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Maut
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 15 Jan 2004, 23:32
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rationaler Idealist       
Punkte: 1233
seit: 01.10.2003
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Zitat Zippert zappt Es sind viele Fragen, die Manfred Stolpe jeden Tag durch den Kopf rauschen Manfred Stolpe übernachtet seit Wochen in einem Schlafsack am Rand der A 2, oder er lebt auf dem Gelände einer Raststätte in der Magdeburger Börde. Anders ist seine Erscheinung kaum zu erklären, denn jeden Tag tritt Manfred Stolpe etwas zerzauster vor die Kameras. Das Leben da draußen ist hart. Es ist aber wichtig, dass der Minister sich in die Materie einarbeitet. Stolpe will am eigenen Leib erfahren, was es auf sich hat mit diesem magischen grauen Band, das sich vielfach verschlungen durch Deutschland zieht. Wie kriegen die bloß immer die Mittelstreifen so gerade hin? Warum heißt die Leitplanke Leitplanke? Weil sie schon viel Leid verursacht hat? Und woher wissen die eigentlich, wenn die so eine Tankstelle bauen, dass sie genau an der Stelle Öl finden werden? Es sind viele Fragen, die dem Minister jeden Tag durch den Kopf rauschen. Und dann noch diese Maut. Warum macht man nicht einfach ein Kassenhäuschen auf und nimmt Eintritt? Überholstreifen kostet doppelt, Standstreifen die Hälfte und Geisterfahren das Zehnfache. Pro Kilometer zehn Cent inklusive Frühstück. Vollpension 20 Cent, Schüler zahlen die Hälfte. Stauplätze müssen vorher telefonisch reserviert werden. Und draußen gibt's natürlich nur Ölkännchen. Artikel erschienen am 16. Jan 2004 Artikel drucken © WELT.de 1995 - 2004 Vollständige Url des Artikels: http://www.welt.de/data/2004/01/16/224018.htmlEinfach köstlich.
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Was haben ein Mann und ein Gebrauchtwagen gemeinsam? Beide sind leicht zu kriegen, billig und unzuverlässig.
Zu fällen einen schönen Baum Braucht's eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, Braucht er, bedenk es, ein Jahrhundert
Früher morgens wach ich auf - 16 Uhr 10, die ganze Welt scheint sich um mich zu drehen. Nur im Magen fühle ich mich nicht so recht, eins von den 30 Bierchen gestern war wohl schlecht.
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Antworten(1 - 14)
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 15 Jan 2004, 23:35
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2. Schein  
Punkte: 102
seit: 28.10.2003
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Zippert zappt ist das einzige was man in diesem schwarzen Blatt lesen kann. :hitler:
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nothin' else compares
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 17 Jan 2004, 12:55
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Hier geht es um die Maut. :) :offtopic: Für alle Berlin Liebhaber und Zeitungsspalter geht es hier weiter: /index.ph...wtopic=1336&hl=.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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 17 Jan 2004, 15:00
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2. Schein  
Punkte: 143
seit: 07.12.2003
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also in einem Transitland wie Deutschland ne maut einzuführen is ja sehr verlockend weil sehr profitabel... für Lkws find ich die maut in ordnung aber für Pkws muss es nicht sein... Aber bei unsrem armen Land wird es wohl bald so kommen wies oben im Artikel steht
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 17 Jan 2004, 16:33
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der christian       
Punkte: 1119
seit: 01.10.2003
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Die LKW-Maut hat sicher sowohl Vor- als auch Nachteile (jedem rechtmachen funktioniert ohnehin nur in Buechern). Die Frage, die sich mir zunehmend stellt ist, was mit dem eingenommenen Geld gemacht wird? Werden nur Haushaltsloecher gestopft (was ich befuerchte) oder wird das Geld zur Erschliessung alternativer Energiequellen (und zur Erforschung derselben) ausgegeben (was weitaus sinnvoller ist)? Vielleicht koennte man es ja auch in den Strassenbau investieren oder eben mit diesem Geld zumindest die deutsche Automobilbranche dazu bewegen, endlich mal das, was man schon lange weiss (Stichwort: 3l-Auto) umzusetzen und bezahlbar zu machen. Als entscheidener Nachteil der Maut wird ja stetig die darunter leidende Speditionsbranche angefuehrt - Nun, mit einem geschickteren Engagement derselben (ja, auch die haben eine Lobby, nur eben keine so starke offenbar - man korrigiere mich, wenn ich irren sollte) gaebe es heute vielleicht schon viel weniger Verkehr auf den Strassen und mehr Verkehr auf den Schienen...aber man wollte wohl nicht von der althergebrachten Tradition des Brummifahrers abkommen. Mit einem geschlosseneren Auftreten der "Fernfahrerbranche", besonders gegenueber der Bahn, haette man dort sicher (gute) Konditionen aushandeln koennen, mit denen beide Seiten haetten leben koennen. Der "Nachteil" wegfallender Arbeitsplaetze bei der Einfuehrung der Maut - naja, den halte ich fuer vorgeschoben und falsch. Ich denke vielmehr, dass zumindest eine Vielzahl der bislang dort Beschaeftigten auch weiterhin beschaeftigt sein wird - oder die Bahn baut ihr Schienennetz wieder aus (anstatt es so langsam einzustampfen).
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 17 Jan 2004, 21:16
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1. Schein 
Punkte: 28
seit: 15.01.2004
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Wie sollte ein 3l-Auto hier weiterhelfen? Weniger Umsatz, weniger Steuern, weniger Arbeitsplätze... Irgenwas billiger machen bringt nichts (ausser vielleicht die Politiker :yeahrite: )
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Rock n Roll is wichtiger als Sex
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 18 Jan 2004, 10:17
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der christian       
Punkte: 1119
seit: 01.10.2003
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Ich habe nicht davon gesprochen, nur neue Ausgaben zu schaffen! Nun, es waere zum Beispiel sinnvoller, die Kohle nicht mehr zu subventionieren und stattdessen Subventionen in alternative Energiequellen zu stecken - Arbeitsplaetze wuerden so (subsummiert) erhalten bleiben. Ich zum Beispiel finde es enorm sinnlos, immernoch Geld in die Braunkohle zu stecken, die nun wirklich alles andere als effektiv brennen kann und die Zuschuesse zu Kollektoren auf dem Dach so knapp zu halten, dass man sich also "Otto-Normal-Verbraucher" so ein Ding einfach mal nicht leisten kann. Zum Thema Staatshaushalt kann ich nur sagen, dass man den mit anderen Mitteln als einer Maut (die es ja derzeit noch nicht im Ansatz gibt und die bislang auch nur gekostet hat) nur fuer LKWs besser gekommen waere - ja, vielleicht auch mit einer Maut fuer einfach alle Fahrzeuge und einer Vignette. Ist wesentlich billiger (niemand braucht so ein Geraet, was ohnehin (noch) nicht funktioniert), wenn man die Modelle aus Oesterreich oder der Tschechei uebernehmen wuerde...aber da fehlte es wohl dem entsprechenden Minister an Durchsetzungsvermoegen.
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 18 Jan 2004, 16:05
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old 's cool!         
Punkte: 9493
seit: 12.07.2003
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ich finde man sollte gelder auch immer für das ausgeben, wofür sie eingenommen werden, d.h. mit einer öko-steuer sollte man an alternativer energieumwandlung, spritsparenden autos usw. forschen und mit einer autobahnmaut auch nur die straßen in deutschland in ordnung bringen!
ich persönlich finde eine maut für pkw's nicht besonders gut, weil eine gerechte gebührenerhebung nicht wirklich vorstellbar ist oder zumindest wieder die hälfte der maut nur für die verwaltung drauf gehen würde. ich finde damit würden wieder nur die arbeiter bestraft werden, die täglich die autobahn nutzen müssen. klar sie sind auch diejenigen, die die straße allmählich zerstören, aber sie sind auch die die einkommenssteuer zahlen, die ökosteuer zahlen, die mineralölsteuer zahlen.. man würde damit einmal mehr für's arbeiten bestraft!
:offtopic: @ck: ich kenne mich mit den sachen die du erwähnt hast ziemlich gut aus und muss von daher mal ein paar dinge richtigstellen. was sind denn deiner meinung nach alternative energiequellen? sprichst du von regenerativer energie, so betrug der anteil dieser an der gesamtversorgung in deutschland im jahr 2000 gerade mal 11%. die nutzbare engerie bei diesen verfahren der energieumwandlung ist auf keinen fall ausreichend um uns mit strom und wärme zu versorgen. ich geb dir recht wenn du meinst, dass braunkohle keinen allzu hohen brennwert im vergleich zu heizöl, erdgas oder steinkohle hat, allerdings besitzt gerade in ostdeutschland die braunkohle einen geringen schwefelanteil, der bei der verbrennung in verbindung mit wasser später sauren regen bildet. die energieversorgung muss durch sogenannte grund- und spitzenlastkraftwerke sichergestellt werden. dafür eigenen sich allerdings kaum gasturbinen und somit bleiben im wesentlichen drei möglichkeiten: 1. atomkraftwerke (decken in deutschland 65% der grundlast ab und sind somit unersätzlich), 2. kohlekraftwerke und 3. blockheizkraftwerke (motor mit generator für wärme und stromerzeugung). alles andere sind spitzenlastkraftwerke, wie gasturbinen und pumpspeicherkraftwerke. letztere werden übrigens desöfteren angeworfen weil bei diesen ach so tollen windkrafträdern bei zu hoher windgeschwindigkeit die rotoren angehalten werden und somit zeitgleich eine große menge dieser windkrafträder ausfallen und der fehlende strom ausgeglichen werden muss - energieverschwendung ohne ende! zurück zur braunkohle: sie kann zu staub zermahlen sehr effektiv brennen, denn der thermische wirkungsgrad eines solchen kraftwerks berechnet sich nach dem Carnot'schen vergleichsprozess aus 1 minuns minimaler, geteilt durch maximaler temperatur im kreisprozess. nach unten lässt sich auch mit anderen brennstoffen nicht viel ändern und nach oben ist man eher durch die temperaturbeständigkeit der werkstoffe begrenzt, wobei die maximal mögliche verbrennungstemperatur der braunkohle immer noch über dieser derzeit möglichen temperatur der werkstoffe liegt. desweiteren ist es so, dass es günstiger ist kohle hier direkt zu verstromen anstatt öl oder gas aus sibirien zu holen, denn auch das benötigt energie. nur um mal ein beispiel für die brennstoffmengen zu erläutern: südlich von leipzig stehen in lippendorf zwei eingigawatt-blöcke, die leipzig mit strom und fernwärme versorgen. dafür ist täglich soviel kohle notwendig, wie in 1400 zugwagons passt! mit welcher alternativen energiequelle kann man das ersetzen? du hattest von kollektoren auf dem dach gesprochen. damit sieht es folgendermaßen aus: in deutschland lohnen sich in den meisten gebieten solarkollektoren zur warmwassererzeugung, die diese aber in der regel nicht alleinig übernehmen können. solarzellen haben einen furchtbar schlechten wirkungsgrad und es wird unter experten davon gesprochen, dass deren erzeugung mehr umwelt zerstört, als durch deren energieumwandlung in ihrer kompletten lebenszeit verringert werden könnte. nichts desto trotz sollte weiterhin an alternativen energiequellen geforscht werden, da bis auf die uranreserven alle anderen noch abbaubaren bzw. förderbaren brennstoffe innerhalb weniger jahrzehnte aufgebraucht sein werden. :offtopic:
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Kleine Aster Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster! -Gottfried Benn (1912)-
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 19 Jan 2004, 10:49
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der christian       
Punkte: 1119
seit: 01.10.2003
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Zitat(yocheckit @ 18 Jan 2004, 15:05) :offtopic:sprichst du von regenerativer energie, so betrug der anteil dieser an der gesamtversorgung in deutschland im jahr 2000 gerade mal 11%. Man sollte sich hier vielleicht einmal die Frage stellen, warum der Anteil so gering ist. Ein weiterer Nachteil der Braunkohle ist auch, dass sie in Tagebauen gefoerdert wird, wo ziemlich viel Natur "einfach so" zerstoert wird. Welche Alternativen zu fossilen Brennstoffen kann man denn in Deutschland effektiv nutzen? Wenn Umweltschuetzer gegen Atomstrom demonstrieren, haben sie doch zumeist sicher auch andere umweltfreundliche Konzepte, oder? (ich hab keine Ahnung, deswegen frage ich) @Chris: und was wuerdest Du von "teuren" und "billigen" Autobahnen halten? Die "teuren" Autobahnen sind nur mit Vignette (vielleicht ungerechter, aber einfacher und unbuerokratischer zu handhaben) zu benutzen, der Rest fuer alle frei...dafuer werden die teuren Autobahnen auch besser in Schuss gehalten als die billigen...
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 19 Jan 2004, 11:00
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Das Problem der Braunkohlesubventionen ist doch, dass der Staat soviel reinstecken muss, weil die Preise auf dem Weltmarkt so gering sind, dass deutsche Kohle ohne Subvention nicht konkurrieren könnte.
@ck: So ein System ist in USA groß im Kommen. Bloss haben die den Platz zwei Autobahnen nebeneinander zu bauen (obwohl dort natürlich auch immense Natur draufgeht). In Deutschland ist keine Platz für zwei Autobahnen nebeneinander. Und das große Mautproblem in Deutschland liegt auch nicht darin, dass keiner für Straßen zahlen würde, sondern dass Deutschland ein Transitland ist, und eben die Ausländer nicht wirklich für Deutschlands Straßen zahlen.
Ich beführworte eine Maut für alle Kraftwagen. Natürlich müsste man sehen, wieviel für die Straßen ausgegeben wird und diesen Betrag von Autosteuer und Benzinsteuer abziehen. Das es für die Deutschen ein Nullsummenspiel wird. Und ich denke mal, ob du jetzt 100 Euro jährlich für deine Autosteuer abdrückst, oder eben diese 100 Euro auf deutschen Straßen (ich finde, alle Straßen sollten bemautet werden) verfährst, ist egal. Vielleicht wirds sogar billiger für dich, weil die Ausländer auch mitbezahlen.
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