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 28 Oct 2006, 14:08
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Die USAmerikaner haben meiner Meinung nach ein sehr seltsames Demokratieverständnis. Wie kann man denn deuten, dass viele USKonzerne ihre Spendenpolitik 10 Tage vor den Wahlen um 180 Grad drehen und nun den Demokraten einen großteil der Spendengelder zukommen lassen anstatt den Republikanern, die 4 Jahre lang unterstützt wurden? Und was ist das für ein Wahlkampf in dem Politiker als Freunde von Schwerverbrechern und Nutzern von Bordellen bloßgestellt werden? Würdet ihr in so einem System noch wählen? Hierzu der Spiegelartikel: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,445189,00.html
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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 31 Oct 2006, 20:31
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3. Schein   
Punkte: 251
seit: 06.10.2006
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Klar würde ich noch wählen... ist mir als Volk (Ich bin Deutschland und so...  ) doch egal, wem die die Wirtschaft Spenden in den Arsch bläst... Wir machens uns doch immer einfach, was Amerikakritik angeht... Die Amis haben jetzt schon 230 Jahre lang eine Demokratie... und die war nach unseren heutigen Maßstäben auch nie demokratisch - wozu hätten die sonst jemals Wahlmänner einführen müssen. Trotzdem hat diese Nation Menschen (nich allen, aber vielen...) zu jedem Zeitpunkt Chancen gegeben, wie man sie bei uns kaum hatte... und auch kaum hat... unsere Einwanderungspolitik is auch nich grad prickelnd... was Ökos angeht haben die Amis sogar noch mehr als wir (wie fortschrittlich  ) und unsere Pressefreiheit ist auch nich so toll, wie wir gern hätten. Und ganz ehrlich, wenn die bösen Amis alle Imperialisten sind... warum sind dann die guten Deutschen an jedem Punkt dieser Erde um "Frieden" zu stiften... mit unserer ach so tollen Bundeswehr... Und troztzdem ist unser heutiges - ziemlich amerkanisches - System, das beste das jemals in Deutschland existiert hat...
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 31 Oct 2006, 21:00
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Drehrumbum der Runde        
Punkte: 1995
seit: 07.03.2006
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Zitat(Chris @ 28 Oct 2006, 13:08) Die USAmerikaner haben meiner Meinung nach ein sehr seltsames Demokratieverständnis. Wie kann man denn deuten, dass viele USKonzerne ihre Spendenpolitik 10 Tage vor den Wahlen um 180 Grad drehen und nun den Demokraten einen großteil der Spendengelder zukommen lassen anstatt den Republikanern, die 4 Jahre lang unterstützt wurden? Und was ist das für ein Wahlkampf in dem Politiker als Freunde von Schwerverbrechern und Nutzern von Bordellen bloßgestellt werden? Würdet ihr in so einem System noch wählen?  Zitat(Chris @ 21 Nov 2004, 16:33) Jaja, Nichtwählen als Form von Meinungsäusserung, aber dann ist man sauer, weil 10% NPD in Stadt- und Landtag sitzen. [...] Und so läuft es auch heute weiter. man wählt alle 4 Jahre, wer sich als nächstes von den großen Firmen bestechen lassen darf, und überlässt dann die Entscheidungen denen, die am meisten Geld haben. Und, um den Bogen wieder zurückzuspannen, so läuft es auch mit den moralischen Grundwerten. Moral ist das, was das Kapital diktiert. Einem Baulöwen 6 Millionen Euro Grundstückspreis zu erlassen, weil er sich verkalkuliert hat, als er den Vertrag unterzeichnet hat, ist OK. Ein Student, der ein kostenfreies Studium, eventuell über die Regelstudienzeit hinaus haben will, ist ein Schmarotzer. [...]  zeitlos
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 31 Oct 2006, 21:19
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3. Schein   
Punkte: 251
seit: 06.10.2006
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Schön, wie schnell man hier eine Reaktion hervorrufen kann... mein ich ganz ehrlich
also schrittweise:
@ Stormi: Ich leb gern hier... und bin auch froh, hier leben zu können... trotzdem läuft hier einiges schief... deswegen kritisiere ich lieber uns als die Amis... ohne die würde es uns nämlich bestimmt nich so gut gehen... Und Bundeswehr, weil: Lieblingsvorwurf an die Amis: sie sollen Imperialisten sein... Aber warum greifen wir uns nicht an die eigene Nase, wenn wir unsere Entwicklungshilfe an Wirtschftliche Kriterien binden und mit unserer Armee unsere Art von Frieden in die ganze Welt bringen (Am deutschen Wesen...). Ich hab mal gehört, wer im Schlachthaus sitze, solle nicht mit Schweinen werfen... also sollten wir den Amis auch keinen Imperialismus vorwerfen!
@NEO.POP und Chris: Lobbyismis ist nicht toll... ändert aber doch nix daran, das man als Bürger hauptsächlich durch Wahlen Einfluß auf die Politik hat. Und diesen, zugegebener Maßen beschränkten, Einfluß aufzugeben, nur weil er beschränkt ist... das wiederspricht meinem Demokratieverständnis (weil ich ja ach so viel von Demokratie verstehe und so...) Und leztlich kann man nur sagen: Wir sind das Volk! Und hier kann niemand regieren, den wir nicht auch gewählt haben... egal ob die Rüstungsindustrie das will oder nicht. (Ich weis was für nen Einfluß Werbung und sowas haben... aber das liegt doch daran, dass wir uns beeinflußen lassen...)
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 21 Nov 2006, 00:46
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alleingelassen.         
Punkte: 9598
seit: 22.10.2004
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Well, ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich was Neues ist (im Sinne der ewigen Widerkehr glaube ich eigentlich nicht). Demagogie war schon immer eines der vortrefflichsten Instrumente der Politologen, sei es bei den alten Römern oder damlas bei Adolf. Insofern ist es meiner bescheidenen Meinung nach nur eine andere Qualität. Mitnichten eine höhere. Bibero merkte an, dass Wahlmänner Einschränkung der Demokratie bedeuten. Damit hat er zwar recht, aber ich frage mich, ob nicht Wahlmänner bei manchen Entscheidungen geeigneter sind. Erwarte ich doch von Ihnen, dass sie sich mit der Politik wirklich auseinandersetzen. Von Otto Normalbürger kann man bei manchen Themen einfach nicht erwarten, dass er sich eine qualifizierte Meinung bildet. Aber schlussendlich bleibt uns doch nur eine sinnvolle Lösung: Wir migrieren gen Schweiz und unterwerfen uns Calyx. Hier nachzulesen. #abd
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..:: Wir sind gekommen Dunkelheit zu vertreiben, in unseren Händen Licht und Feuer ::..
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 21 Nov 2006, 01:12
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3. Schein   
Punkte: 251
seit: 06.10.2006
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Für diese These bekomme ich zwar wahrscheinlich Schläge, aber ich schreibs trotzdem mal auf:
Eine Firma versucht mittels Spenden die Politik zu verändern, damit sie in unserem Land besser wirtschaften kann.
Möglichkeit A: Dies gelingt, und die Firma bekommt bei uns die Möglichkeit Atombomben aus Stammzellen herzustellen, und dabei Leute ohne Kündigungsschutz einzustellen. Dadurch bekommen einige Leute Arbeit, entlasten die Staatskassen, und kaufen Sachen, stärken damit die Binnenwirtschaft, wodurch wieder andere Leute Arbeit bekommen... ein Teufelskreis ins Paradies entsteht...
Möglichkeit B: Wir haben eine Demokratie wo nur die Moral (wessen eigentlich???) über Politik entscheidet, und die Firma geht nach Polen... dort gibt es einen Wirtschaftsaufschwung, die Polen haben plötzlich Geld und Macht... und sie rächen sich für das vermeintliche und tatsächliche Unrecht, dass wir Deutschen ihnen angetan haben und schmeißen ihre biogenetischen Atombomben auf uns.
Jedem, der glauben sollte solche Waffen existieren nicht, möchte ich hier noch mal mitteilen, dass ich fest an deren Existenz glaube!!!
Weniger glaube ich an das Zeug, was ich da oben geschrieben habe...
Ihr könnt mir ruhig einen wirren Kopf vorwerfen, und mich fragen, warum ich es dann schreibe... ich kann nur sagen: man sollte mal drüber nachdenken... Irgendwie ist nämlich auch was dran... Merkt man spätestens, wenn man sich in diesem Land selbstständig machen will!
Verwirrte Grüße!
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 21 Nov 2006, 10:06
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Tolle These. Schau dir die USA an, dann weisst du das deine These falsch ist. Das gute Wirtschaften von Firmen, die mittels Spenden die Politik bestimmen, führt nicht dazu, dass es allen Leuten auf Dauer gut geht. Eher führt es dazu, dass sich staatlich gestützte Monopole entwickeln und zementieren, der Mittelstand keinerlei Chance hat, und so ein Land nicht fähig ist, sich selbst zu tragen, sollten die Monopolisten auf die Idee kommen, in ein anderes Land abzuwandern. Der Mittelstand im Gegensatz zu den ganz großen würde nämlich eher nicht auswandern, sondern, wenn überhaupt, ins benachbarte Ausland expandieren. Die Großen würden nur wollen, dass man in Deutschland (um bei deinem Beispiel zu bleiben), mindestens die selben niedrigen Bedingungen wie in Polen findet. Sobald sich das ändert, sind sie weg aus Deutschland. Geht den Polen übrigens auch so. Sobald die alle reich werden, und Wohlstand und gute Gesellschaft wollen, hauen die ganzen großen Firmen ab, weil Polen zu teuer geworden ist.
Und was glaubst du, warum es so schwer ist, sich selbständig zu machen? Richtig. Zum einen hast du Konkurrenz durch Unternehmen, die über unvorstellbar viel Geld im Gegensatz zu dir verfügen. Zum anderen musst du dich an die Regeln halten, die entworfen wurden, um die großen Spieler im Zaum zu halten. Das sind nämlich meistens die, die keine Verantwortung für ihre Angestellten übernehmen, während in kleinen und mittleren Unternehmen eher eine Verbundenheit zu den Mitarbeitern steht, die manchmal schon mehr als ungesund ist.
Somit nutzt Politik, die durch Spenden gelenkt ist, den Leuten, die spenden. Wenn man Glück hat, nützt es auch den Leuten, die für die Spenden arbeiten, wenn man Pech hat nicht. Die Spenden sind aber nicht darauf angelegt, möglichst vielen Menschen möglichst viel Glück zu bescheren, sondern den Eigentümern der Firma möglichst viel Glück zu beschehren.
Im Übrigen wäre auch eine durch Spenden gelenkte Politik keine Demokratie mehr (höchstens im Sinne des alten Athens, dass halt nur die oberen 20.000 bestimmen, und die 2.000.000 Sklaven tun müssen, was angesagt ist).
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 21 Nov 2006, 20:11
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3. Schein   
Punkte: 251
seit: 06.10.2006
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Du hast ja nicht unrecht... aber das liegt nicht daran, dass die Wirtschaft zwangsläufig so funktioniert, sondern viel mehr, weil unsere Wirtschaft von lauter BWL-Holzköppen gesteuert wird, die eines total vergessen haben: Ich kann nur dann etwas verkaufen, wenn auch Leute etwas kaufen. Das (westdeutsche) Wirtschaftswunder ist nicht nur entstanden, weil die Leute so viele Sachen produziert haben... sondern weil sie die Sachen auch gekauft haben.
Die Zerstörung des Mittelstandes führt auch zu einem Absatzmarktverlust für Großfirmen... weil irgendwann kaum einer mehr Digicams und Flachbildfernseher kaufen kann... Das führt dazu, dass die großen Firmen versuchen mit Unterschichten-Produkten (Kartoffeln usw...) Geld zu verdienen... wodurch diese Produkte teurer werden... was wiederum zu Elend führt... wir bekommen also irgendwann ne Revolution...
Andere Variante wäre, die Firmen geben die Gewinne an die Leute weiter und unser an sich eigentlich ganz schönes System lebt noch einige Dekaden oder noch länger... und somit die Firmen eben auch...
Man müßte also primär die Firmen dazu bringen die Leute "freiwillig" anständig zu bezahlen und zu behandeln, wenn sie es sich leisten können. Normalerweise müßten die das ja schon aus Eigennutz machen... Wenns ner Firma aber schlecht (oder wegen Jugend noch nicht gut) geht, sollten da andere Regeln gelten... ist zumindest meine Meinung!
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