
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drawn to wisdom       
Punkte: 1230
seit: 20.10.2005
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Die Position der Frau wurde leider nicht kommuniziert. Deshalb erschien mir das auch zu disjunktiv. Manche würden sagen "unbedacht", "intolerant", im Hick-Hack.forum sogar "rassistisch". Es bleibt jedoch ohne weiteres ohne Taktgefühl vom Prof, sich in dieser Form zu äußern. Wenn wir den Menschen als Ausgangspunkt nehmen und ihn für ein friedliches Miteinander gewinnen wollen, müssen wir die Meinungen kommunizieren und abstimmen. Grenzen ziehen und Konsenspunkte finden. Das ist wesentlich für die friedliche Koexistenz, weil klare Verhältnisse keine Reibungspunkte zulassen. Meine Meinung ist aber, dass wir uns in einer Schweigespirale befinden und uns unweigerlich in eine größere Kluft der Werte stürzen. Dann schaut es so aus, als gäbe es keine andere Alternative, als den "Kampf".. als wäre alles schon so vorherbestimmt. An der Stelle schafft es der Mensch nicht über sich selbst hinwegzusehen, sondern in Egoismus und Triebbefriedigung zu verfallen. Jetzt wäre die Zeit die vermeidlichen Kriege um das Wasser zu verhindern, oder die Kriege um das Öl , aber wir begeben uns doch in die Kausalität und dem Naturgesetz "der Stärkere überlebt". Nur deswegen wird dem Iran auch die Atombombe nicht zugesprochen, weil es Schadensbegrenzend ist und Amerika ihr Primat der Weltgeschichtsschreibung nicht verlieren will. Und sag nicht, die Medien würden über alles berichten: Was zur Hölle geht im UN-Sicherheitsrat vor? Um auf den Menschen an sich zurückzukommen: Wir können nur dafür sorgen, dass jeder die Werte begreift und sich Wissen aneignet. Stell dir vor ein solcher Mensch wird urplötzlich Gouverneur von Kalifornien, sollte er nicht weise genug sein, um seine Mitmenschen zu erkennen und erleuchtet, um sich selbst zu erkennen? Das wär mal ein Lichtblick. (Was sind da schon Wahlzyklien, wenn man das Ganze begreift. Und wer ist man, wenn man nicht versucht die Welt zu verbessern.) #myrmi nochmal
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 13 May 2006, 13:51
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drawn to wisdom       
Punkte: 1230
seit: 20.10.2005
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Ein Diskussionszerstörer größeren Kalibers findest du hier: pusteund auch das aktsizr´sche aztekenmodel trifft zu. Der aktsizer'scher Punkt ist ja schon längst überschritten, wenn man in einem Studentenforum sich über Xenologien mokiert. Ich glaub es hackt. #myrmikonos
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 13 May 2006, 15:34
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Ironieresistenz I.         
Punkte: 2231
seit: 02.06.2005
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Hab das eigentlich nicht auf mich bezogen. Wollte nur nicht, dass das auf ein Zwiegespräch (<--wozu Latein, wenn es auch so schöne deutsche Wörter gibt) zwischen mir und Myrmie hinausläuft.
@myrmi: Ist ja alles schön und gut, nur redest du gerade enorm an mir vorbei (oder ich an dir, Ansichtssache). Ich bin immer noch an der Stelle, an der du der Studentin, möglicherweise unbewusst, eine feindliche Haltung gegenüber der Demokratie unterstellst und frage dich jetzt nochmal, wieso du davon ausgehst, da die Haltung der Frau ja eben nicht bekannt ist und ich es für meinen Teil für unwahrscheinlich halte, dass jemand, der den Westen hasst, zum Studieren und Promovieren hierher kommt.
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