Einen wunderschönen guten Morgen. Zurück zum SmallTalk, 2. Runde *g*
Zitat(JoSchu @ 19 Aug 2006, 10:57)
Ach Gottchen, die Philosophen wieder.

yoiyasa genau die!...
Zitat(JoSchu @ 19 Aug 2006, 10:57)
das liegt an der Begrenztheit der Sprache, nicht an der Begrenztheit kausaler Zusammenhänge.

ein Sprachdefizit als Argument einszusetzen, muss ich als genialen Trick werten, aber kann es so nicht stehen lassen: nicht nur die Ontologie der Sprache (Symbolsystem) , sondern auch mathematische Formeln, Musik, Farben, oder gar mechan.Systeme können als funktionales Äquivalent die Wirklichkeit darstellen. Die unterschiedlichen Qualitäten brauch ich nicht weiter erläutern. Wichtig ist: jede dieser beschreibenden Mittel hat ihre Grenzen. Warum? Am Bsp. Sprache: Jede Tatsache, die bekannt ist, kann gedacht werden und somit auch ausgesprochen. Jenes, was wir nicht denken können, können wir auch nicht in Sätzen (Gedanken) formulieren. Das Instrument kann noch so scharf sein, ohne richtige Benutzung erwirke ich das Gegenteil. So führt uns dein Argument nicht zu einem Sprachdefizit, sondern einem Denkdefizit.
Nun ich verlange nicht, das Denken zu denken. Sondern nur kurz meine Ausführungen zu verfolgen.
Eine elementare physiologische Verankerrung hat niemand bestritten. Faktum. Wir wissen (im aristotel.Sinn) von den neurologischen Zusammenhängen, Reizleitung, genetischen Grundmustern/Aufbau/Analogieen etc , wir kennen die Prozesse und erkennen sie an.
Über diese Basis hinweg bilden aber abstrakte Denkvorgänge eine andere Sphäre kognitiven Seins. Wenn diese, wie du sagst nicht die Grenzen der Kausalität überschreiten, sondern deterministisch sind, so müssten sie wenigstens hochgradig chaotisch sein und somit in ihrem Verhalten unvorhersagbar. Ein lokales dynamische System von Denkprozessen, die der Chaostheorie folgt, wäre mir vorstellbar, aber irgendwie unlogisch in ihrer Konzequenz. Schließlich führt auch das Gehirn als Organ Prozesse mit niedrigstem Energieverbrauch aus, (ich merke es gerade) so müssten die Elektrosignale nach meiner Auffassung den direktesten Weg nehmen, zum andere Folgen gerade die einfachsten Prozesse der Natur gerade diesem Prinzip -und oft war von Elektronengewitter die Rede... das erfordert also noch ein Überprüfung.. mit dieser These wäre ich aber vorerst zufrieden.
Zitat(JoSchu @ 19 Aug 2006, 10:57)
Vielleicht kommen wir nie hinter die entsprechenden Mechanismen, aber deshalb anzunehmen, sie würden nicht existieren und Qualia sei nicht physiologisch verankert, ist schon etwas kurzsichtig. Ein transzendentes Ich im Sinne einer Seele ist meines Erachtens ebenso ein Mythos wie der (objektive) freie Wille.

Denken wir also langfristig in die Zukunft hinein:
Sollte man diese Vorgänge beschreiben können und man richtet den Menschen als willenslose Puppe mit scheinbarem Bewußtsein ab, dann wäre die Ethik von heute Nonsens. Man kann Reiz-reaktion vorherbestimmen -Gemütszustände- Emotionen- und mit dieser EVENTUALEN "genaueren" Betrachtung und "exakter" Kenntnis der Kausalität im Organ Gehirn würden auch Denkmuster und Willensakte vorherbestimmbar. Das hieße , dass kein Mensch für seine Taten verantwortlich ist, sondern das hörere Gesetz der Kausalität. Ein Verbrecher ist demnach immer schuldfrei. Er musste so handeln, weil er -und alle anderen auch- determiniert sind.
Ja um Himmels willen: was ist denn nun eigentlich mit dem bestehenden Indeterminismus, der Quantentheorie? Ausgehend von Heisenbergs Unschärferelation zur Kopenhagener Deutung von M.Born, fällt mir keine mögliche Synthesis ein. Dieses Bsp soll nur zeigen, dass es keinen Universalismus der Kausalität gibt. -so weit erstmal dazu-
Zitat(CoolSun @ 20 Aug 2006, 04:13)
nun mal zu dir - klar bin ich analytiker - denker und vor allem optimierer - sei es Zeit, Raum oder Energie - aber lass bitte deine germanistikangehauchten Fachbegriffe weg - rede frei von der Leber weg und lass mein Lexikon einfach im Schrank stehen. Ich bin Mensch.

Rede ich dann von Leber zu Leber?
germanistikangehauchte Fachbegriffe kann ich nicht weglassen, weil ich nicht glaube, dass du eine zweite Sprache äquivalent gut genug beherrschst, um mein Kommentar rezipieren zu können.
Zitat(CoolSun @ 20 Aug 2006, 04:13)
Um dennoch auf deine Betrachtungsweisen einzugehen - von den Klischess bin ich weg -ich beobachte viel - aber mir passiert auch viel. Das Leben kann man nicht analytisch betrachten - aber man kann logisch denken.

Analyse ohne Logik? Teletubbies?
Zitat(CoolSun @ 20 Aug 2006, 04:13)
ich bin leider hämmungsloser Romantiker und dummerweise auch Denker

leider!
Zitat(CoolSun @ 20 Aug 2006, 04:13)
- allein die Trennung dieser beider Eigenschaften macht mir zu schaffen -aber sie können auch positives und negatives bewirken

kombiniere und schöpfe aus der Quelle des Kalküls!
Grundsätzlich herrscht Irrtum im Ganzen. Die Duplizität der Geschlechter aus einer erfahrungsbasierten Kenntnis herraus zu erörtern, schafft nur eine geheischte Illusion der Objektivität. Sich gegenseitig die Erlebnisse zu erzählen ist eine flache Betrachtungsart, die ja gerade für diesen Small Talk nicht verkehrt ist, aber die Konklusionen, Konsequenzen, Schlußfolgerrungen sind meist verkehrt, oder zumindest so irrsinig, dass aus meiner Brust ein tiefer Schmerz des Entsetzen hervorquillt. Jene mänadischen Seelen, wie CoolSun sind unbeirrbar und kaum aus der lethargischen Hülle der Geisteslosigkeit zu retten. Lassen wir ihn die chromatische Tonleiter seiner Leidenschaften und Begehrungen absingen, aber lasst niemals zu, die Objektivität im eigentlichen Sinne zu verstümmeln. Überwindet ruhig die silenische Weisheit in euch und fordert einen gerechteren, aestethischeren Anlass zum Mitleid. Wir haben hier nie über andere Religionen, wie den Islam/Hinduismus gesprochen, die sehr wohl imperativistische (alternative/divergente) Lebensanweisungen gegenüber dem feminen Zweig der menschl. Schöpfung haben. Ebenso fehlen objektiv betrachtet die Bezugnahme anderer Kulturen, oder historische Begebenheiten. Es gibt sehr wohl geniale Lösungen dieser Art, wie hier vergeblich gesucht. Aber den eigenen Horizont auf das Ego zu begrenzen - und wohlwollende Korrelationen anderer trift niemals die Qualität metaphysischen Trostes [um die es ja eigentlich nur geht], wie sie aus einer Tasse warmen Kakaos quellen kann. Die Tragödie nimmt niemals in der Initiative ihren Verlauf, sondern in der Nichtakzeptanz der resultierenden Schnittpunkte aller Notwendigkeiten.
lieben Gruß
#myrmikonos