|
Kein Alkoholverkauf in Spätshops
Antworten
|
|
 20 Nov 2006, 17:22
|

Froschologe       
Punkte: 1018
seit: 19.06.2006
|
Richtig interessant wird es, wenn man mal Parallelen zieht. Vor ein paar Jahren hatte die Neustadt ja das gleiche Flair wie Kreuzberg oder Prenzl'berg. Es war schick und hipp dort seine Bude zu haben. Vor allem es war schön billig. Gleichzeitig brezelte das Stadtteilflair die eigene davor meist langweilige Identität ein bißchen auf. Die Ausschreitungen wurden als notwendiges Übel angesehen, genauso wie die Graffitis. Dem Mob und Studentenvolk folgte das Yuppietum. Kleine Spießbürgerrebellen. Macht halt keinen Spaß bei Mama und Papa im Haus zu wohnen. "Is uncool"! Dann kamen so langsam 'IN'-Läden. Nobelkarossen flankierten die Straße. Ein Haus nachdem anderen wurde saniert. Mieten wurden teurer. Aber, es war/ist im Volksgedanken immer noch die Neustadt. Eine herrlich "bunte Republik". Nur die Kehrseiten wollte man nicht mehr haben. Man möchte hip und revolutionär bleiben, aber bitte ohne Krach. Schließlich muß man ja um 7 Uhr aufstehen. Und wehe es rennt Nachts einer grölend durch die Straße und klappt die Seitenspiegel nach vorne ... , dann werden gleich 30 Polizeitaxen geordert. Es geht mir nicht darum, dieses alles gutzuheißen (wird das so geschrieben, sieht komisch aus). Aber man geht doch auch nicht mit einem Antifa-tshirt auf eine Faschoparty. Wer also mit dem ganzen Trubel nicht leben kann, der möge sich woanders niederlassen. Und um mal die Zeit als Beistand herbei zu holen, es gab immer, in jeder Agglomeration, ein Gebiet, einen Stadtteil wo Trouble war. Außer vielleicht in Bielefeld  Sogar zu DDR-Zeiten.
--------------------
Everybody knows that the boat is leaking Everybody knows that the captain lied
|
|
|
2 Nutzer liest/lesen dieses Thema (2 Gäste)
0 Mitglieder:
|